Ganze elf Kreisliga-Zähler holten die Fußballer des SV Bossendorf in den 13 Spielen bis zum Winter. Bereits nach vier Spieltagen im neuen Jahr ist diese Marke bereits überboten. Der 5:3-Erfolg gegen den FC Spvgg. Oberwiese war bereits der vierte Sieg in der vierten Partie, statt Abstiegskampf ruft längst das gesicherte Mittelfeld in der Kreisliga B4 Recklinghausen.
Aufschwung durch neue Achse
„Es ist eigentlich ganz logisch. Der Aufschwung hat ganz direkt mit unseren drei Neuzugängen zu tun“, erklärt Trainer Thomas Joachim, der sich die Aufgabe zusammen mit Adrian Cetera teilt. Mit Stephan Marx, Tim Schlimbach und Patrick Schaden holte das Team drei echte Leistungsträger zurück nach Bossendorf. Schaden wurde sogar direkt zum Spielführer gemacht.
„Ich habe mir das schon in der Vorbereitung gedacht, dass es so gut laufen wird. Wir haben überall mehr Alternativen und die Jungs bringen ganz neues Feuer ins Team. Dass wir mit zwölf Punkten direkt das Maximum rausholen, ist natürlich überragend“, freut sich Joachim. Beim Sieg gegen Oberwiese sei zwar auch etwas Glück dabei gewesen, „anderthalb“ Eigentore des Gegners und vor allem eine eigene überragende Torwartleistung, doch das alles habe sich die Mannschaft dann eben auch verdient.
„Wir wussten, wie wichtig diese ersten vier oder fünf Spiele sein werden. Und man merkt einfach, dass die Mannschaft immer mehr an sich glaubt. Die Brust wird von Woche zu Woche breiter“, erklärt Trainerkollege Adrian Cetera, der ebenso um den Wert der neuen Verstärkungen weiß. „Holz (Stefan Marx) ist ein absoluter Leader und er bildet zusammen mit Paddi Schaden und Tim Schlimbach einfach eine neue Achse. Genau so etwas hat uns in der Hinrunde gefehlt.“
Das Trainerteam hoffe nun, dass sich die anderen Spieler davon etwas abschauen können und den nächsten Saisons eine ähnliche Rolle einnehmen werden. „Das sind Zugpferde, die braucht es in jeder Mannschaft. Bei Bayern ist das zum Beispiel Josua Kimmich oder bei Gladbach war es früher Stefan Effenberg“, vergleicht Cetera.

Dass Patrick Schaden direkt zum Spielführer ernannt wurde, zeigt diesen Stellenwert besonders. „Adi (Cetera) hatte vorgeschlagen, dass wir im Winter nochmal neu wählen und dann hat sich Paddi einfach angeboten“, erklärt Trainer Thomas Joachim. „Stefan Marx hätte es auch machen können, aber er wollte nicht. Es war genau die richtige Wahl.“
Und mit diesen Typen wie „Effe“ und Kimmich kletterte der SV Bossendorf schon auf Rang fünf der Tabelle. Platz vier (Kültürspor Datteln) ist aber bereits zehn Zähler enteilt. „Wir haben nun mit Ahsen II und Hochlar III noch zwei Spiele gegen Mannschaften von unten, die müssen wir unbedingt gewinnen. Sonst rutschen wir wieder unten rein“, schaut Trainer Thomas Joachim voraus. Doch mit dem Flow der vergangenen Spiele dürften die Chancen dafür gut stehen.
SV Bossendorf ist im Flow
„Wenn du gewinnst, ist alles viel einfacher. Das ist eine ganz andere Qualität. Wir könnten im Training Basketball spielen. Solange es sonntags funktioniert, kannst du eigentlich alles machen“, sagt Joachim lachend. Und wohin kann der Weg dann noch gehen?
„Ich habe letztens mit ein paar Spielern gesprochen. Da hätte es sich der ein oder andere gar nicht ausmalen können, dass wir überhaupt zu diesem Zeitpunkt so gut da stehen“, erzählt genauso Adrian Cetera. Ein Faktor sei auch, dass die ersten fünf Partien nach dem Winter allesamt Heimspiele waren. „So können wir im Verein eine ganz neue Euphorie entwickeln.“
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