Eigentlich war alles wie fast immer bei der 17. Auflage des Staffel&Engbert-Mitternachtscup der DJK Spvgg. Herten: Pünktlich zum ersten Turnierspiel um 18 Uhr ging nichts mehr in der Sporthalle der Rosa-Parks-Schule. Die Tribünen waren eng besetzt, und wer keinen Sitzplatz bekam, der saß entweder auf den Treppenstufen oder schaute im Livestream dem Geschehen in der Mensa zu. Auch hier war es schwer, einen Platz zu bekommen.
Überraschend entspannt zeigte sich am frühen Abend bereits Thorsten Gringel – und das lag nicht alleine daran, dass der Turniermacher einen Tag darauf mit der Familie in den ersehnten Kurzurlaub startete. Die Veranstaltung in der Rosa-Parks-Sporthalle lief schnell rund, was auch einen Grund hatte: „Wir mussten erstmals keine Abendkasse öffnen, das hat die Sache entspannt“, meinte Gringel.
Zwölf Monate zuvor hatte der Klub noch eine Kasse geöffnet – allerdings dabei so wenige Karten noch im Angebot, dass etliche Zuschauer abgewiesen werden mussten. Was nicht ganz stressfrei war. Diesmal wusste jeder: Wer ein Ticket hatte, war dabei. Und sei es „nur“ in der Mensa.
Magga ist bester Torhüter des Turniers
Da passte es ins Bild, dass die Mannschaft des Ausrichters, traditionell die niederklassigste im Feld, die Gruppenphase überstand und überraschend in die K.o.-Runde einzog. Mit Marco Magga staubte sogar ein Kicker des B-Ligisten eine Auszeichnung ab: die für den besten Torhüter des Turniers. Auch wenn der eine oder andere jetzt Böses argwöhnte: Verdient war die Auszeichnung allemal. Magga zeigte starke Paraden und trug so maßgeblich zum Viertelfinaleinzug der DJK Spvgg. bei, auch wenn der 34-Jährige das am Ende so nicht stehen lassen wollte: „Dass wir diesmal so weit gekommen sind, hat ja nicht nur mit mir zu tun. Da haben alle mitgeholfen.“
Magga gehörte schon zu früheren Zeiten zu den Stützen im Katzenbusch. Nach seinem „Ausflug“ zum SV Vestia Disteln ist der Schnapper wieder in Hertener Süden heimisch geworden. Dort, wo Werner Wisotzki ohnehin eine Marke ist. Der langjährige Vorsitzende ließ es sich nicht nehmen, erneut das Publikum zu begrüßen („Beim Original“ der Hallenfußballveranstaltungen im Kreis), sondern überreichte auch überraschend einem das Mikrofon, der wie kaum ein Zweiter das Turnier geprägt hat.

Zwar spielte Stefan Oerterer mit der Spvgg. Erkenschwick in diesem Jahr nicht die prominente Rolle, wie der Goalgetter und der Traditionsklub sie schon so oft als Rekordsieger des Turniers gespielt hatten. Aber „Ö“ da Mikro vor die Nase zu halten und vor voll besetzten Rängen ein paar warme Worte abzuringen, das hatte was. „Ich habe eben mehr drauf als nur Zahnbelag“, frotzelte Wisotzki, der versicherte: Die Aktion mit dem Interview sei ihm ganz spontan eingefallen.
Apropos: Auch wenn die „Schwicker“ Fans diesmal nicht ganz so viel zu feiern hatten, waren sie auch diesmal die bestimmenden Kräfte neben dem Zapfhahn. Ganz Unentwegte hatten sich bereits um 14 Uhr und damit vier Stunden vor Anpfiff mit dem Planwagen auf dem Weg gemacht und später in der Mensa Standfestigkeit bewiesen.
Viele Helfer tragen zum Gelingen bei
Ganz ungetrübt war die Feierei diesmal nicht, denn eine ihrer tatkräftigsten Mitstreiterinnen hatte unlängst einen schweren gesundheitlichen Schlag erlitten. „Kämpfen und siegen“ stand für alle sichtbar auf einem großen Banner in der Halle - und auch die Mannschaft drückte die Daumen (Stay strong“) für eine treue Anhängerin, die dem Vernehmen nach auf dem Wege der Besserung ist – zum Glück.
Hier gibt‘s die schönsten Bilder vom Turnier:
Als die „Schwicker“ Fans noch auf dem Planwagen saßen, stand schon der erste Turnierteilnehmer vor der Tür: Um 15.30 Uhr, so berichtet es Turnierchef Thorsten Gringel, soll ein Betreuer des SV Schermbeck bereits um Einlass gebeten haben. Genau zu dem Zeitpunkt, als der Turniermacher und seine Crew mit den Aufbauarbeiten beschäftigt waren.
Apropos: Da gehört nicht nur viel Routine dazu. „Mittlerweile fragen selbst Menschen an, ob sie helfen können, obwohl sie gar nicht bei uns um Verein sind“, so Gringel. Und hier schließt sich der Kreis: Ohne die zig helfenden Hände wäre der Mitternachtscup nicht möglich. Dreimal war das Turnier ausgefallen (einmal wegen der hohen Schneelast auf dem Hallendach, zweimal wegen Corona): Die 18. Auflage, die dann streng genommen ja die 21. wäre, in 2025 kommt bestimmt. Wetten?