Dass am Dienstagabend (18. Februar) das Testspiel zwischen der Spvgg. Erkenschwick und SV Wanne 11 in der Halbzeitpause beim Stande von 4:0 vom Schiedsrichter wegen eines in Teilen zu glatten Kunstrasens abgebrochen wurde, hatte nicht nur Verantwortliche und Zuschauer verwundert. Auch Ole Overhoff war überrascht. Dabei hatte der Lippramsdorfer den Abbruch erst gar nicht mitbekommen.
Overhoff war einer der Kandidaten, die nach der Pause ins Spiel kommen sollten. Und was macht ein Ergänzungsspieler, ehe er sich warmmacht? Richtig, er geht aufs Klo. So bekam Ole Overhoff erst nach dem Toilettengang mit, dass er gar nicht mehr aufs Feld musste.
In Rhynern im Kader?
Dabei brennt der Lippramsdorfer auf ein Comeback: „Die Zeit direkt nach der Verletzung war anfangs schon hart. Verletzungen hatte ich zwar schon einige, nie aber so eine schwere“, schildert der 21-Jährige. Am 15. September riss beim Erkenschwicker Zugang von Preußen Münster II das Syndesmoseband im rechten Bein. Die Ärzte stellten dazu einen Knorpelschaden im Fuß fest, sodass der vielseitig einsetzbare Mittelfeldspieler unters Messer musste.
In den letzten Wochen stieg Overhoff wieder ins Mannschaftstraining ein - nach fast sechs Monaten Pause. Ob Overhoff nun seine Rückkehr im Auswärtsspiel bei Westfalia Rhynern an diesem Sonntag (23. Februar) wird feiern können, ist offen: „Ich habe immer noch leichte Druckbeschwerden in der Achillessehne. Aber klar hoffe ich, dass ich wieder im Kader stehen werde.“
Es wird schwer für Ole Overhoff, die eigenen Ziele zu erreichen. Ein klares hatte er sich vor der Saison gesetzt: „Ich wollte torgefährlicher werden.“ Aber nach nur drei Spielen für die Schwarz-Roten war daran bis jetzt nicht zu denken. Letzten Endes gilt es für den Studenten, buchstäblich wieder auf die Beine zu kommen und Einsatzzeiten zu sammeln. „Wir müssen zusehen, dass wir schnell da unten rauskommen“, sagt er mit Blick auf die Oberliga-Tabelle.
Denn die Mannschaft sei doch viel besser, als es der Tabellenplatz (Rang 14; die Red.) aussage. Allerdings gehört auch zur Wahrheit, dass die Spvgg. Erkenschwick vier Spiele weniger ausgetragen hat als viele Konkurrenten in der Liga.
Tolles Umfeld am Stimberg
Bei der Spvgg. Erkenschwick halten sie große Stücke auf Ole Overhoff, auch wenn der seine Qualitäten aus bereits genannten Verletzungsgründen noch nicht hat ausspielen können. Am Stimberg wollen sie ihn gerne halten, erste Gespräche hat es gegeben. Wohl fühlt er sich allemal, wie er sagt: „Das Umfeld hier ist toll, so etwas kenne ich nicht“, meint der Lippramsdorfer, der in Münster das Fach Business Administration studiert. Was mit Blick auf seine fußballerische Ausbildung nicht verwundert: Zwar hat Ole Overhoff wesentliche Teile seiner Ausbildung in der Preußen-Akademie in Münster erhalten. Bei den Preußen aber liegt naturgemäß der Fokus aufs Profi-Team und nicht auf der Mannschaft, die in der Oberliga Westfalen erneut eine gute Rolle spielt.
Bis auf Weiteres wird Ole Overhoff weiter an seinem Comeback feilen. „Ich hoffe, ich habe mich in den kommenden zwei Wochen wieder an die Geschwindigkeit in der Oberliga gewöhnt“, sagt er. Womit klar ist: Auch wenn er für Rhynern ein Kandidat für den Kader sein dürfte, für die Startformation reicht es wohl noch nicht. Wie am Dienstag im Testspiel gegen Wanne 11. Dort war es Zufall, dass Ole Overhoff zu den Spielern gehörte, die erst nach der Pause ins Spiel kommen sollten. Auch wenn er vom Abbruch auf der Toilette erfuhr.