Thomas Schaffrinna (l.) vom ETuS Haltern und weitere Trainer äußern sich zur möglichen Fortsetzung des Spielbetriebs in diesem Jahr.

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Sollte die Saison im Dezember weitergehen? „Ich halte gar nichts davon“

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Eine Frage, drei Halterner Trainer antworten: Sollte der Amateurfußball seinen Spielbetrieb nach dem einmonatigen Lockdown wieder aufnehmen oder macht das gar keinen Sinn?

Haltern

, 05.11.2020, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Während mit dem Bayerischen Fußballverband vor Kurzem der erste Verband erklärt hat, dass in seinem Bereich in diesem Jahr nicht mehr gespielt wird, ist die Lage in Westfalen noch ungewiss. Drei Halterner Trainer erklären, was sie von Spielen im Dezember halten.

Manfred Schnieders, Vizepräsident Amateurfußball des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen hatte zuletzt in einem Interview auf die Frage, ob in diesem Jahr noch gespielt werden könnte, gesagt, er sei „vorsichtig optimistisch, dass es in diesem Jahr noch klappen könnte“.

ETuS-Trainer Thomas Schaffrinna würde notfalls lieber noch warten

Thomas Schaffrinna, Trainer des ETuS Haltern, ist bei der Frage hin- und hergerissen. „Wenn es das Infektionsgeschehen wieder möglich macht, würde ich gerne mit leichtem Vorlauf in Form von Training wieder spielen“, sagt er. Aber eben nur, wenn die Infektionszahlen wieder eine klare Tendenz nach unten zeigen würden.

Dass die Zeit knapp werden könnte, um überhaupt noch mal zu spielen, glaubt der Trainer des A-Ligisten nicht. Die letzten Jahre hätten gezeigt, dass man bis kurz vor Weihnachten spielen könne. Zum einen habe das Wetter in den letzten Jahren mehr mitgespielt, zum anderen verfüge mittlerweile fast jeder Verein über einen Kunstrasen, auf dem auch bei etwas kälteren Temperaturen noch gespielt werden kann.

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Letztendlich, betont er, „rückt der Fußball in solchen Zeiten aber in die zweite Reihe“. Für das menschliche Miteinander sei es zwar schön, als Mannschaft gemeinsam trainieren und sich mit anderen messen zu können, aber für einen Rückgang der Infektionszahlen müsse man das in Kauf nehmen.

„Wenn es durch den Fußball zu einem einsamen Weihnachten kommt, würde ich immer die Familie vorziehen“, sagt Schaffrinna. Heißt: Lieber noch etwas länger auf den Sport verzichten und dafür an Weihnachten die ganze Familie sehen können statt zu früh wieder mit dem Fußball anzufangen und dann einen erneuten Anstieg der Infektionszahlen zu riskieren.

Lavesums Michael Ecker will nicht „anfangen, nur um anzufangen“

Michael Ecker, Trainer von BW Lavesum würde sich freuen, wenn ab Dezember wieder trainiert werden könnte. Alles andere könne aber auch erst im kommenden Jahr wieder weiter gehen.

Mit Bezug auf die vom Verband im Sommer genannten zwei Wochen Vorbereitung vor dem ersten Spiel nach einem Lockdown sei es nicht wirklich sinnvoll, noch 2020 wieder in den Spielbetrieb einzusteigen. „Ich weiß nicht, ob das so sinnvoll ist, da noch zwei Spieltage reinzudrücken“, erklärt er.

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Nach den zwei Wochen Training würde auch schon wieder Mitte Dezember sein, „da sind wir dann schon wieder fast bei Weihnachten, wir müssen nicht zwei Wochen anfangen, nur um wieder anzufangen“.

Thomas Joachim glaubt nicht, dass im Dezember wieder gespielt wird

Auch Thomas Joachim, Trainer des SV Bossendorf äußert sich klar gegen eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs in diesem Jahr. „Ich halte gar nichts davon“, sagt er. Wegen spielfreier Wochenenden und Corona-Spielabsagen hat sein Team bereits länger als viele andere nicht mehr gespielt.

„Anfang Dezember sind wir dann acht Wochen raus“, erklärt Joachim. Dann noch mal wieder zu spielen sei nicht sinnvoll. Außerdem sei er sich nicht sicher, ob im Dezember überhaupt wieder gespielt werden darf. „Ich denke, dass das bis Ende November noch nicht viel besser ist“, sagt er über die Corona-Infektionszahlen.

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Daher „macht es jetzt auch absolut keinen Sinn, wieder zu spielen“, so der Trainer des B-Ligisten. „Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass im Dezember gespielt wird.“ Außerdem gebe es derzeit „sicherlich andere Sachen, über die man sich mehr den Kopf zerbrechen sollte“.

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