So reagieren Halterns Torhüter auf das Brutalo-Foul von Schalke-Keeper Alexander Nübel

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So reagieren Halterns Torhüter auf das Brutalo-Foul von Schalke-Keeper Alexander Nübel

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Der Kung-Fu-Tritt von Schalke-Torwart Alexander Nübel gegen Mijat Gacinovic von Eintracht Frankfurt beschäftigte am Sonntag die Bundesliga. Wie bewerten Halterns Torhüter die Szene?

Haltern, Sythen

, 16.12.2019, 14:05 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es war ein Foul, das vermutlich auch in einigen Jahren noch in diversen Rückblicken gezeigt wird, auch wenn man eigentlich gar nicht hinsehen möchte: Alexander Nübel droht für seinen üblen Tritt gegen Mijat Gacinovic eine lange Sperre. Eintracht Frankfurt teilte mit, dass Gacinovic nach der brutalen Notbremse des Schalker Torhüters „glimpflich“ davongekommen sei, es handele sich nur um eine schwere Rippenprellung.

Viele fordern jetzt eine harte Strafe für den Keeper der Königsblauen, der den Angreifer der Hessen beim 1:0-Sieg in einem üblen Zweikampf frontal abgeräumt hatte. Wie bewerten Halterns Torhüter diese Situation? Wir haben bei Philipp Berten (TuS Sythen), Rafael Hester (TuS Haltern) und Stephan Koch (SuS Concordia Flaesheim) nachgehakt.

Philipp Berten, 27 Jahre, Torwart beim TuS Sythen:

Philipp Berten

Philipp Berten © Rimkus (A)

„Ich bin selbst Schalke-Fan und habe die Szene natürlich gesehen. Das war schon nahezu geisteskrank. Eine sehr unglückliche Situation. Er geht da ein sehr hohes Risiko ein und kommt am Ende einfach einen Schritt zu spät. Absicht darf man ihm da aber nicht unterstellen. Beim Rauslaufen kann so etwas passieren. Es ist als Torwart auch nicht einfach, solche Situationen richtig einzuschätzen. Natürlich muss er dafür bestraft werden. Ich gehe davon aus, dass er mindestens sechs Spiele gesperrt wird. Aber ich glaube auch, dass ihn Ersatzkeeper Markus Schubert gut vertreten wird.“

Rafael Hester, 26 Jahre, Torwart beim TuS Haltern am See:

Rafael Hester

Rafael Hester © JAKOB GEISSELE PHOTOGRAPHY

„Ich habe während meiner Zeit beim FC Schalke gelegentlich zusammen mit Alexander Nübel trainiert. Er wollte ihn sicher nicht verletzen. Er geht da mit fast gestrecktem Bein rein, weil er sich wohl auch selber schützen wollte. Aus meiner Sicht hätte er da gar nicht rauskommen müssen. Daneben standen ja noch Mitspieler. Wenn er sich dann so entschließt, dann muss er auch durchziehen. Für seinen Gegenspieler war das richtig bitter. Ich hoffe, dass er sich schnell wieder erholen kann. Nübel ist ein junger Spieler. Solche Fehler passieren. Vielleicht war er einfach etwas übermotiviert. Vier Wochen wird er sicher gesperrt. Nun muss sich der Ersatzkeeper beweisen.“

Stephan Koch, 27 Jahre, Towart SuS Concordia Flaesheim:

Stephan Koch

Stephan Koch © Thieme-Dietel (A)

„Das war ein ziemlich übles Foul. ich verstehe auch nicht, warum er das Bein da noch so hochzieht. Da muss er zurückziehen. Es ist als Torwart beim Rauslaufen sicher nicht immer einfach, die richtige Entscheidung zu treffen. Eine ähnliche Situation ist mir selbst auch schon passiert und auch ich habe die Rote Karte gesehen. Aber in dieser Szene darf er da nicht so hingehen. Das war ja ein Kung-Fu-Sprung. Die Sperre sollte schon entsprechend lange ausfallen. Vielleicht ist er im Kopf aktuell nicht ganz frei, weil seine Zukunft weiterhin nicht geklärt ist. Aber eigentlich blendet man solche Gedanken auf dem Platz aus. Dennoch glaube ich, dass er sich bald mal entscheiden sollte, ob er bleiben oder wechseln will.“