Tore gab es keine, dennoch waren sich beide Trainer einig: Das Duell SG Suderwich (Zweiter) gegen Concordia Flaesheim (Erster) in der Kreisliga A2 war ein unterhaltsames Topspiel – mit guten Rahmenbedingungen. Nicht nur war die Kulisse ordentlich, sondern bei der Partie war auch ein Schiedsrichter-Gespann im Einsatz.
Andre Korte leitete die Partie, unterstützt wurde er von Yannick Bloch und Jörg Guth als Assistenten. „Das war super und deutlich angenehmer“, sagt Flaesheims Trainer Michael Onnebrink und legt noch nach: „Das war überragend.“ Auch sein Gegenüber Christoph Meyer sieht das ähnlich. „Mit denen hatten wir ein super gutes Gefühl.“
Am Ende, so der Suderwich-Coach, hätte ein einzelner Schiedsrichter die Partie wohl auch leiten können, da es „ein sehr angenehmes Topspiel“ gewesen sei. „Ich weiß gar nicht mehr, ob es überhaupt eine Abseitsentscheidung gab.“ Froh, dass der Fußballkreis zu Spitzenspielen ein Gespann schickt, ist er trotzdem. Denn die Präsenz von Linienrichtern bringe mehr Ruhe an den Seitenlinien.
„Gefühlt 50 Mal entschuldigt“
Tatsächlich wurde zwar immer noch über die ein oder andere Einwurf-Entscheidung diskutiert, aber deutlich weniger als bei manch anderem Kreisliga-Spiel mit nur einem Unparteiischen. „Gerade auf der Seite der Zuschauer ist es angenehmer, wenn da einer steht“, weiß auch Michael Onnebrink.
In der vergangenen Saison hatte der Fußballkreis Recklinghausen Schiedsrichter-Gespanne für derartige Spiele eingeführt. Die Resonanz sei bis hierhin sehr positiv, sagt Steffen Schröder, Vorsitzender des Kreis-Schiedsrichter-Ausschusses. Der Einsatz mehrerer Unparteiischer geht dabei nicht auf Kosten der Vereine, sondern wird aus der Kreiskasse gezahlt.
Wann es zum Einsatz eines Gespanns kommt, werde sukzessiv entschieden. „Wenn der Erste 15 Punkte Vorsprung hat, braucht man das auch nicht“, erklärt Schröder, der mit den Einsätzen am vergangenen Spieltag zufrieden ist. „Ich denke, da haben wir eine sehr gute Wahl getroffen.“ Auch beim zweiten Topspiel des vergangenen Sonntags (19. November).
In der Kreisliga B3 kam es ebenfalls zum Duell Spitzenreiter gegen Verfolger, GW Erkenschwick empfing den FC 26 Erkenschwick – und verlor durch ein Eigentor mit 0:1. Schiedsrichter da war Ralf Groß, assistiert wurde er von Benjamin Hagel und Carsten Liebs.
Der Einsatz von Gespannen bei Topspielen sei eine Win-Win-Situation für alle, so Steffen Schröder. Die Vereine profitieren, aber eben auch die Schiedsrichter, die mehr Erfahrungen als und mit Assistenten sammeln können. „Mir ist es wichtig, dass wir da auch die Qualität steigern. Und das geht eben nur mit ‚learning by doing‘.“ Es geht also nur durch praktische Erfahrung auf dem Platz. „Wenn man es nicht macht, kann man auch nicht besser werden“, sagt er und fügt hinzu: „Wenn es draufankommt, haben wir gute Leute.“

Doch nicht nur für die Schiedsrichter kann es in der Kreisliga eine lehrreiche Umstellung sein, im zu Gespann arbeiten. Auch Trainer müssen sich mitunter umgewöhnen, wie Christoph Meyer, der an der Seitenlinie nun häufiger auf Yannick Bloch traf, lachend feststellt: „Ich habe mich gefühlt 50 Mal entschuldigt, weil ich ihm im Weg war.“
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