„Schade, aber es hatte sich angedeutet“ 2023 gibt es keinen Silvesterlauf in Flaesheim

„Schade, aber es hatte sich angedeutet“: 2023 gibt es keinen Silvesterlauf in Flaesheim
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Zwei Jahre lang musste der Silvesterlauf von Concordia Flaesheim aufgrund der Corona-Pandemie pausieren. 2022 war es dann wieder soweit – und beim Veranstalter waren sie zufrieden. 450 Meldungen gab es bei der 46. Auflage der Traditionsveranstaltung durch die Natur. „Nach der Zwangspause ist es schwer, wieder alle Hobbyläufer zu aktivieren“, sagte der Vereinsvorsitzende Norbert Schulte-Althoff damals.

Schwierig war es für ihn und die anderen Organisatoren schon damals, ausreichend Helfer zusammenzubekommen. „Da war es schon eng“, erinnert er sich heute. „Wir hatten schon darauf verzichtet, in die Halle zu gehen. Das ist ein Riesenaufriss, unter anderem müssen ja Platten verlegt werden, damit der Boden nichts abbekommt.“ Auch in diesem Jahr wird die Halle an Silvester leer bleiben – aber auch draußen wird man niemanden antreffen. Der Flaesheimer Silvesterlauf findet nicht statt.

„Das ist schade, aber es hatte sich angedeutet“, sagt Schulte-Althoff. Der 64-Jährige war bei jedem Lauf als Helfer dabei. „Beim ersten war ich noch ein richtiger Jungspund“, erinnert er sich. Ein Jubiläum, die 50. Auflage, hätte er gerne bald gefeiert. Doch nun ist Schluss.

Rund 80 Helfer für den Silvesterlauf in Flaesheim benötigt

Warum, das sei einfach erklärt, sagt er und kann es tatsächlich sehr kurz zusammenfassen: „Das Problem sind die Helfer.“ Oder besser gesagt: die nicht vorhandenen Helfer. Eine Leichtathletik-Abteilung gibt es bei der Concordia schon länger nicht mehr. Das machte sich seitdem auch bei den Helfer-Zahlen bemerkbar.

2022 setzte sich in Flaesheim Ramy Peuker über die Fünf-Kilometer-Distanz durch. Möchte er auch in diesem Jahr an Silvester laufen, muss er sich eine andere Veranstaltung suchen.
2022 setzte sich in Flaesheim Ramy Peuker über die Fünf-Kilometer-Distanz durch. Möchte er auch in diesem Jahr an Silvester laufen, muss er sich eine andere Veranstaltung suchen. © Horst Lehr

Die Gymnastik-Frauen des Vereins, die sich in der Vergangenheit immer um die Verpflegung gekümmert hatten, sind mittlerweile auch nah an 80 oder bereits älter. „Letztes Jahr haben sie das schon nicht mehr machen können“, so Norbert Schulte-Althoff. Catering, Streckenposten, Streckenwart – für all diese Aufgabenfelder fehlt es an Personal. Circa 80 Helfer und Helferinnen seien es immer gewesen.

Der Flaesheimer hatte noch alles versucht, um die Veranstaltung am Leben zu halten. „Ich hatte noch mal alle animiert, mit anzupacken. Aber ich habe keine Rückendeckung mehr aus den Abteilungen bekommen.“ Somit müssen sich Interessierte nun andere Läufe in der Umgebung suchen.

„Das ist immer traurig“

Betroffen von der Entwicklung in Flaesheim zeigt sich auf Nachfrage auch der Vorsitzende des Kreisleichtahletikausschusses, Ludger Zander. „Es ist immer traurig, wenn eine so traditionsreiche Veranstaltung nicht mehr stattfinden kann. Und das auch noch so knapp vor dem 50. Jubiläum“, sagt der Hertener. „Mit seiner Strecke durch die Natur hat der Flaesheimer Silvesterlauf seinen besonderen Reiz.“

Die Probleme der Concordia kann Zander „zu 100 Prozent nachvollziehen“. Der Leichtathletikkreis-Chef ist bekanntlich auch Sportwart beim Recklinghäuser LC und richtet mit dem Klub im und am Stadion Hohenhorst in jedem Jahr eine Reihe von Veranstaltungen aus, darunter auch den Recklinghäuser Silvesterlauf. „Gerade an Silvester ist es nicht einfach, Helferinnen und Helfer zu mobilisieren.“

Dass der RLC nun am 31. Dezember womöglich größeren Zuspruch erfährt, darüber freue sich in Recklinghausen aber niemand, so Zander: „Wir haben uns eine Grenze von 600 Teilnehmern gesetzt.“ Die hat der Verein zuletzt ohnehin fast immer erreicht.