Schiri-Ausschuss im Höhenflug Verdiente Unparteiische werden geehrt - viele neue sind dabei

Schiri-Ausschuss im Höhenflug: Verdiente Unparteiische werden geehrt - viele neue sind dabei
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Vom 17 Jahre jungen Aufsteiger bin hin zu einem Routinier, der schon seit 58 Jahren an der Pfeife ist - viel breiter kann ein Schiedsrichterausschuss nicht aufgestellt sein. Wenn es eines Beweises bedurft hätte, dass der Ausschuss im Fußballkreis Recklinghausen derzeit „in Schuss“ ist, dann wurde der in Datteln erbracht.

Die Bühne der dortigen Stadthalle wird gerne auch von den hiesigen Unparteiischen genutzt, um sich zu präsentieren. Fanden über Jahre die Ehrungen für verdiente Schiedsrichter im eigenen Kreis statt, passiert dies nun im Rahmen eines großen Ehrenamtsfestes des Fußball- und Leichtathletikkreises.

30 neue Jungschiedsrichter dabei

Steffen Schröder, der Ausschussvorsitzende, schüttelte diesmal nicht nur viele verdiente Hände. Auch berichtete der 36-Jährige vom laufenden Anwärterlehrgang. Hier platzte der Schulungsraum an der Hagenstraße in Marl, dem traditionellen Ort, an dem neue Schiedsrichter „gemacht“ werden, aus allen Nähten. Die Vereine hatten 41 Anwärter ins Rennen geschickt, so viele wie noch nie. Neben dem obligatorischen Regeltest stand im Rahmen der viertägigen Ausbildung natürlich auch eine Sportüberprüfung an. Am Ende durften sich 30 neue Jungschiedsrichter über die Zulassung freuen.

Fußball- und Leichtathletikkreis 27 Recklinghausen, 17. Januar 2025, Ehrenamtsfest in der Stadthalle Datteln.
Beim Ehrenamtsfest in Datteln standen zahlreiche verdiente Vereinsmitarbeiter und die Schiedsrichter im Fokus. © Olaf Krimpmann

Zählt man die mit ein, dann ist der Schiri-Ausschuss im Kreis auf rund 240 Unparteiische angewachsen. Vor drei Jahren, bei der Amtsübernahme von Steffen Schröder und seinem Team, waren das noch 170. Macht ein sattes Plus von gut 40 Prozent.

Wo die Anwärter herkommen, wieso plötzlich wieder viele Jungschiris ausgebildet werden? Da spielen viele Details eine Rolle, wie Steffen Schröder sagt. Wie motiviert man junge Menschen? Wie spricht man sie an? Was kann der Ausschuss bieten? Keine Frage ist jedenfalls: Der Ausschuss ist in den vergangenen Jahren agiler und offensiver geworden.

Und diese Agilität versprüht auch der Vorsitzende. Beim Kreistag des FLVW-Kreises 27 am 24. April will Steffen Schröder weitermachen als Chef der Schiris. Aber nicht nur: „Der gesamte Ausschuss möchte wieder antreten“, sagt der 36-Jährige. Beim Kreis-Schiedsrichtertag am 4. April werden dazu die Pflöcke eingeschlagen.

Schröder hofft auf starkes Votum

Ob er Opposition fürchtet? „Dass man es allen recht machen kann, ist nur eine Wunschvorstellung“, sagt Steffen Schröder. Bei jetzt 240 Schiedsrichtern im Ausschuss sind Strömungen unvermeidlich. „Was sich der aktuelle Ausschuss aber gutschreiben kann“, betreibt der Vorsitzende Eigenwerbung, „ist, dass wir transparent arbeiten und dass wir offen sind für jegliches Feedback.“ Am 4. April wird zwar kein neuer Ausschuss gewählt, aber natürlich ist die Zusammenkunft aller Schiedsrichter für die Amtsträger ein wichtiger Indikator, wie es um die Stimmung wirklich bestellt ist. Schröder und sein Team hoffen dann auf Rückenwind aus den eigenen Reihen.

Rückenwind, wie ihn Ole Richter seit Jahren verspürt. Der Dattelner, mit 13 Jahren erstmals an der Pfeife, wurde in seiner Heimatstadt gesondert ausgezeichnet, weil Richter mit jetzt 17 Jahren in die Landesliga aufgestiegen ist. Solch eine steile Karriere hat im Kreis lange keiner mehr eingeschlagen. Und auf 58 Jahre an der Pfeife kann auch nur einer zurückblicken: Der Recklinghäuser Erich Heindl ist dem Ausschuss so lange treu - und steht natürlich auch in der kommenden Rückrunde zur Verfügung.

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Die geehrten und ausgezeichneten Schiedsrichter

10 Jahre: Hamza Keskin, Mario Schwerdt, Tom Tillmann, Eric Timmer, Markus Tollkühn

20 Jahre: Tim Knepper

25 Jahre: Sahan Köseogullari

30 Jahre: Andras Hagedorn, Ralf Groß

DFB-Preis „Danke Schiri“: Christian Haß, Erich Heindl, Pascal Schulhof, Christa Terhechte

Sonderehrung passive Schiedsrichter: Heinrich Beckmann, Michael Goer, Hermann Mess, Peter Michalski, Michael Schulze-Janning, Detlef Wiatr, Thomas Wolf

Ehrenpreis (Aufsteiger): Ole Richter

Dazu wurde wegen eines bevorstehenden Kreiswechsels Siegmar Tylinski verabschiedet.