„Mehr als 2G Plus geht nicht“ - Handballvereine sehen Grenzen erreicht

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„Mehr als 2G Plus geht nicht“ - Handballvereine sehen Grenzen erreicht

rnHandball - Abstimmung über Saisonunterbrechung

Der Ball liegt bei den Vereinen: Die sollen bis Montag kundtun, ob sie die laufende Saison lieber unterbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen wollen oder nicht. Das sagen die Vereine im Kreis.

Recklinghausen, Herten, Haltern

, 07.01.2022, 15:50 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wie man es dreht und wendet: So recht glücklich ist niemand mit dem bisherigen Saisonverlauf im westfälischen Handball. Von einer normalen Spielzeit sind die Vereine weit entfernt. Dennoch fällt vielen schwer, jetzt eine Entscheidung zu fällen. Der HVW möchte genau die mit seiner Vereinsumfrage erreichen.

„Eine klare Meinung im Verein gibt es noch nicht“, sagt Christian Berse am Freitag. Der Teammanager beim Oberligisten HSC Haltern-Sythen ist hin- und gerissen: „Einerseits sollte man, so lange der Gesetzgeber nichts anderes vorsieht, versuchen, so lange wie möglich weiter zu spielen. Auf der anderen Seite haben wir viele Leute in Beruf und Studium, die sich eine 14-tägige Quarantäne gar nicht leisten können.“ In der Seestadt tue man alles, um die Gefahr einer Ansteckung so gering wie möglich zu halten. „Mehr als 2G Plus kann man ja auch nicht machen“, sagt Berse.

Halterns Teammanager Christian Berse ist noch hin- und hergerissen.

Halterns Teammanager Christian Berse ist noch hin- und hergerissen. © Juergen Patzke

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Die permanenten Testungen auch für vollständig geimpfte Sportlerinnen und Sportler „sind auf Dauer schon extrem anspruchsvoll“, sagt Björn Otterbach. Der spielende Co-Trainer beim Verbandsligisten SV Westerholt würde sich daher schon wünschen, die Saison zu unterbrechen. „Vielleicht bis Mitte Februar, vielleicht reicht das“, so Otterbach. „Aber eine Entscheidung, wie die Saison zu Ende gebracht werden kann, muss von Verbandsseite aus eher fallen.“ Das sei allerdings nur seine persönliche Meinung: „In der Mannschaft werden wir am Wochenende schauen, wie die Tendenz ist.“

SV Westerholts spielender Co-Trainer Björn Otterbach würde eine Unterbrechung begrüßen.

SV Westerholts spielender Co-Trainer Björn Otterbach würde eine Unterbrechung begrüßen. © Olaf Krimpmann

Apropos Wochenende: Die PSV Recklinghausen hat am Sonntag das Auswärtsspiel bei Westfalia Kinderhaus zu bestreiten, was zu der Konstellation führen kann, dass die beiden Verbandsligisten einmal spielen in 2022, ehe die Saison wieder unterbrochen werden könnte. „Das ist alles schon ein Stück wahnsinnig“, sagt Recklinghausens Trainer Nadim Karsifi.

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Der sich im Übrigen für eine Unterbrechung ausspricht: „Wenn wir jetzt nicht unterbrechen, wird es noch mehr Spielausfälle geben. Denn positive Fälle werden wir weiter haben, da können wir noch so vorsichtig sein.“ Sein Vorschlag, um die Spielzeit nicht zu lang werden zu lassen: Die im Januar ausgefallenen Spiele „als englische Wochen in die Osterferien reinziehen“.

PSV-Trainer Nadim Karsifi könnte sich englische Wochen in den Osterferien vorstellen.

PSV-Trainer Nadim Karsifi könnte sich englische Wochen in den Osterferien vorstellen. © Olaf Krimpmann

Deutlich klarer positioniert hat sich der FC Erkenschwick. Beim Landesligisten hat es bereits eine Abstimmung innerhalb der Mannschaft gegeben. Mit einem mehr als deutlichen Ergebnis: „Wir wollen weiterspielen“, sagt Co-Trainer Sebastian Dücker. „Die Lage wird unserer Meinung nach auch in ein paar Wochen nicht viel anders sein.“ Und mehr als die gültigen Maßnahmen zu befolgen (2G-Regelung samt Testungen) könne man nicht.

Klars Votum des FC Erkenschwick: Der Landesligist will laut Co-Trainer Sebastian Dücker weiterspielen.

Klars Votum des FC Erkenschwick: Der Landesligist will laut Co-Trainer Sebastian Dücker weiterspielen. © Archiv

In die gleiche Kerbe schlägt Eberhard Metz, Trainer des Bezirksligisten VfL Hüls: „Wir wollen weiterspielen. 2G Plus gehört zu unserem Alltag mittlerweile, und den wollen wir leben.“ Der Übungsleiter ist sicher: Noch eine Unterbrechung würde schweren Schaden anrichten. „Was ist mit den Jugendlichen? Ich denke, da werden noch mehr den Spaß am Vereinssport verlieren, wenn jetzt noch einmal unterbrochen wird.“

Eberhard Metz und der VfL Hüls würden weiterspielen wollen.

Eberhard Metz und der VfL Hüls würden weiterspielen wollen. © von Sannowitz