Bei der Auslosung der Hallenfußball-Stadtmeisterschaft, die traditionell am 26. Dezember stattfindet, warf Christian Brink, Abteilungsleiter Fußball des SV Lippramsdorf die Idee in den Raum, eine Feld-Stadtmeisterschaft für zweite Mannschaften ins Leben zu rufen. Fußball-Fachwart Willi Ebers vom Stadtsportverband zeigte sich angetan von dem Plan - damit ist er nicht alleine in Haltern.
„Ich finde die Idee ziemlich cool“, sagt Daniel Große-Puppendahl von Concordia Flaesheim. Der Geschäftsführer Herrenfußball des Vereins, der auch noch als Spieler der zweiten Mannschaft aushilft und dort zum Trainerteam gehört, gefällt der Gedanke, „dass man sagt, wir geben den zweiten Mannschaften in einem schönen Setting die Möglichkeit, gegen alle anderen zu spielen“.
Einzig über die Umsetzung müsse sich eben noch Gedanken gemacht werden, wirft er ein. Eine einwöchige Austragung wie bei dem Turnier der ersten Mannschaft wäre für ihn alles andere als optimal. „Ein oder zwei Tage - da hast du am meisten von“, sagt er und sieht das somit ähnlich wie Christian Brink vom LSV.
„Das wäre eine gute Vorbereitung“
Bei einem längeren Turnier sieht er die Problematik, immer genügend Spieler zu haben. „Das ist ja oft bei zweiten Mannschaften noch mal etwas schwieriger“, sagt er. Selbst die ersten Mannschaften hatten im Sommer beim „Stadtwerke Sommer Cup“ so einige personelle Probleme.
Wie es der Zufall so will, wurde Große-Puppendahl auch einige Tage nach der Auslosung am 14. November von Concordia-Spielern gefragt, warum es denn keine Stadtmeisterschaft für die Reserven gibt. „Das zeigt ja: Die Jungs haben Bock“, so der Flaesheimer. Doch nicht nur seine Teamkollegen hätten Lust auf den Wettkampf.

Auch Patrick Franke, der den ETuS Haltern II coacht, hätte Lust auf eine Stadtmeisterschaft im Sommer. „Meine Zustimmung hätte das auf jeden Fall, das wäre eine gute Vorbereitung“, sagt er.
Markus Gladhofer, Trainer des B-Liga-Aufsteigers SV Bossendorf II, ist ebenfalls angetan von den Plänen. „Ich bin ein Befürworter des Turniers, das ist eine super Sache“, sagt er. Auch für die Planung der Vorbereitung sei das gut, da direkt mehrere Testspiele feststehen würden. Wie aussagekräftig diese Duelle dann sind, darüber gehen die Meinungen teils auseinander.
Tobias Bußkönning, seit Sommer Trainer von BW Lavesum II, sieht schon große Unterschiede zwischen einigen Mannschaften. Stand jetzt würde es Teams von der Kreisliga D (Lavesum II) bis zur Bezirksliga (TuS Haltern, Team B) geben. „Man kämpft da nicht mit gleichen Waffen“, sagt er. „Es gibt eben einige Mannschaften, die leistungsmäßig in einer anderen Liga spielen, da muss man gucken, was Sinn macht.“
„Derbys haben immer ihren Reiz“
Grundsätzlich findet er die Idee, eine weitere Stadtmeisterschaft ins Leben zu rufen, aber auch gut. Bußkönning hätte aber noch eine andere Idee: „Wenn ich eine Wahl hätte, dann würde ich lieber ein Winterturnier in der Halle nehmen - das hat noch mal einen anderen Charakter. Da gibt es auch mal eher die ein oder andere Überraschung.“
Was das Leistungsgefälle angeht, sieht Daniel Große-Puppendahl, hingegen weniger Probleme als bei der anderen Stadtmeisterschaft. „Bei den ersten Mannschaften ist das viel höher. Ich kann mir bei uns deutlich mehr Spannung vorstellen.“
Man darf gespannt sein, ob und wie eine Stadtmeisterschaft der zweiten Mannschaften im kommenden Jahr umgesetzt wird. Es scheint aber so, als stehe einer Austragung zumindest nicht fehlende Zustimmung und Teilnahmebereitschaft der Vereine im Weg.
Denn eines ist auch klar: „Es sind Derbys - die haben immer ihren Reiz“, wie Markus Gladhofer sagt. „Ich kann mir gut vorstellen, dass das gut angenommen wird.“
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