In den vergangenen vier Monaten ist einiges passiert. Für die Spvgg. Erkenschwick, an diesem Sonntag (4. 12.) zu Gast am Stausee, ist das Rückspiel bereits die 20. Partie in dieser Saison. „Wir werden noch einmal über die Schmerzgrenze gehen müssen“, schwant Magnus Niemöller, Trainer der Viel-Spiel-Vereinigung vom Stimberg.
In der Stausee-Kampfbahn hat sich in der Zwischenzeit einiges getan. Timo Ostdorf ist nicht mehr Trainer, dieses Amt hat Lukas Große-Puppendahl inne. Im Derby-Hinspiel (3:1 für Erkenschwick) saß „Puppi“ nach einer Verletzung nur auf der Tribüne. Es war ein Platz, der dem 29-Jährigen nicht behagt: „Da bin ich komischerweise immer nervöser. Daher bin ich lieber näher am Geschehen.“
Der Trend ist bei beiden Teams gleich
Das ist in der Stausee-Kampfbahn keine Kunst, die Anlage verfügt nicht über eine Tribüne, das nur am Rande. Aber seitdem Große-Puppendahl das Team direkt von der Seitenlinie aus coacht, geht es aufwärts. „In den letzten sechs Partien haben Haltern und Erkenschwick dieselbe Ausbeute gehabt“, rechnet Magnus Niemöller, ein bekennender Statistik-Fan, vor. „Nämlich zehn Punkte. Mehr braucht man damit nicht zu sagen.“
Auch wenn der Tabellen-13. den Spitzenreiter empfängt, scheint damit nicht alles so klar, wie es das aktuelle Tabellenbild suggeriert. Das sieht sogar Lukas Große-Puppendahl so: „Wir haben in den letzten Spielen gesehen, dass wir - klammert man die letzte Woche aus (1:5 gegen Westfalia Kinderhaus; d. Red.) - mit allen Mannschaften auch aus höheren Regionen mithalten können.“ Entsprechend trägt Seitenwechsler Große-Puppendahl einiges an Selbstvertrauen vor sich her: „Ich sehe keinen Grund, warum wir von unserer Marschroute abkehren sollten.“
Wiedersehen auf beiden Seiten
„Puppi“ hat bekanntlich eine Erkenschwicker Vergangenheit, führte das Team sogar als Kapitän aufs Feld. Ähnliches gilt für Magnus Niemöller und Teile der aktuellen Erkenschwicker Mannschaft. Dass es folglich emotional zugehen wird am Sonntag, davon gehen beide Seiten aus. „Solange das im Rahmen bleibt, ist es auch gut“, findet Große-Puppendahl. Magnus Niemöller sagt: „In der Mannschaft spürt man schon, dass das Spiel für viele ein besonderes ist.“ Er selbst sei da etwas verhaltener: „Sicher freue ich mich, einige Menschen in Haltern wiederzutreffen. Aber das letzte Spiel unter meiner Regie war am 20. März 2020, das ist zweieinhalb Jahre her. Da sollte man jetzt nicht zu viel reininterpretieren.“
Geisterspiel: Verbandssportgericht tagt 24 Stunden vor dem Derby
Personell sieht es bei beiden Mannschaften durchwachsen aus: Auf Halterner Seite fallen die gesperrten Lorenz Niedrig und Vangjel Frasheri aus. Ob Janik Tönnes und Max Michalak bis Sonntag fit sein werden, bleibt abzuwarten, dazu kommen einige Langzeitverletzte. Bei der Spvgg. fehlen einmal mehr Rafael Hester, Skandar Soltane und Andreas Ovelhey. Dafür rechnet Magnus Niemöller mit den Rückkehrern Finn Wortmann und Enes Schick.
Beide Trainer gehen mutig, aber auch mit einigem Respekt ins Derby. „Wir haben viele gute Jungs, die vor hoffentlich großer Kulisse alles raushauen werden“, sagt Lukas Große-Puppendahl. Und Magnus Niemöller unterstreicht: „Das Ergebnis nimmt jeder mit in die Winterpause. Das ist ein Resultat, das erst mal haften bleibt.“
Westfalenliga 1: TuS Haltern - Spvgg. Erkenschwick; So., 4. Dezember 2022 - 14.15 Uhr, Stausee-Kampfbahn (Lippspieker).
WDFV-Sportgericht tagt am Samstag
Vor dem Derby in Haltern hat die Spvgg. Erkenschwick noch eine „Partie“ vor der Sportgerichtsbarkeit zu bestreiten: Am Samstag, 3. Dezember, tagt das Verbandssportgericht des Westdeutschen Fußballverbandes in Duisburg. Gegenstand der mündlichen Verhandlung: War es rechtens, das Westfalenpokal-Viertelfinale bei RW Erlinghausen als Geisterspiel anzusetzen? Die Spvgg. Erkenschwick war dagegen vorgegangen. Samstag wird also eine Entscheidung fallen, ob nun mit oder ohne Zuschauer gespielt wird. Ein Ende der Streitigkeit ist damit in Sicht: Urteile des WDFV-Verbandssportgerichts sind unanfechtbar...
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