Wer an den TuS Haltern am See denkt, dem fallen viele Namen ein. Von Spielern, Trainern, Verantwortlichen, aber auch von einem Mann, der den Verein gelebt und geliebt hat wie kaum ein anderer: Rolf Brüggemann, auch bekannt als Rolfe vom Kassenhäuschen. Jahrelang begrüßte er an Spieltagen jeden, der die Stauseekampfbahn betrat. Kurz vor Weihnachten ist Rolf Brüggemann gestorben. Er wurde 84 Jahre alt.
Über die Tennisabteilung im Verein kam er schnell zu den Fußballern. Gut 15 Jahre lang saß er an Spieltagen im Kassenhäuschen oder – je nach Wetterlage – auch gerne davor. Kaum einer kam auf die Anlage der Stauseekampfbahn, ohne einen lockeren Spruch vom gebürtigen Hildesheimer zu hören. „Er hatte einen ganz feinen Humor, der nie gegen jemanden gegangen ist – das ist selten“, sagt Tobias Radas, erster Vorsitzender des TuS. „Rolf hat sich nie auf Kosten anderer lustig gemacht, deshalb genoss er auch viel Anerkennung im gesamten Verein.“
Brüggemann war eine absolute Identifikationsfigur. „Er hat den TuS gelebt“, sagt auch Martin Reismann, „aber nicht nur sonntags, sondern auch unter der Woche“. Der weit über den Halterner Fußball bekannte TuS-Fan war stets gut gelaunt. „Er war eine Frohnatur, die alle mitgenommen hat – von Jung bis Alt.“
„Einer der positivsten Typen, die ich je kennengelernt habe“
Der langjährige Halterner war Begleiter vieler Spieler, die noch heute im Verein aktiv sind. „Alle kennen ihn“, so Reismann. „In der ersten Mannschaft war die Stimmung sehr betrübt, als sein Tod bekannt wurde.“ Den Hallen-Stadtmeistertitel am vergangenen zweiten Weihnachtstag widmete der Verein wenig überraschend Rolf Brüggemann.
„Er war einer der positivsten Typen, die ich je kennengelernt habe“, erinnert sich Tobias Radas. Und Martin Reismann fasst es kurz und präzise zusammen: „Er war ein Unikat.“ So oft es Brüggemann möglich war, unterstützte er den Verein und seine Mannschaften, scheute keine Auswärtsfahrt. Auch als sich sein Gesundheitszustand verschlechterte, blieb er „TuS‘ler“ durch und durch.

„Mein Vater und er haben sich oft noch über alte Zeiten ausgetauscht“, erzählt Olaf Schemmer, der Rolf Brüggemann als einen Menschen in Erinnerung behält, „der sich nie hängenlassen hat und immer zuverlässig war“.
Wie sehr er seinen Verein geliebt hat, beweist eine Anekdote, die Schemmer sofort wieder einfällt. „Als er zum TuS gekommen ist, hatte er einen Lottogewinn. Ich glaube, ein Großteil davon ist im Verein geblieben“, sagt er mit einem Lachen. Warum? Brüggemann hatte dem damaligen Stürmer der Seestädter, Dieter Bernhard, für jedes Tor eine Prämie in Aussicht gestellt. „In der Saison hat er dann um die 30 Tore geschossen.“
So war Rolf Brüggemann. Herzlich, ein echter TuS-Fan, immer gut gelaunt und stets mit einem offenen Ohr für jeden, der an seinem Kassenhäuschen vorbeikam – und so wird er vielen in Haltern, aber auch weit über die Grenzen der Stadt hinaus, noch lange in Erinnerung bleiben.