Engin Yavuzaslan war schon auf dem Weg zum Ausgang der Halterner Stauseekampfbahn, da schimpfte der Trainer der SpVgg. Vreden noch immer vor sich hin. „Das Schlimmste ist: Ich habe den Jungs schon vor dem Spiel ein freies Wochenende spendiert“, moserte der Recklinghäuser. Dabei schaute der 41-Jährige so grimmig, als hätte seine Kicker auf die Schnelle für morgen früh 8 Uhr zum Training einbestellt - mit Laufschuhen.
„Als hätten sie 250 Bundesliga-Spiele gemacht“
Gut, Yavuzaslan hatte zum Test beim TuS Haltern nicht seine beste Truppe aufs Feld geschickt. So fehlte unter anderem der ehemalige Halterner Romario Wiesweg. Stattdessen gab er einigen Kickern, die zuletzt auf der Bank saßen, eine Chance. Dass die am Ende einen 3:0-Vorsprung fast verspielt hätten, das ging dem Trainer gegen den Strich: „Einige treten auf, als hätten sie schon 250 Bundesliga-Spiele gemacht.“
Nach der Pause hatten die Gäste zwar meistens den Ball, aber sie erlaubten sich mit dem klaren Vorsprung im Rücken auch eine Reihe übler Ballverluste. Das bestrafte der Westfalenligist: Erst bediente Lorenz Niedrig von der rechten Seite Marcio Costa - 1:3 (75.). Dann legte Janik Tönnes für Ruben Schulz auf - 2:3 (88.). Und wenig später lag sogar noch der Ausgleich in der Luft. „So kannst du als Oberligist doch nicht auftreten“, fand Yavuzaslan.
Ganz anders TuS Halterns Trainer Lukas Große-Puppendahl. Der freute sich, dass seine Mannschaft das Ergebnis nach der Pause freundlicher gestalten konnte. „Da haben wir unsere Chancen konsequenter genutzt“, so der Coach. Besser im Spiel war der TuS aber vor der Pause. In einem flotten Spiel arbeiteten die Halterner eine Reihe ansehnlicher Möglichkeiten heraus, aber ins Schwarze traf nur Vreden. Hendrik Brügging (17.), Sasun Ülütas (26.) und Stephan Hartmann (31.) schossen eine klare Führung für die Gäste heraus.
Das nächste Heimspiel steht erst in einem Monat an
Auf der Gegenseite vergab der TuS durch Lorenz Niedrig oder Nils Fabisiak kapitale Chancen. Oder er hatte Pech bei einem Pfostentreffer (Niedrig). Trainer Lukas Große-Puppendahl war daher einverstanden. „Für ein Testspiel gegen einen Oberligisten hat es die Mannschaft sehr ordentlich gemacht“, sagte der Coach, der mit seiner Elf in der Westfalenliga gerade einen heiklen Start ins Jahr absolviert: Nach dem 1:1 bei der Hammer SpVg am vergangenen Sonntag ist der TuS weiter auswärts gefordert.
Am 26. Februar reisen die Halterner zum SV Rödinghausen II. Danach ist der Klub spielfrei, bevor es am 12. März beim SV Mesum weitergeht. Erst in einem Monat, am 19. März, bestreitet der TuS das erste Heimspiel - gegen den Lüner SV. Für die SpVgg. Vreden geht es nach Karneval im Sauerland weiter: Am 26. Februar muss der Tabellenzwölfte der Oberliga Westfalen bei der SG Finnentrop/Bamenohl (9.) ran.
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