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Zukunft ungewiss: Meldet DTSG Herten sein Kreisliga-A-Team vom Spielbetrieb ab?
Fußball
Nach dem Rauswurf von vier Spielern sowie Verletzungen bei einigen Akteuren geht der A-Kreisligist DTSG Herten personell am Stock. Ein Rückzug hätte Auswirkungen auf das Aufstiegsrennen.
Gut möglich, dass das 2:6 zuletzt daheim gegen den FC Leusberg der letzte Auftritt für das Schlusslicht DTSG Herten in der Kreisliga A2 war. Am Mittwochabend (30.3.) findet eine Krisensitzung mit Mannschaft, Spielertrainer Ekrem Adas und dem Vorstand statt.
Nachdem die Hertener vier Spieler rausgeworfen hatten, schrumpfte der ohnehin schon kleine Kader enorm. „Wenn alle da sind, haben wir 13 oder 14 Spieler“, sagt Spielertrainer Ekrem Adas. Der 48-Jährige bezieht sich dabei natürlich selbst mit ein, würde aber lieber nur als Trainer am Rand die Spiele verfolgen.
Hobbyspieler bekommen Spielerpässe
Das gibt aber die Personaldecke nicht her. Dabei hatte DTSG-Vorsitzender Suat Akiyüz erst vor Kurzem mehrere Hobbyspieler des Vereins mit Spielerpässen ausgestattet, um den Kader zumindest in der Breite zu verstärken. „Die Jungs wissen ja, dass sie nicht unbedingt das Niveau für die Liga haben. Aber sie können jetzt sagen, sie haben Kreisliga A gespielt“, sagt Suat Akyüz.
Allerdings gibt es da die Faktoren Corona, Verletzungen und Sperren. Gegen den FC Leusberg musste bereits nach 16 Minuten Faruk Celik mit einer Muskelverletzung passen. Sein Ersatz Hayrettin Ünlü erwischte es kurz vor der Pause, als er einen Steilpass der Gegner ablief. Es zwickte im Oberschenkel, Ünlü musste vom Feld - Ausfallzeit ungewiss.
Und dann humpelte noch Verteidiger Moise Toure mit einer Fußverletzung vom Feld. Torwart Vedat Sahin plagt sich seit einiger Zeit mit einer Knieprellung herum, humpelt auch mehr über das Feld. „Aber ich bin ja fußball-bekloppt, helfe dem Verein ja gerne“, sagt Vedat Sahin.
Bei Abmeldung wäre DTSG der erste Absteiger
„Ich denke, am Sonntag beim VfB Waltrop werden wir aufgrund der personellen Situation nicht auflaufen können“, sagt Spielertrainer Ekrem Adas. Ob die Hertener überhaupt noch mal in dieser Saison auflaufen werden? Zum Thema Abmeldung wollte Ekrem Adas nicht viel sagen. „Wenn wir die Mannschaft zurückziehen, dann wären wir der erste Absteiger. Dann würden wir in der Kreisliga B neu aufbauen“, sagt Ekrem Adas.

Mit seinen 48 Jahren stoppt hier DTSG-Spielertrainer Ekrem Adas (r.) den Leusberger Angreifer Bilal Moho. © Michael Steyski
Die Hoffnung auf den Klassenerhalt ist sowieso nicht groß. Aktuell liegt DTSG Herten mit sieben Punkten auf dem letzten Platz. Zum rettenden Ufer - Viertletzter ist derzeit Rot-Weiß Erkenschwick - fehlen bereits elf Punkte. Neun Spieltage wären noch vor der Brust.
Flaesheimer Trainer wurmt das 1:1 aus der Hinrunde
Ein Rückzug von DTSG hätte auch Auswirkungen auf das Aufstiegsrennen. Schließlich holte DTSG einen Zähler gegen einen Titelanwärter. Flaesheims Trainer Michael Onnebrink wurmt immer noch ein wenig das 1:1 aus der Hinrunde im Katzenbusch. Im Rückspiel konnten die Flaesheimer ihr Torverhältnis aufmöbeln, beim 20:1.
Aber das Torverhältnis zählt bekanntlich nicht in der Kreisliga A. Sollte sich DTSG abmelden, würden die Flaesheimer vier Zähler abgezogen bekommen. Der punktgleiche FC 96 Recklinghausen hat erst einmal gegen DTSG gespielt, würde erst einmal drei Punkte verlieren - und würde am Rückspiel-Datum (8. Mai) pausieren.
Sport hat mich von Kindesbeinen stets interessiert. Als Kind des Vests - mit Dattelner Kanalwasser getauft - interessieren mich die Geschichten der Sportler, ob Groß oder Klein. Und das im Medienhaus seit 1999.