
© Michael Kösters
Mehr Verletzungen nach langer Corona-Pause? So sieht es bei Halterner Teams aus
Fußball
Die Sorge beim Saisonstart war groß, dass sich viele Spieler nach der Corona-Pause schneller verletzen. Wir haben vier Halterner Trainer gefragt, ob derzeit besonders viele Spieler ausfallen.
Viele Monate konnten Halterns Sportler nichts machen, außer sich individuell fit zu halten. Das ist dem einen besser, dem anderen schlechter gelungen. Als im Sommer nach und nach alle Fußballteams wieder ins Training einstiegen, war die Sorge groß, dass sich nach der langen Pause mehr Spieler als üblich verletzen. Wir haben vier Trainer aus der Seestadt gefragt, wie sie die Situation in ihren Mannschaften einschätzen.
In der Vorbereitung, so Timo Ostdorf vom Oberliga-Team des TuS Haltern am See, habe es nicht mehr Muskelverletzungen als sonst gegeben. Doch mittlerweile habe er das Gefühl, dass die Verletzungen zunehmen - womöglich auch, weil es schon die ersten Englischen Wochen gab.
Außerdem „ist es natürlich ein Unterschied, ob man in Pflicht- oder Testspielen belastet“, erklärt er. Ob die Zunahme an Verletzungen aber überhaupt mit der langen Lockdown-Pause zusammenhängt, wisse er nicht. Was ihm derzeit ohnehin mehr Sorgen bereitet ist die Grippesaison.
LSV-Trainer Homann: „Nicht mehr als in anderen Spielzeiten“
„Ich glaube, dadurch dass wir alle sehr, sehr lange Masken getragen haben, sind wir jetzt anfälliger, da wir sie nicht mehr überall tragen“, so Ostdorf. Der Oberliga-Trainer hat das Gefühl, dass es derzeit „sehr, sehr viele Grippekranke“ gibt.
Andere Vereine in Haltern hatten da bisher mehr Glück. Mit Erkältungs- oder Grippeerkrankungen habe sein Team bislang noch gar nicht zu kämpfen gehabt, sagt Dennis Schulz, Trainer des TuS Sythen. Dafür hatte seine Mannschaft aber bereits eine Phase, wo viele Spieler über muskuläre Probleme klagten.
„Vor ein paar Wochen fing es plötzlich an: Da hatten dann alle Oberschenkelprobleme.“ In dieser Phase seien überdurchschnittlich viele Spieler ausgefallen, doch alles seien „leichtere Sachen“ gewesen, so der Sythener weiter. „Schwere Verletzungen sind bislang noch nicht aufgetreten - ich hoffe, das bleibt auch so.“
Diese Hoffnung hat wohl derzeit jeder Trainer. „Ich hatte vorher die Befürchtung, dass es vermehrt Muskelverletzungen, Zerrungen und Faserrisse geben wird“, sagt Michael Homann, Coach des SV Lippramsdorf II. „Das ist jetzt aber nicht der Fall; ich würde sagen, dass es nicht mehr als in anderen Spielzeiten ist.“
Timo Ostdorf: Daran erkennt man gut die Einstellung der Spieler
Das Gleiche sagt auch Christoph Bafs-Dudzik vom SV Hullern. Viele Verletzungen hatte er in dieser Spielzeit noch nicht zu beklagen. Neben dem Muskelfaserriss vom spielenden Co-Trainer Marco Masannek wog aber eine weitere Verletzung noch schwer.
„Marc Bresser hat immer wieder mit dem Knöchel Probleme gehabt“, erzählt er. „Ich glaube, dass war dem geschuldet, dass er (im Lockdown, Anm. d. Red.) nicht so viel machen konnte“, so der Hullerner Trainer. Größere Muskelverletzungen habe es aber auch bei seinem C-Liga-Team noch nicht gegeben - „Gott sei Dank“.
Fällt ein Spieler doch mal mit einer Verletzung aus, betont derweil Timo Ostdorf vom TuS Haltern am See, „erkennt man die Einstellung des Spielers übrigens auch daran, wie er sich darum kümmert“. Eine Verletzung könne immer mal auftreten, „aber es geht dann darum, schnellstmöglich eine Diagnose zu bekommen“, so Ostdorf weiter.
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
