14 Treffer in einem Spiel! Dieser Fußballer schreibt Geschichte
Fußball
Dieser Stürmer ist auf dem besten Weg, Fußballgeschichte zu schreiben. Maximilian Wilk spielt freiwillig in der Kreisliga C. Und macht mal eben 14 Tore. In einem einzigen Spiel wohlgemerkt!

Ein Mann, 14 Tore: Maximilian Wilk spielt freiwillig in der Kreisliga C und spielt die Gegner teilweise alleine schwindelig © Jochen Börger (Archiv)
Manfred Lehnert hat in seiner langjährigen Eigenschaft als Funktionär im Fußballkreis schon so einiges erlebt. „Aber an so etwas kann ich mich auch nicht erinnern“, sagt der Vorsitzende der Fußball-Abteilung des SSC Recklinghausen. „So etwas“, das hat mit Maximilian Wilk zu tun. Ein junger Mann, der auf dem Weg ist, Fußballgeschichte im Kreis Recklinghausen zu schreiben.
Sonntagmorgen, 11 Uhr, Sportanlage Lange Wanne, Recklinghäuser Norden. Weil an diesem Tag ein volles Programm für den SSC angesagt ist, muss eine Reserve-Mannschaft in der Kreisliga C auch mal zu einer Zeit ans Werk, in der für so manchen Kicker normalerweise noch Schlafens- oder gar Zubettgeh-Zeit angesagt ist. Der SSC II, das Team firmiert unter dem Projekttitel „U23“, trifft auf den SuS Bertlich II. Klingt nach klassischem Kreisliga C-Alltag zwischen Heiliger Messe im Schatten der katholischen Pfarrkirche St. Elisabeth und einem üppigen Mahl im jugoslawischen Restaurant an der Platzanlage, das den schlichten Namen „Blumenhof“ trägt. In den folgenden Minuten wird dem SuS Bertlich ziemlich schnell klar: Dieser Maximilian Wilk wird uns gleich maximal einen eintüten.
Die ersten fünf Tore in 14 Minuten
Genauer gesagt: 14 Mal! Man lese und staune. Am Ende siegt der SSC II mit 26:0 (10:0). Das ist selbst in den Niederungen des Amateurfußballs nicht Alltag, gab es aber schon. Aber dass ein einzelner Herr mal eben 14fach trifft, ist schon eine Nummer. „Kann sein, dass es in der Jugend mal geschah. Aber bei den Senioren wohl kaum“, sagt Manfred Lehnert. Bis zum 5:0, da waren gerade einmal 14 Minuten gespielt, ist es ausschließlich Maximilian Wilk, der zur Stelle ist. Mal mit links, mal mit rechts, galant durch die Bertlicher Reihen marschierend. Ein Sonntagmorgen braucht nicht immer einen Alleinunterhalter wie Stefan Mross in einer TV-Show in einem Freizeitpark. Da reicht auch manchmal ein Fußballer um die Ecke.
Schon 60 Tore in 2018 in der Kreisliga B
Freilich: Überraschend kommt dieser Torhunger nicht. Und man muss kein Intimkenner der heimischen Fußballszene sein, um zu wissen: Der Junge ist in einer Kreisliga C eigentlich so gut aufgehoben wie ein Vegetarier im jugoslawischen Restaurant vis a vis.
Nur für Statistiker: 2018 schießt der Mann mit sagenhaften 60 Treffern den damaligen B-Ligisten FC 96 Recklinghausen eine Liga höher. Und weil es so schön ist und er einen formidablen Lauf hat, legt er im Jahr später ordentlich nach: 37 Treffer in der Kreisliga A. Dann entschließt sich der Polizist, aus beruflichen Gründen kürzerzutreten. Aber mit seinen Kumpels in der U23 weiterzupöhlen, das darf es dann doch noch sein.
Merke: Wo ein Wilk, ist auch ein Weg. Meistens schnurstracks Richtung Tor.