„Am Montag konnte ich mich wieder nicht mehr bewegen“, merkt Marco Masannek (34), Trainer des SV Hullern, nach der C-Liga-Partie gegen den TuS 05 Sinsen II an, bei welcher er erst mal seit über zehn Monaten wieder auf dem Platz stand. Im ersten Testspiel der Saison hatte er sich bei einem Einsatz als Aushilfstorwart eine Sehne im Knie gerissen.
Gegen Sinsen wechselte sich Masannek zwar selbst ein, richtig fit ist er jedoch noch lange nicht. „Das war mehr auf dem Platz stehen, als richtig mitspielen. Ich habe keinen Zweikampf geführt“, so der Hullerner, der dennoch erfolgreich war. „Toreschießen geht irgendwie immer“, erklärt er. Sein später Treffer war bei der 2:6-Niederlage jedoch lediglich Ergebniskosmetik.
Zukunft auf dem Feld noch unklar
Besonders wenn das Knie belastet wird, schmerzt es Masannek am Folgetag enorm. „Ich kann mir dann kaum Socken anziehen“, berichtet er. Viele Arztbesuche, Untersuchungen und Physiotherapie hat er schon hinter sich, doch auch in der Zukunft folgt noch viel von ebenjenen. „Es ist sehr kompliziert und nervig.“
Denn eigentlich sollte es Masannek längst besser gehen, liegt die Verletzung doch schon zehn Monate zurück. „Ich habe feste Schrauben drin, die bleiben dort auch. Es kann passieren, dass sie nicht richtig sitzen, aber das passt aktuell. Man weiß eben nicht, wie es mit den Weichteilen aussieht“, so der Hullerner. Zwar sind die Beschwerden, wenn er sein Knie stillhält, deutlich besser. Sobald Belastung dazu kommt, entstehen jedoch starke Schmerzen.

Doch wieso stellte sich Marco Masannek dann auf den Platz, wenn es doch weiterhin so schlecht aussieht? Personalmangel war nur ein Grund. Der andere beinhaltet deutlich mehr Konsequenzen: „Ich wollte nicht komplett verletzt abtreten.“
Die fußballerische Zukunft des Routiniers ist ungewiss. „Vielleicht spiele ich sporadisch noch mal. Vielleicht muss ich ganz aufhören, vielleicht trainiere ich ab und zu bei den Altherren. Aber aktuell, so wie ich das beurteile, sehe ich da schwarz.“
Marco Masannek bleibt Trainer des SV Hullern
Trotzdem sei es „ganz cool“ gewesen, mal wieder auf dem Platz zu stehen. Doch nicht nur sein Knie machte dort Probleme, auch sein Kopf stellte ihn vor Herausforderungen. „Ich habe gemerkt, dass ich nicht so frei bin. Ich habe immer gedacht, es könnte etwas passieren. In jeder Situation habe ich gemerkt, dass es noch nicht so ist, wie es sein sollte“, berichtet der 34-Jährige, der eine wichtige Entscheidung bereits getroffen hat.
Gemeinsam mit seinem Co-Trainer Andre Lewe wird Marco Masannek auch in der kommenden Saison den SV Hullern trainieren. Auch eine andere Entscheidung fällte der Hullerner früh: Im Tor wird er nicht mehr aushelfen, wie er mit einem Lachen erklärt: „Niemals wieder! Ich gucke mir das Tor nur noch von der anderen Seite an. Das war ein Experiment, es ist gescheitert und es kommt nie wieder vor.“