Nun haben die TriDucks Dorsten wenig mit dem runden Leder zu tun, es handelt sich dabei um einen mittlerweile alteingesessenen Verein, der den Triathlon-Sport hochhält. Der Dreikampf von Schwimmen, Radfahren und Laufen ist auch ein Sport für Individualisten. Wie es Malte Fabisiak einer ist. Am kommenden Wochenende (25. Juni) steht der Marler vor seiner bislang größten Herausforderung als Sportler. Er fliegt nach Nizza zum Ironman 70.3.
Der Fußball spielt bei Malte Fabisiak unverändert eine große Rolle. Zum letzten Auswärtsspiel in der Bundesliga in Leipzig ist der Marler, glühender Anhänger des FC Schalke 04, mit dem Rad gefahren. Selbst schnürte der heute 22-Jährige die Schuhe für SuS Polsum, VfB und TSV Marl-Hüls sowie SSV Buer. „Während der Pandemie habe ich aber ein wenig die Lust verloren, selbst zu spielen“, berichtet der im Chemiepark Marl tätige Auszubildende zum Energieanlagenelektroniker. Ein Sport sollte es dennoch sein, das Laufen gefiel ihm eigentlich immer, sagt er. Über seine damalige Freundin habe er dann, nach einem Abstecher zum Boxen, den Triathlon-Sport für sich entdeckt.
„Schwimmen war anfangs eine Katastrophe“
Mit allem, was dazu gehört. „Das Schwimmen war anfangs eine Katastrophe“, sagt Malte Fabisiak, der nach seiner Ausbildung Berufsfeuerwehrmann werden will. An seinen ersten Wettkampf in Lingen an der Ems vor etwa zwei Jahren denkt er heute mit einem Lachen zurück. „Ich war der Einzige, der mit dem Triathlon-Einteiler im Wasser war. Alle anderen hatten Neoprenanzüge an.“ 20 Jahre war er damals jung, was im Triathlon-Sport nichts ist. Weltklasseathleten erzielen ihre Bestleistungen erst mit Ende 20, Mitte 30. Eigentlich wäre Malte Fabisiak noch in einem Alter, in dem er einen Mannschaftssport betreiben könnte. Wie sein Bruder Nils, zu dem er einen guten Draht hat, wie er sagt, und der bei TuS Haltern in der Westfalenliga zu den Stammkräften in der vergangenen Saison gehörte.
Keine Zeit mehr für Fußball
Aber wo die Zeit hernehmen? In der heißen Vorbereitungsphase auf seinen bislang größten Wettkampf, den Ironman 70.3 in Nizza am kommenden Wochenende, betrug das Trainingspensum bereits bis zu 15 Stunden in der Woche. Ausbildung, Privatleben, die Liebe zu Schalke 04 - wo soll für die eigene Kickerei noch die Zeit bleiben? Dies fragt sich auch Malte Fabisiak. Seine Leidenschaft gilt jetzt dem Triathlon. „Ich wollte was Neues anfangen, und der Triathlon hat in mir wieder das Feuer entfacht“, sagt er.

In Nizza hat sich Malte Fabisiak gleich eine ganz harte Bewährungsprobe ausgesucht. Nicht nur, dass die Schwimmstrecke durchs offene Mittelmeer führt, mit Strömung und Wellengang. Auch gilt die Radstrecke durch die Voralpen als sehr anspruchsvoll. Disziplin ist daher angesagt, selbst „auf Schalke“ verzichtete Malte Fabisiak zuletzt aufs Stadion-Bier. „Seit zwei Monaten trinke ich keinen Tropfen Alkohol, esse nur noch einmal die Woche Fleisch - maximal“, berichtet der Marler. „Zum Glück steht die Familie hinter mir, sie alle werden auch mitfliegen.“ Auch sein Bruder Nils, der sich aktuell noch mit Freundin im Griechenland-Urlaub befindet.
Ziel ist eine Top-20-Platzierung
Nach Zielankunft in Nizza, wo die halbe Ironman-Distanz zu absolvieren ist (1,9 km Schwimmen, 90 km Rad, 21,1 km Laufen), werde es aber Zeit, mal wieder zu sündigen. „Ich weiß, dass mich die Tri-Ducks Dorsten danach auch noch in ihrer Verbandsliga-Mannschaft erwarten. Aber wenn ich in Nizza im Ziel bin, dann werde ich mir was gönnen“, sagt er. Sein sportliches Ziel an der aktuell sonnenüberfluteten Côte d‘Azur: In seiner Altersklasse (AK 19 - 24) in die Top 20 zu kommen. „Das wäre schon klasse“, sagt er.
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