Lippramsdorfs Kapitän Marvin Niehaus stand im Kreispokal-Viertelfinale gegen die Spvgg. Erkenschwick mehrmals im Mittelpunkt.

© Jürgen Weitzel (Archiv)

LSV-Kapitän: 12:0-Forderung „uns und der eigenen Mannschaft gegenüber nicht fair“

rnFußball: Kreispokal

Der Vorsitzende der Spvgg. Erkenschwick hatte gegen Lippramsdorf ein 12:0 gefordert, am Ende wurde es nur ein 2:1. Überwiegt beim LSV Stolz oder doch Enttäuschung nach der Pokal-Niederlage?

Lippramsdorf

, 28.02.2022, 17:50 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nach einem 90-minütigen Kampf musste sich Bezirksligist SV Lippramsdorf im Viertelfinale des Kreispokals dem Westfalenligisten Spvgg. Erkenschwick geschlagen geben - mit 1:2 aber nur denkbar knapp. LSV-Kapitän Marvin Niehaus spricht im Nachgang über die 12:0-Forderung des Erkenschwicker Vorsitzenden im Vorfeld, hitzige Wortgefechte und einen Zweikampf, den er auch am Tag danach noch spürte.

Was überwiegt nach so einem Spiel? Der Stolz auf das Erreichte und die gezeigte Leistung als Außenseiter oder doch die Enttäuschung, weil womöglich mehr drin gewesen wäre? „Ich glaube, es ist ein gutes Mittelding“, sagt Marvin Niehaus, Torhüter des SV Lippramsdorf. „Auf die ersten 45 Minuten können wir mehr als stolz sein.“

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Sein Team habe es der favorisierten Spielvereinigung richtig schwer gemacht. „Wir hatten sie in einer Phase, in der sie nicht wussten, wie sie gegen uns ankommen sollen“, so Niehaus.

Ovelhey landet auf Niehaus - der Keeper kann aber weitermachen

Tatsächlich fiel den Erkenschwickern in Halbzeit eins lange Zeit nichts gegen die engagiert verteidigenden Lippramsdorfer ein. Ein, zwei Chancen gab es dann aber doch noch - mal zielten die Gäste nicht genau genug, mal scheiterten sie am gegnerischen Torhüter.

Der musste früh zweimal hart einstecken, als er bei Eckbällen zum Ball ging. „Da muss man sich durchschütteln und einmal sortieren“, sagt Marvin Niehaus, der kurz liegen blieb, dann aber weitermachen konnte. „Beim zweiten Mal ist Andreas Ovelhey auf mir gelandet, das habe ich am Sonntag auch noch ein bisschen gemerkt“, erzählt er.

Marvin Niehaus (rot) lieferte der Spvgg. Erkenschwick mit dem SV Lippramsdorf einen starken Kampf, musste sich am Ende aber knapp geschlagen geben.

Marvin Niehaus (rot) hielt mit dem SV Lippramsdorf gegen die Spvgg. Erkenschwick stark mit, musste sich am Ende aber knapp geschlagen geben. © Jürgen Patzke

So schlimm wie im Pokalspiel zuvor sei es aber nicht gewesen. Damals musste er zur Halbzeit raus, sah dann als Zuschauer, wie sein Team RW Deuten bezwang. Die zweite Sensation blieb seinem Team nun verwehrt. „In Summe können wir aber mit erhobenem Haupt auf das Spiel zurückblicken“, sagt Niehaus, dessen Team in Halbzeit zwei in arge Bedrängnis geraten war.

„In den ersten 30 Minuten der zweiten Halbzeit standen wir echt unter Druck“, stellt er fest. „Wir sind nicht mehr richtig hinten rausgekommen.“ Das 1:2, davon ist er aber überzeugt, hätte nicht zählen dürfen. „Das Foul davor hätte man sehen müssen“, sagt er über den Kontakt zwischen Finn Wortmann und Stefan Schild, durch den Letzterer zu Boden ging.

Hitzige Wortgefechte in Halbzeit zwei, Handshakes nach dem Abpfiff

Grundsätzlich war er mit der Leistung des Schiedsrichters aber zufrieden, lobt ihn sogar. Dieter Kroll habe sich nicht von der mit der Zeit immer aufgeheizteren Stimmung anstecken lassen. „In der zweiten Halbzeit gab es einige hitzige Wortgefechte, aber nach dem Spiel war direkt wieder alles okay“, so Marvin Niehaus, der derweil die Aussage des Erkenschwicker Vorsitzenden Olaf May vor dem Spiel unnötig fand.

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„Im Kreispokal erwarte ich einen 12:0-Erfolg“, hatte der gesagt. „Das Zitat ging natürlich auch bei uns rum“, sagt der Torhüter, betont aber auch, dass diese Aussage nicht der Erkenschwicker Mannschaft, sondern „einzig und allein dem Vorsitzenden anzukreiden“ sei.

„Das ist uns und der eigenen Mannschaft gegenüber nicht fair“, so Niehaus. Schließlich baue das auch viel Druck auf das eigene Team aus. Ob May sich zukünftig noch mal so weit aus dem Fenster lehnt, kann nach dem knappen Sieg seines Teams durchaus bezweifelt werden.