
© Jürgen Patzke
Chancen auf beiden Seiten: Lippramsdorf verpasst gegen Erkenschwick die Überraschung
Fußball: Kreispokal
Dass die Spvgg. Erkenschwick zwei Ligen über dem SV Lippramsdorf spielt, war über weite Strecken des Kreispokal-Spiels nicht zu sehen. Jubeln konnte am Ende dennoch der Westfalenligist.
Ob es taktisch so klug war aus den Reihen des Erkenschwicker Vorstandes, vorab ein 12:0 beim SV Lippramsdorf zu fordern? Schließlich hatte der Bezirksligist mit RW Deuten schon zuvor einen Westfalenligisten aus dem Kreispokal geworfen. Und auch gegen die Spvgg. machten es die Schützlinge von Trainer Sven Kmetsch ihrem klassenhöheren Gegner alles andere als leicht - am Ende setzte sich Erkenschwick knapp mit 2:1 durch.
Eine Viertelstunde tasteten beide Teams ab. Schon hier zeigte sich, dass die Hausherren motiviert waren und konzentriert ihre Defensivaufgaben erledigten. Was dann dennoch durchkam, wurde Beute vom gut aufgelegten Torhüter Marvin Niehaus.
Die erste gute Möglichkeit bot sich Erkenschwicks Kapitän Stefan Oerterer, doch aus bester Lage schob er die Kugel am Tor vorbei (17.). Wenige Minuten später leistete sich Dennis Wessendorf ein Foul im Strafraum an Giacomo Lopez Fernandez.
Glück für Lippramsdorf: Oerterers Flanke landet nur auf der Latte
Schiedsrichter Dieter Kroll zeigte sofort auf den Punkt. Tim Vierhaus nahm sich den Ball und versenkte den Strafstoß unhaltbar für Philipp Amft zur überraschenden 1:0-Führung der Gastgeber (22.).
Nach dem Rückstand erhöhte die Spielvereinigung sichtbar das Tempo, was zwangsläufig zu guten Torchancen führte. Nach einer halben Stunde lief Oerterer alleine auf Torhüter Niehaus zu, der LSV-Keeper konnte seinen Schuss jedoch mit dem Oberkörper abwehren.
Der Bezirksligist versteckte sich allerdings auch nicht und kam ebenfalls immer wieder gefährlich vor das gegnerische Tor. Timo Bergs strammer Schuss verfehlte zwar sein Ziel, doch die Hausherren waren noch präsent.
In den Minuten bis zur Pause hatte Erkenschwick noch zwei sehr gute Gelegenheiten. Einmal landete der Ball auf der Lippramsdorfer Latte, einmal folg er über sie hinweg.
Nach dem Seitenwechsel knüpften die Gäste an die Leistung in der Schlussphase der ersten Halbzeit an. Die Partie wurde zudem umkämpfter. Nach etwas mehr als einer halben Stunde war es dann wieder mal Stefan Oerterer, der per Kopf gefährlich zum Abschluss kam. Eine Flanke von rechts köpfte er eiskalt ins Eck zum 1:1-Ausgleich (62).
Erkenschwick gerät noch mal in Bedrängnis - LSV verpasst Ausgleich
Keine zehn Minuten später gelang es Enes Kaya, eine schlecht sortierte Deckung der Hausherren zu überlisten und seine Mannschaft in Führung zu bringen (71.). Entschieden war die Partie aber noch längst nicht.
Der SV Lippramsdorf mobilisierte noch mal all seine Kräfte, Sven Kmetsch brachte ausgeruhtes Personal auf den Platz und tatsächlich ergaben sich für den Bezirksligisten noch echte Hochkaräter. Luca Preuß bekam eine Flanke frei vor dem Tor nicht unter Kontrolle und Erkenschwicks Goalkeeper Amft lenkte einen Ball an den Pfosten.
Im Tor landete der Ball jedoch nicht mehr, sodass die mitgereisten Anhänger der Spvgg. Erkenschwick sich am Ende über den Einzug ins Halbfinale freuen konnten. Der Sieg ging am Ende zwar in Ordnung, allzu ruhmvoll war er aber nicht. Lange Zeit war ein Klassenunterschied zwischen Bezirks- und Westfalenligist nicht zu sehen.
- SV Lippramsdorf: Niehaus - Vierhaus, Drees, Schild, Berg (72. Misirci), Joemann (76. Jansen), Kleinefeld, Eßling (79. Nunnenkamp), Zernahle, Lopez Fernandez, Preuß
- Spvgg. Erkenschwick: Amft, Keysberg, Ovelhey, Kaya, Soltane (76. Klakus), Weßendorf (46. Schuwirth), Tottmann, Wortmann, Pilica, Isensee (89. Stock)
- Tore: 1:0 Vierhaus (22., FE), 1:1 Oerterer (62.), 1:2 Kaya (71.)
Als Fotografenmeister und ehemaliger Fußballer bot sich mir an in diesem Metier weiter tätig zu sein. Seit 2016 fotografiere und schreibe ich für Lensing Media im Bereich Sport, aber auch bei Bedarf für die Lokalredaktion Haltern am See.
