
Jonas van Buer (2.v.l.) wurde als einer von fünf Spielern bei der letzten Partie des SV Lippramsdorf verabschiedet. Der 29-Jährige beendet seine Karriere. © Jürgen Patzke
Lippramsdorfs Jonas van Buer (29) hört auf: „Blöd, dass es so endet“
Fußball
„Ab jetzt komme ich als Fan zum Platz“, sagt Jonas van Buer, der mit dem Fußballspielen aufhören muss. Im Zuge seines Karriereendes verrät der 29-Jährige, warum er einst zum LSV wechselte.
Leicht ist ihm die Entscheidung nicht gefallen, sagt Jonas van Buer vom SV Lippramsdorf, doch sie war alternativlos: Der 29-Jährige hängt die Fußballschuhe an den Nagel, wird den LSV zukünftig nur noch als Zuschauer unterstützen. „Für jeden kommt irgendwann das Karriereende, für mich leider etwas früher.“
Sein letztes Pflichtspiel, schätzt der ehemalige Jugendspieler des ETuS Haltern, TSV Marl-Hüls und GW Nottuln, ist mindestens eineinhalb Jahre her. In der letzten Sommervorbereitung stand er noch mal auf dem Platz, „aber auch da hatte ich schon Probleme“, verrät er.
Seit längerer Zeit macht ihm sein Oberschenkel zu schaffen. „Da wurde auch nie richtig herausgefunden, was es ist.“ Anfangs vermutete er einen normalen Muskelfaserriss, doch die Verletzung hielt deutlich länger an. Ausschlaggebend für das Karriereende war aber ein anderes Problem: „Anfang des Jahres wurde ein Knorpelschaden im Knie festgestellt“, erzählt er.
Jonas van Buer wechselte wegen seines Bruders zum SV Lippramsdorf
Da sei ihm eindringlich geraten worden, mit dem Fußballspielen aufzuhören, „wenn ich einer Operation entgehen und auch weiterhin vernünftig laufen möchte“. Mittlerweile steht fest: Das war es wirklich für Jonas van Buer, der sich gerne anders verabschiedet hätte. „Ich habe als Kind mit dem Kicken angefangen. Es ist blöd, dass es jetzt so endet.“
Verständnis für seine Entscheidung hat aber wohl jeder. „Lieber jetzt aufhören als sich wieder mal herankämpfen zu müssen - man hat nur einen Körper“, sagt Lippramsdorfs Fußball-Abteilungsleiter Christian Brink. „Wir sind froh, dass er die letzten rund zehn Jahre Teil der Mannschaft war. Er hat sich immer reingehauen, das ist jetzt sein wohlverdienter Ruhestand.“

Jonas van Buer (r.) konnte schon länger nicht mehr in einem Pflichtspiel für den SV Lippramsdorf auf dem Platz stehen. © Jürgen Patzke (Archiv)
Auch LSV-Trainer Sven Kmetsch sei sehr verständnisvoll gewesen, erzählt Jonas van Buer. „Er hatte ja ähnliche Verletzungen“, sagt der Lippramsdorfer, dem die Entscheidung auch wegen Kmetsch nicht leicht fiel. „Gerade jetzt hat es noch mal richtig Spaß gemacht, er ist ein überragender Trainer“, lobt der 29-Jährige, der in den vergangenen Jahren als Außenverteidiger agierte. „In all den Jahren habe ich aber eigentlich alles gespielt.“
Seine gesamte Seniorenzeit hat er derweil beim LSV verbracht, wechselte 2011 von Nottuln an die Jahnstraße. „Ich bin damals den Schritt zurückgegangen, weil mir das Abitur wichtiger war und ich mit meinem Bruder (Jan van Buer, Anm. d. Red.) zusammenspielen wollte“, erklärt er.
Die Entscheidung, zum SV Lippramsdorf zu wechseln, hat er nie bereut. „Ich werde auf jeden Fall auch weiterhin häufig am Platz sein. Ich habe ja einen engen Draht zum Verein und viele gute Freunde dort.“ Es sei eine schöne Zeit, gewesen die nun nicht ganz optimal endet. „Ich habe schon vor einiger Zeit gesagt: Wenn noch was kommt, dann war‘s das.“
Der Knorpelschaden war dann die eine Verletzung zu viel. „Es ist schon vernünftig, jetzt aufzuhören“, sagt van Buer. „Ich möchte in Zukunft meine anderen Hobbys wie Skifahren und Tennisspielen noch weiter ausüben können.“
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
