Dauerläufer Fabisiak überzeugt Bleibt „die personifizierte Leidenschaft“ beim TuS Haltern?

„Die personifizierte Leidenschaft“ beim TuS Haltern
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Der Mann des Spiels war beim TuS Haltern am See nach dem 1:1 gegen die Ibbenbürener Spvg. schnell gefunden: Nils Fabisiak war der auffälligste Mann bei den Seestädtern – und das bei Weitem nicht nur wegen seines Assists zum zwischenzeitlichen 1:0 durch Cedric Arndt.

„Er war heute die personifizierte Leidenschaft auf dem Platz, da geht einem das Herz auf“, geriet Tim Abendroth, Sportlicher Leiter des TuS, nach Abpfiff ins Schwärmen. „Der rennt und rennt und rennt. Er hätte sich heute ein Tor verdient gehabt.“

TuS Haltern tut sich mit viel Ballbesitz schwerer

Beinahe hätte es auch geklappt, doch Ibbenbürens Keeper bekam in Hälfte eins noch die Fingerspitzen an Fabisiaks Schuss. Es wäre das 2:0 gewesen. Und die Partie wäre vielleicht anders ausgegangen. Statt mit zwei Toren Vorsprung in die Pause zu gehen, traten die Halterner Spieler den Gang in die Kabine mit einem späten 1:1-Ausgleich an.

„Das ist natürlich sehr unbefriedigend“, sagt Fabisiak. Am Ende, das weiß er, war es aber auch ein gerechtes Remis: „Zwingende Torchancen hatten wir in Halbzeit zwei nicht mehr. Den Punkt nehmen wir mit, gegen Epe müssen wir dann gewinnen.“

Nils Fabisiak behauptet den Ball gegen einen Gegenspieler
Immer anspielbar: Nils Fabisiak behauptet den Ball gegen seinen Ibbenbürener Gegenspieler. © Blanka Thieme-Dietel

Gegen den Vorletzten sollte der TuS Haltern dringend punkten, um sich wieder etwas von den Abstiegsrängen – aktuell sind es zwei Punkte Vorsprung – zu entfernen. Das Problem: Gegen Teams aus dem unteren Tabellenbereich der Landesliga 4 tun sich die Seestädter immer wieder schwerer als gegen Topteams.

„Wir können uns das auch nicht so richtig erklären“, gesteht der 26-Jährige, stellt aber sofort klar: „Wir unterschätzen die Teams auf jeden Fall nicht.“ Teilweise fehle es allerdings an Ideen nach vorne, wenn der Gegner ihnen mehr den Ball überlässt. Das ist gegen die Mannschaften von oben anders, da kann der TuS meist mehr kontern.

Entscheidung in den nächsten Wochen

Gegen Ibbenbüren klappte es mit dem Kontern nicht immer gut, teilweise fehlte die Konsequenz. Was aber jedes Mal auffiel: Wenn es schnell nach vorne ging, war Nils Fabisiak immer wieder mittendrin – genauso wie auch beim Verteidigen in der eigenen Hälfte.

Von außen sah es gar so aus, als würde der Flügelspieler gar nicht mehr aufhören wollen mit dem Rennen. Doch auch die Ausdauer des Marlers ist endlich, verrät er mit einem Lachen: „Zwischendurch merke ich schon, dass mir mal die Puste ausgeht. Aber dann kriege ich den Bogen noch hin, wieder Luft zu bekommen. Ich kann mich immer aufraffen, sodass es immer aussieht, als habe ich noch gut Luft.“

Nils Fabisiak im Zweikampf um den Ball, hier noch im Trikot von RW Deuten
Bis 2022 trug Nils Fabisiak (l.) das Trikot des SV Rot-Weiß Deuten, kehrte dann zum TuS Haltern zurück. Wo spielt er in der kommenden Saison? © Archiv

Er habe eine gute Grundkondition, so der Dauerläufer. Abseits des Fußballs muss er aber nicht ständig Kilometer um Kilometer zurücklegen. „Mein Bruder wollte mal mit mir einen Halbmarathon oder einen ganzen laufen – dafür bin ich aber der Falsche.“

Der Richtige ist er auf jeden Fall für den TuS Haltern, geht es nach den Verantwortlichen. Dass sie gerne mit ihm verlängern würden, liegt auf der Hand. Eine Vollzugsmeldung gab es aber noch nicht. Man sei in Gesprächen, sagt Nils Fabisiak und betont: „Der TuS ist mein erster Ansprechpartner.“ Am Ende müsse die Gesamtsituation für beide Seiten passen. „In den nächsten drei, vier Wochen wird es mit Sicherheit eine Entscheidung geben.“