
Stefan Starick (M.) hat in 19 Spielen schon 25-mal getroffen. Mit Eintracht Waltrop steht der Angreifer dicht vor dem Aufstieg in die Kreisliga B. © Archiv
Nach Spielabbruch: Macht das Sportgericht Eintracht Waltrop vorzeitig zum C4-Meister?
Fußball - Kreisliga C4
Am 20. März wurde das Kreisliga-C-Spiel zwischen Eintracht Waltrop und FC 26 Erkenschwick II nach einer Schlägerei abgebrochen. Das erste Urteil des Kreissportgerichts haben die Waltroper nicht akzeptiert.
Das Kreisliga-C-Spiel am 20. März im Sportzentrum Nord zwischen Tabellenführer Eintracht Waltrop und dem damaligen Verfolger FC 26 Erkenschwick II dauerte nur 41 Minuten. Eine Aktion im Rücken des Schiedsrichters, wie der Unparteiische später zu Protokoll gab, sei damals eskaliert und endete schließlich in einer wilden Schlägerei auf dem Platz.
Schiedsrichter Sahan Köscullari brach das Spiel daraufhin ab. Die herbeigerufene Polizei - die Einsatzkräfte waren mit einem Großaufgebot von gleich sechs Streifenwagen angerückt - nahm auch Strafanzeigen auf. Doch die Begegnung hat natürlich auch ein sportgerichtliches Nachspiel. Ein erstes Urteil hat das Kreissportgericht in der Sache bereits verkündet.
Im schriftlichen Verfahren, also ohne Anhörung von Zeugen, hat das Kreissportgericht erstinstanzlich beide Vereine zur Zahlung eines Ordnungsgeldes von je 300 Euro verurteilt. Zudem sollte das abgebrochene Spiel wiederholt werden. Gegen dieses Urteil hatte Eintracht Waltrop Berufung eingelegt.
Bezirkssportgericht stellte einen Formfehler im ersten Urteil fest
Die Angelegenheit wurde daher zu einem Fall für das Bezirkssportgericht in Dortmund. Doch da hatten die Richter einen Formfehler im ersten Urteil festgestellt, wie auch Dieter Lasarz (Datteln) vom Kreissportgericht bestätigt. Die Angelegenheit ging also zurück ans Kreissportgericht, das nun einen neuen Verhandlungstermin für den 1. Juni angesetzt hat - dieses Mal mit Zeugenbefragung.
„Die Zeit drängt natürlich“, sagt auch Erhard Korinth. Der Hertener ist Vorsitzender des Kreisfußballausschusses und auch als Staffelleiter tätig. Bis zum 6. Juni geht die aktuelle Saison noch. Das Spiel, wenn es denn wiederholt werden soll, müsste also bis zu diesem Zeitpunkt stattgefunden haben.

Wiederholungsspiel oder Wertung? Eintracht Waltrops Spielertrainer will so oder so Meister werden und in die Kreisliga B aufsteigen. © Christine Horn
Beim FC 26 Erkenschwick wartet man ebenfalls auf eine Entscheidung. „Wenn es ein Wiederholungsspiel geben soll, treten wir an. Wir könnten aber auch damit leben, wenn das Spiel gegen uns gewertet wird und würden das Urteil vermutlich akzeptieren“, sagt FC-Geschäftsführer Thorsten Evertz, der aber zunächst noch Rücksprache halten will mit seinem Trainer Abdulkadir Catakli.
„Mir wäre es lieber, wenn wir die Sache sportlich regeln“
Sportlich ist das Urteil für den FC 26 kaum noch von Bedeutung. Die zweite Mannschaft der Oer-Erkenschwicker ist mittlerweile auf den vierten Tabellenplatz der Kreisliga C4 zurückgefallen und hat keine Chance mehr, einen der ersten beiden Plätze zu erreichen. Anders sieht die Sache für die Waltroper aus.
Die Mannschaft von Spielertrainer Dominic Schenkel hat aktuell an der Tabellenspitze sechs Punkte Vorsprung auf Verfolger SV Bossendorf II. Die Halterner haben noch zwei Spiele und könnten mit der Eintracht nach Punkten gleichziehen, die am kommenden Sonntag spielfrei ist.
Einen Punkt benötigen die Waltroper also noch, um ganz sicher in die Kreisliga B aufzusteigen. Wenn das Kreissportgericht die abgebrochene Begegnung gegen den FC 26 zugunsten des Spitzenreiters wertet, dann steht der Aufstieg aber schon am kommenden Mittwochabend (1.6.) nach der Verhandlung in Recklinghausen fest.
„Ich bin Fußballer und mir wäre es lieber, wenn wir die Sache sportlich regeln“, sagt Schenkel. Das sollte zu schaffen sein, denn am Pfingstmontag beim Saisonfinale ist die Eintracht zu Gast beim Tabellenletzten SW Meckinghoven III. Und bislang sind die Kicker aus dem SpoNo noch ungeschlagen (20 Siege und vier Unentschieden).
Im Job auf allen Plätzen in der Region, meiner Heimat, zu Hause. Als leidenschaftlicher Fußballfreund gehört mein Herz dem runden Leder, aber noch viel mehr den Menschen, die sich in den Vereinen engagieren. Privat bin ich Familienmensch und stolzer Papa, ansonsten bin ich in der Freizeit häufig mit dem Fahrrad in der Natur unterwegs. Neugierig zu sein und dabei andere neugierig zu machen, das treibt mich als Lokalsportredakteur seit 25 Jahren an.