
© Christopher Kremer
Kaiser über den Unmut beim TuS: „Ich kann es ein bisschen verstehen“
Fußball: Oberliga
Sein jetziger Trainer war überrascht und ein wenig enttäuscht, sein zukünftiger Trainer konnte das nicht nachvollziehen. Jetzt äußert sich auch Jan-Niklas Kaiser selbst zu seinem Sommer-Wechsel.
Im kommenden Sommer endet die Zeit von Jan-Niklas Kaiser beim TuS Haltern am See nach zwei Jahren. Sein Wechsel sorgte für Verwunderung bei den Verantwortlichen des TuS - eine Reaktion, die Kaisers zukünftiger Trainer nicht nachvollziehen kann. Nun äußert sich auch der Spieler zu seinem bevorstehenden Wechsel zum Oberliga-Konkurrenten der Halterner und macht seinem aktuellen Team noch ein Versprechen.
„Ich kann es ein bisschen verstehen“, sagt Kaiser über den Unmut von Trainer Timo Ostdorf, der von der Wechsel-Verkündung auf der Facebook-Seite von Westfalia Herne kalt erwischt wurde. „Aber die müssen mich auch verstehen“, so der 22-Jährige weiter.
Im Sommer wollte Jan-Niklas Kaiser den TuS unbedingt verlassen
Anfang der Saison sei er „echt unzufrieden“ gewesen, nachdem er in der vergangenen Spielzeit in der Regionalliga in sieben Spielen insgesamt nur 84 Minuten auf dem Platz stand. „So wie das gelaufen ist, war es nicht so toll. Ich wollte den Verein unbedingt verlassen“, sagt er. Doch der Verein habe ihn nicht ziehen lassen, „obwohl es von einer Seite hieß, man werde mir keine Steine in den Weg legen“.
Als Grund für seinen Wechsel nennt er die Möglichkeit, bei Westfalia Herne mehr Freizeit zu haben. „Das war mir wichtig wegen meiner Arbeit“, sagt er. Er arbeite dreischichtig, was es ihm schwer mache, immer zum Training zu kommen. Bei Herne kann er in Zukunft teilweise auch vormittags trainieren. Das hatte sein zukünftiger Trainer Christian Knappmann bereits gesagt.
Über das kleine Wechsel-Theater sagt Kaiser: „Das ist jetzt halt so.“ Herne habe sich einfach sehr früh bei ihm gemeldet und ihn schnell überzeugt. Der erste Kontakt entstand dabei über das neue Vorstandsmitglied Jörg Tottmann, der früher Kaiser in der A-Jugend trainierte. „Die Gespräche liefen gut“, erzählt Kaiser.
Jan-Niklas Kaiser will weiterhin für den TuS Haltern alles geben
Herne sei aber auch nicht der einzige Verein gewesen, der sich schon wieder gemeldet hatte. Es habe noch zwei, drei Vereine gegeben, die ihn ebenfalls kontaktierten. Die Wahl für Westfalia Herne fiel ihm allerdings nicht schwer. Ein Faktor war natürlich auch sein zukünftiger Trainer.
„Christian ist ein korrekter Typ“, so der Offensivspieler. Mit ihm könne man bestimmt auch nach dem Training oder Spiel noch Spaß haben. Während der Spiele wirkt Knappmann aber ganz anders. Das Magazin „11 Freunde“ hatte ihm vor einiger Zeit schon ein Porträt mit dem Titel „Immer am Provozieren“ gewidmet. „Solange er auf deiner Seite ist, ist das aber, glaube ich, gut“, sagt Jan-Niklas Kaiser über Knappmanns Art an der Seitenlinie.
Knappmann und die Herner stehen derzeit auf dem vorletzten Tabellenplatz der Oberliga Westfalen. Stand jetzt steigen fünf Teams in die Westfalenliga ab. Sollte es für Herne nicht für den Klassenerhalt reichen, würde Kaiser nächstes Jahr eine Liga tiefer spielen. „Das ist mir egal“, sagt er.
Erst mal spielt er aber noch Oberliga für den TuS Haltern am See. „Wenn wieder gespielt wird, gebe ich weiterhin alles“, verspricht er. Das habe er direkt nach seiner Wechsel-Verkündung klargestellt. „Für mich ändert sich dadurch jetzt erst mal gar nichts.“
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
