ETuS-Trainer Phillip Oligmüller (l.) wechselte Timm Henniges (r.) zu Beginn der zweiten Halbzeit gegen den TuS Sythen ein - ein Wechsel, der sich später bezahlt machte.

© Marie Krursel

„Jetzt muss der Ball rein“: ETuS-Joker Henniges und Ehlert werden zu Derby-Helden

rnFußball: Kreisliga A

Für Björn Ehlert war es das erste Ligaspiel 2021, für Timm Henniges der erste Einsatz über 45 Minuten. Beide fehlten dem ETuS Haltern zuletzt verletzt, beide trafen im Derby gegen Sythen.

Haltern

, 14.10.2021, 17:30 Uhr / Lesedauer: 3 min

Besonders freut es mich für Timm Henniges und Björn Ehlert“, sagte Phillip Oligmüller nach dem 3:3 gegen den TuS Sythen. Beide hatte der Trainer des ETuS Haltern in Halbzeit zwei eingewechselt und genau diese beiden, die zuletzt noch verletzt gefehlt hatten, sicherten dem ETuS dank ihrer Tore einen Punkt im Derby.

Beide Youngster des A-Ligisten fehlten zuletzt noch verletzt. Während Henniges eine längere Leidenszeit hinter sich hat und erstmals am 19. September in der Liga wieder zum Einsatz kam, fiel Ehlert genau vor dem Ligastart aus. Sein Saisondebüt feierte er dann tatsächlich erst im Derby, als er in der 65. Minute eingewechselt wurde.

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Timm Henniges kam schon 20 Minuten früher, ersetzte nach der Halbzeitpause den angeschlagenen Jörn Hümmer. Für ihn war es der erste Einsatz über 45 Minuten nach langer Zeit. „Das war schon mal wieder geil“, sagt er, „es hat richtig Spaß gemacht, die Mannschaft unterstützen zu können“.

Timm Henniges hätte fallen können, zog aber durch und traf zum 2:3

Das gelang ihm auch ziemlich gut, der Halterner belebte das Spiel auf der rechten Seite und erzielte in der 76. Minute den 2:3-Anschlusstreffer. Erst nahm er einen langen Ball mit dem Kopf an, spielte dann mit Jens Quinkenstein einen Doppelpass. „Man weiß ja, wenn man den Ball zu Jens spielt, bekommt man ihn meist wieder“, sagt er.

Torben Spyra habe ihn danach kurz vor dem Strafraum noch leicht am Fuß getroffen. „Da dachte ich, ‚wenn ich jetzt hinfalle, gibt es sowieso nur einen Freistoß‘ und da danach alles frei war, bin ich durchgelaufen“, erzählt er. Gegen Sythens Keeper Janik Bilzer hatte er dann im Eins-gegen-Eins ein leichtes Spiel, schob den Ball souverän rechts ins Eck.

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„Das war ein tolles Gefühl“, sagt Henniges, der danach sah, wie der ETuS wieder mehr Zugriff aufs Spiel bekam. „Hätten wir noch länger gespielt, hätte noch das ein oder andere Tor fallen können“, sagt er - „aber auf beiden Seiten“.

Das Gleiche sagt auch sein Teamkollege Björn Ehlert. „Wären es noch zehn Minuten mehr gewesen, wäre es eine 50/50-Sache gewesen“, so der Torschütze des dritten ETuS-Tores. „Wir konnten mit dem Punkt leben, Sythen hat sehr stark gespielt.“

Björn Ehlert (l.) kam ins Spiel, als der TuS Sythen gerade wieder in Führung gegangen war.

Björn Ehlert (l.) kam ins Spiel, als der TuS Sythen gerade wieder in Führung gegangen war. 19 Minuten später erzielte er den Ausgleich für den ETuS Haltern. © Andreas Hofmann

Glück, da sind sich beide Halterner einig, hatten sie in der letzten Minute der Nachspielzeit, als Sythens Mats Linden nur wenige Zentimeter fehlten, um das 4:3 aus Gäste-Sicht zu erzielen. Ein wenig Glück, sagt Björn Ehlert, hatte er indes auch bei seinem Treffer.

„Die ganze Zeit nur zugucken, das macht keinen Spaß“

„Als ich den Ball überraschend von unserem Kapitän bekam, dachte ich, ‚jetzt muss der Ball rein‘“, erzählt er. Direkt schießen konnte er im Strafraum aber nicht, „weil dann mein Standbein im Weg gewesen wäre“. Also legte er sich den Ball noch auf den rechten Fuß. „Und da hatte ich dann Glück, dass der Sythener Verteidiger den Zwischenschritt machte, weil er wohl dachte, ich schieße direkt“, so Ehlert weiter.

Danach hatte er ziemlich viel Platz, konnte - wie Henniges vorher auch - relativ locker einschieben. Der Jubel bei den Gastgebern war danach riesig - besonders bei Ehlert, der seinem Team endlich wieder aktiv helfen konnte.

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„Ich konnte vorher immer nur an der Seitenlinie stehen und die Mannschaft anfeuern“, sagt er. „Die ganze Zeit nur zugucken, das macht keinen Spaß. Besonders, wenn man nicht helfen kann.“ Diesmal waren es also Ehlert und Henniges, die spät für den ETuS trafen. Schon in einigen anderen A-Liga-Spielen in dieser Saison bewiesen die Halterner eine starke Moral und erzielten späte Tore.

„Ich weiß nicht, warum das immer so ist, dass wir erst zurückliegen“, sagt Timm Henniges, „aber die Moral ist auf jeden Fall da“. Seine Mannschaft lasse nie die Köpfe hängen „und ich habe immer das Gefühl, dass wir noch was holen können“. Wie eben zuletzt im Derby.

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