Wann er sich bei der DKMS, einer gemeinnützigen Organisation, die sich für die Heilung von Blutkrebspatienten einsetzt, registriert hat, weiß Janik Bilzer gar nicht mehr so genau. Mehrere Jahre ist das auf jeden Fall her. „Das könnte so um 2019 gewesen sein“, sagt der Halterner.
Was damals den Anstoß gab? Das weiß der Torhüter des TuS Sythen mittlerweile auch nicht mehr, zu lange ist es schon her. Vermutlich sei es einer der Werbespots der DKMS gewesen. Wichtig ist das aber nicht mehr. Was jetzt zählt: Mehrere Jahre nach seiner Registrierung konnte er einem anderen Menschen helfen.
Denn vor einiger Zeit erhielt der 27-Jährige, der bei der vergangenen Halterner Hallenfußball-Stadtmeisterschaft zum Spieler des Turniers gewählt wurde, den Anruf, der das Leben eines anderen verändert: Er kam als Spender für einen Patienten oder eine Patientin (um wen es sich handelt, kann er erst nach einiger Zeit erfahren) infrage. Daraufhin wurde ihm noch eine Blutprobe entnommen, um sicherzugehen, dass er wirklich der bestmögliche Spender war – Treffer!
„Mit dem Anruf rechnet man eher weniger“
Es folgte eine sogenannte periphere Stammzellenspende. Zuvor wurde ihm ein Medikament verabreicht, das einige Tage lang die Bildung von Stammzellen im Knochenmark steigert. Das habe sich zwar in den Tagen vor der Spende bemerkbar gemacht, sei aber absolut aushaltbar gewesen. „Ich habe mal eine Ibuprofen genommen und dann ging das auch wieder“, erzählt er.

Das Prozedere vor Ort dauerte dann wenige Stunden. Dabei wurde ihm Blut abgenommen, das durch eine Maschine floss, in der die Stammzellen herausgelöst wurden. Über einen zweiten Zugang floss das Blut danach in seinen Körper zurück.
Dass er jemals infrage kommen würde für eine Spende, damit war nicht unbedingt zu rechnen. Die Wahrscheinlichkeit, so heißt es auf der Internetseite der DKMS, liegt bei etwa 1 Prozent. „Mit dem Anruf rechnet man also eher weniger“, sagt Janik Bilzer, der direkt zusagte, als er kontaktiert wurde.
Ein Tag reichte zur Erholung
„Es ist schön, wenn ich jemandem damit helfen kann“, so der Kreisliga-A-Fußballer, der nach seiner Spende erst mal etwas mehr Zeit im Bett verbrachte, was jedoch auch völlig normal ist. Am Tag darauf war schon wieder alles in Ordnung, der 27-Jährige wieder fit wie eh und je.
In der DKMS-Kartei ist er nun erst mal gesperrt. „Für insgesamt zwei Jahre“, verrät er. Einzige Ausnahme: Die Person, für die er gespendet hat, benötigt noch mal Stammzellen. Dann könnte er noch mal zum Einsatz kommen. Nach der Stammzellenspende ist es zudem sechs Monate lang untersagt, Blut oder Plasma zu spenden.
„Dank unserer Unterstützer konnten wir bereits mehr als 115.000 Mal eine zweite Chance auf Leben geben“, schreibt die DKMS auf ihrer Seite. Janik Bilzer ist nun einer von ihnen. Er hofft, wie so viele andere, dass es noch deutlich mehr werden. Denn noch immer findet jeder zehnte Blutkrebspatient keinen passenden Spender.
Wie kann ich die DKMS unterstützen?
- Potenzieller Spender werden, ist ziemlich einfach. Interessierte können sich online ein Registrierungsset bestellen. Dafür müssen nur einige Fragen beantwortet werden. Es folgt ein Wangenabstrich, eine Analyse und der Aufnahme in die DKMS-Datei steht nichts mehr im Weg. Hier geht‘s zur Registrierung: www.dkms.de/aktiv-werden/spender-werden
- Auch Geldspenden sind möglich. Jede Neuregistrierung kostet beispielsweise 50 Euro und wird nicht von Krankenkassen übernommen. Die Kosten trägt die DKMS. Gespendet werden kann hier: www.dkms.de/aktiv-werden/geld-spenden