„Emotionaler als ich dachte“ HSC Haltern-Sythen verabschiedet Spieler bei letzter Oberliga-Partie

„Es war emotionaler als ich dachte“
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„Letzte Spiele stehen immer auch im Zeichen von Verabschiedungen“, stellte Christian Berse, Team-Manager der Herren des HSC Haltern-Sythen, vor dem Spiel gegen die Sportfreunde Loxten fest. „Dieses Jahr hält es sich Gott sei Dank in Grenzen.“

Lars Gadow zieht es nach einem Jahr zurück zu seinem Heimatverein, den HC TV Rhede. Rasmus Bankwitz ist aus beruflichen Gründen weggezogen und Tobias Spiekermann schließt sich dem HC Westfalia Herne an. „Zum Glück müssen wir in der Verbandsliga nicht gegen dich spielen, du darfst ja weiter in der Oberliga spielen“, so Berse, der allen drei für ihren Einsatz dankte.

Als er den Hernern zugesagt hatte, stand aber noch gar nicht fest, in welcher Liga sie zukünftig spielen würden, verriet Tobias Spiekermann später. Der Aufwand für den in Bochum studierenden 21-Jährigen war der Hauptgrund für seine Wechselentscheidung. „Von Bochum nach Herne sind es mit der U-Bahn nur 20 Minuten, die Distanz spricht für Herne“, erklärte er.

„Ich werd‘s vermissen“

Schade für das Eigengewächs, das 2005 mit dem Handballspielen anfing: Ein letzter Einsatz war nicht mehr möglich. Zwei Spiele zuvor hatte er sich eine Gehirnerschütterung zugezogen, ein Risiko wollte niemand mehr eingehen.

Rasmus Bankwitz war hingegen fit, hatte aber gar nicht mehr damit gerechnet, noch zu spielen. Schon seit Anfang Mai ist er nach seinem Umzug nicht mehr dabei gewesen. Weil einige Spieler für das letzte Saisonspiel ausfielen, habe Daniel Schnellhardt ihn gefragt, ob es noch mal gehen würde.

Christian Berse mit Lars Gadow, Rasmus Bankwitz und Tobias Spiekermann bei der Verabschiedung der drei Spieler des HSC Haltern-Sythen.
Christian Berse (r.) und der HSC Haltern-Sythen verabschiedeten am letzten Oberliga-Spieltag (v.l.) Lars Gadow, Rasmus Bankwitz und Tobias Spiekermann. © Andreas Hofmann

Es ging und der Halterner wurde mit vier Treffern zweiterfolgreichster Torschütze seines Teams bei der 21:33-Niederlage gegen die längst geretteten Versmolder. Der mit dem Abpfiff endgültig feststehende Abschied fiel dem 26-Jährigen, der einst mit sieben Jahren beim HSC anfing, sichtlich schwer.

„Es war dann emotionaler als ich dachte“, sagte er und fügte nach einer kleinen Pause und etwas leiser hinzu: „Ich werd‘s vermissen.“ Er sei allen im Verein sehr dankbar, die Zeit beim HSC sei immer eine schöne gewesen.

„Ich habe hier viele Freunde gefunden“

Das sagte auch Lars Gadow, wenngleich die Zeit des 28-Jährigen in Haltern deutlich kürzer war. Aber auch nach nur einem Jahr stellte er fest: „Das ist ein sehr heimischer Verein, man fühlt sich sehr schnell zuhause. Ich gehe mit einem weinenden Auge.“

Man werde sich auf jeden Fall wieder sehen, davon ist er überzeugt. Allerdings nicht in der Liga, denn Gadows Heimatverein Rhede spielt zwar auch in der Verbandsliga, aber in einem anderen Verband. Duelle mit dem HSC Haltern-Sythen sind also nur in Testspielen möglich. „Ich habe hier viele Freunde gefunden“, sagte er nach dem Spiel, dessen Verlauf schnell erzählt ist.

Nach torlosen ersten Minuten brach Janne Krause den Bann (4.) und der HSC baute seine Führung in der Folge auf 4:2 aus (8.). Die Gäste, die zu Beginn einige gute Chancen liegenließen, kamen danach besser in das anfangs sehr temporeiche Spiel und drehten die Partie schnell. Nach 24 Minuten lagen die Gastgeber plötzlich mit 6:16 zurück – weil sie wieder mal ihre Möglichkeiten nicht nutzten.

Tim Charfreitag vom HSC Haltern-Sythen wirft.
Tim Charfreitag war mit fünf Treffern erfolgreichster Torschütze des HSC Haltern-Sythen gegen die SF Loxten. © Andreas Hofmann

Die Luft, so schien es, war nach der langen Saison bereits raus. Die Sportfreunde hatten aber noch mal Lust, wollten sich mit einem klaren Sieg im Gepäck in Richtung Mallorca begeben.

Die zweite Halbzeit war dann zwar wieder etwas ausgeglichener, doch die Halterner ließen weiter eine Chance nach der anderen liegen. Bezeichnend für das letzte Spiel der Saison und viele davor: In der letzten Minute scheiterte erst Max Mischke nach einem Ballgewinn an der Mittellinie alleine vorm Tor an Keeper Marco Possehl und wenig später traf Lennart Brambrink ohne Gegenspieler und im Eins-gegen-eins mit dem Torhüter nur den Pfosten. Der Ball, so wirkte es phasenweise, wollte schlichtweg nichts ins Netz. Wie so häufig in dieser langen Spielzeit, die nun beendet ist.

HSC: Holtz, Busche - J. Berse, Scholten (1), Charfreitag (5), Mischke (2), Brambrink (1), Korte (1), Weber (2), Gadow (1/1), Bauer, Köppen (2), Krause (2), Bankwitz (4)

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