Mehrere Comebacks und nervenaufreibende Schlussphase Am Ende fehlt dem HSC eine halbe Sekunde

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Im ersten Moment schien Sam Ramin es gar nicht fassen zu können. Dann rollte sich der HSC-Spieler kurz über den Boden, blieb für einen Moment liegen und raffte sich wieder auf. Die erste Partie der Verbandsliga-Saison, ein Heimspiel gegen die Spvg Steinhagen, war gerade eben beendet, in letzter Sekunde hatte er den vermeintlichen 29:28-Siegtreffer für sein Team erzielt – aber eben nur den vermeintlichen.

Denn der flinken Rückraumspieler war zu spät gekommen. Vielleicht eine halbe Sekunde, mehr nicht. Sofort signalisierten die Unparteiischen, dass der Treffer nicht mehr zählt. Es blieb beim 28:28 (13:15) und einer letztendlich gerechten, wenn auch für den HSC Haltern-Sythen bitteren Punkteteilung.

Über 26 Minuten lang hatte der Gastgeber gegen den Aufsteiger aus der Landesliga hinten gelegen, steigerte sich nach schwachen ersten Minuten nach dem Wiederanpfiff aber wieder und verdiente sich erst den Ausgleich (47.) und dann die viel umjubelte Führung durch Harald Scherer (48.).

„Kein schönes Spiel, aber ein intensives“

Spätestens mit dem 24:23-Führungstreffer des vergangene Saison fast komplett ausgefallenen Rechtshänders war richtig Stimmung in der Halle am Schulzentrum. HSC-Trainer Daniel Schnellhardt stellte hinterher fest, dass den Zuschauern auf jeden Fall etwas geboten wurde.

„Ich glaube, es war kein allzu schönes Spiel, aber ein sehr intensives“, sagte er. „Beide Teams haben sich wieder herangekämpft.“ Die Gäste waren zuerst dran: Nach einem guten Halterner Start, der mit einer 8:4-Führung (13.) belohnt wurde, drehten sie die Partie und ließen den HSC lange maximal ein wenig wieder herankommen.

Daniel Schnellhardt und der HSC Haltern-Sythen konnten sich am Ende über das Remis ärgern, obwohl die Punkteteilung durchaus in Ordnung ging.
Daniel Schnellhardt und der HSC Haltern-Sythen konnten sich am Ende über das Remis ärgern, obwohl die Punkteteilung durchaus in Ordnung ging. © Jürgen Patzke

„Steinhagen hat gut gekämpft“, so Schnellhardt, der aber auch wusste, dass sein Team noch Luft nach oben hat. Besonders auffällig in Halbzeit eins: Wieder mal ging viel zu lange gar nichts mehr in der Offensive, zwischen dem achten und dem neunten Treffer des HSC lagen fast neun Minuten.

Der Oberliga-Absteiger blieb in der Folge aber dennoch dran – zumindest bis zur Pause. Danach baute Steinhagen seinen Vorsprung schnell auf 14:19 aus (33.). Der HSC Haltern-Sythen zeigte eine Reaktion und fand zurück ins Spiel. Großen Anteil daran hatte Rico Robert, der bei der Aufholjagd phasenweise die Spvg fast verzweifeln ließ, unter anderem vor Scherers Tor das 23:24 verhinderte und auch danach mithalf, dass der HSC seine erneute Führung ausbauen konnte.

Am Ende fehlt dem HSC Haltern-Sythen die Cleverness

Doch dann kippte das Spiel erneut. Wieder mal lud der HSC seinen Gegner durch unnötige Fehler im Angriff förmlich ein und schwächte sich zudem auch noch selbst, sodass die Spvg Steinhagen doch noch mal ausgleichen und damit nicht das erste, aber das letzte Comeback in diesem Auftaktspiel feierten konnte.

„Es hat am Ende die Cleverness fehlt. Wir machen unnötige technische Fehler und und kassieren dumme Zeitstrafen“, sagte Daniel Schnellhardt, der die Leistung von Sam Ramin und Rico Robert hervorhob, nach dem Schlusspfiff zu den letzten Minuten. Und ganz zum Schluss fehlte seinem Team eben auch die besagte halbe Sekunde. „Schade, dass Sam seine Leistung heute damit nicht krönen konnte.“

  • HSC: Busche, Robert, Mengede – Scherer (3/1), Beumer (10), Mühlenbrock, J. Schrief (6/1), Mischke, Charfreitag (1), H. Schrief (2), Ramin (2), Knöner (2), Köppen (2), Krause

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