Vor dem Auswärtsspiel der Oberliga-Handballer des HSC Haltern-Sythen beim ASV Senden hatte Trainer Maurice Abstins davon gesprochen, in der „Trickkiste“ zu wühlen, um zwei Punkte einzufahren. Am Ende wurde es beim 23:23 „nur“ einer – und der war auch eher erkämpft als herausragend erspielt. Das trübte die Laune beim Coach aber nur bedingt.
„Wir können uns über den Punkt wirklich freuen. In der zweiten Halbzeit haben sich die Jungs belohnt“, sagte Abstins. Wie erwartet, hatten es die Gastgeber seinem Team nicht leicht gemacht.
Janne Krause und Pierre Weber sehen Rot
„Senden hat über 50 Minuten mit einer 3:3-Abwehr gespielt und uns damit vor eine Herausforderung gestellt“, erklärte Abstins. Chancen habe sich seine Mannschaft dennoch von Anfang an erspielt.
Nach einer ausgeglichenen ersten Viertelstunde übernahm Senden jedoch das Kommando und spielte sich bis zur Halbzeitpause einen Drei-Tore-Vorsprung (12:9) heraus. Nur kurz nach dem Seitenwechsel musste Halterns Janne Krause dann mit der Roten Karte vom Feld – Abstins zufolge eine „50:50-Entscheidung“.

In einer intensiv, bisweilen hart geführten Partie schien Senden die Oberhand zu gewinnen und lag 20 Minuten vor dem Ende mit fünf Treffern vorne (18:13). „Dann gab es eine Szene, in der die Halle die dritte Zwei-Minuten-Strafe gegen unseren Spieler Pierre Weber fordert, die der Schiedsrichter aber nicht gibt. Irgendwie ist dann nochmal ein Ruck durch die Mannschaft gegangen“, berichtete Abstins.
Die Folge: Der HSC bäumte sich noch einmal auf und glich in Person von Mika Knöner in der 53. Minute zum 20:20 aus. Zwar legte Senden danach wieder vor, doch den Schlusspunkt setzte Halterns Johann Buschkamp mit dem 23:23 kurz vor Schluss. Dass Pierre Weber auch noch die Rote Karte sah, fiel nicht mehr ins Gewicht.
„Ich rechne es meiner Mannschaft hoch an, dass sie Mitte der zweiten Halbzeit nicht aufgesteckt hat“, zollte Abstins seinem Team Respekt. „Da hätte das Spiel auch endgültig in Richtung Senden kippen können.“
HSC Haltern-Sythen nun Sechster
Dass es in einem Spiel, in dem der HSC Haltern-Sythen kein einziges Mal in Führung lag, letztlich nicht zu zwei Punkten reichte, konnte der junge Coach deshalb verschmerzen. „Die Abwehrleistung war gut. Um solche Spiele zu gewinnen, müssen wir aber einfach im Abschluss über die gesamte Spielzeit hinweg noch konzentrierter sein“, merkte er an. „Auch unsere Siebenmeter-Quote war nicht optimal.“
Im extrem engen Tabellenmittelfeld der Handball-Oberliga springt der HSC allerdings schon durch den einen Punkt wieder auf Platz sechs, da der Direktvergleich mit den punktgleichen PSV Recklinghausen und TV Westfalia Halingen für die Halterner positiv ausfällt.
Handball-Oberliga: ASV Senden - HSC Haltern-Sythen 23:23 (12:9)
- HSC: Fiehe, Schober – Scherer (1), Braun (1), Buschkamp (3), Wyink, Weber, Schrief (4), Mischke (1), Charfreitag (5/2), Hüwener, Knöner (7), Koeppen (1), Krause