
© Jürgen Patzke
Halterns Trainer Ostdorf fährt im Derby gegen Lippramsdorf „ein bisschen aus der Haut“
Fußball: Bezirksliga
Das Derby zwischen dem SV Lippramsdorf und der U23 des TuS Haltern nahm ein spektakuläres Ende. Das sei nicht ganz so einfach abzuschütteln, sagt LSV-Trainer Michael Hellekamp.
Solche Spiele kann ich nicht ganz so einfach abschütteln“, gab Michael Hellekamp, Trainer des SV Lippramsdorf, am Montag zu. Am Sonntag unterlag sein Team im Derby in der Fußball-Bezirksliga der U23 des TuS Haltern. Vor allem die Art und Weise, wie das 2:1 für die Halterner fiel, wird ihr übriges dazu beigetragen haben.
So trat Halterns Patrick Brinkert in der vierten Minute der Nachspielzeit auf Höhe der Mittellinie an, setzte sich gegen die Verteidigung der Lippramsdorfer durch und schoss den Ball ins Tor zum Sieg für den TuS. „Ich bin auf der letzten Rille gerannt“, sagte der Torschütze nach dem Abpfiff. „Es war vor allem Ehrgeiz. Dann habe ich mit vollem Risiko auf das Tor geschossen - und dann passte er auch noch.“
Stimmung beim TuS „hervorragend“
Dementsprechend war die Stimmung seines Trainer Timo Ostdorf am Montag „hervorragend“. Entsprechend stolz war er auf sein Team. „Wir waren immer da. Das Team hat in dieser Saison schon so viele Spiele gedreht und gibt sich nicht mit einem Punkt zufrieden“, sagte Ostdorf.
Auch Lippramsdorfs Trainer Hellekamp sprach seiner Mannschaft ein Kompliment aus. „Es tut mir für die Jungs unendlich leid, die über die gesamte Spieldauer aufopferungsvoll gekämpft haben - auch vor dem Hintergrund der personellen Situation“, sagte Hellekamp. So fielen Christoph Schemmer und Timo Berg kurzfrisitg aus. Henrik Kleinefeld wurde mit einem Brummschädel nach einem Zusammenprall zur Halbzeit ausgewechselt. „Ein großes Kompliment an die Mannschaft, auch wenn ich mir dafür leider nichts kaufen kann“, bilanzierte Hellekamp.
Durch ein Eigentor von Halterns Torhüter Leo Backmann-Stockhofe lagen die Lippramsdorfer in Führung. Ein verwandelter Elfmeter durch Paul Keller sorgte für den Ausgleich, ehe Brinkert dann „aus 20 Metern den Ball an den Innenpfosten nagelt“, wie Ostdorf sagte.
Impulsiver als sonst
Halterns Trainer gab aber auch zu, „ein bisschen aus der Haut gefahren zu sein“. So sei er impulsiver als sonst gewesen. „Aber dabei ging es mir um die Gesundheit von Kevin Lehmann“, sagte Ostdorf. So habe der Spielertrainer der Halterner ordentlich etwas abbekommen. Über den SV Lippramsdorf habe er sich aber nicht aufgeregt, sondern er habe sich vom Schiedsrichter einen besseren Schutz seines Spielers gewünscht.
„Wenn sich dadurch jemand auf den Schlips getreten fühlt, dann tut es mir leid“, sagte Ostdorf. Fußball sei ein Sport mit Emotionen, „so lange keine Beleidigungen fallen“, ergänzte er.
Hellekamp und die Lippramsdorfer wollen schnell nach vorne blicken. „Ich denke schon, dass es zu meinen Aufgaben gehört, die Mannschaft wieder aufzubauen“, sagte der LSV-Trainer. Das gelte zumindest für die Einheit am Dienstag. „Spätestens am Donnerstag ist dann das Spiel vergessen und der Fokus liegt auf Weseke“, erklärte Hellekamp. In der Tabelle sind der LSV und Weseke punktgleich (Rang 12 und 13).
Die Halterner empfangen am Sonntag die Sportfreunde Merfeld (Rang vier). Die Vorbereitung auf das Spiel musste allerdings zumindest einen Tag warten. Am Montagabend ging es für die Halterner geschlossen an die Castroper Straße zum Spiel des VfL Bochum gegen den 1. FC Nürnberg.
Als Fotografenmeister und ehemaliger Fußballer bot sich mir an in diesem Metier weiter tätig zu sein. Seit 2016 fotografiere und schreibe ich für Lensing Media im Bereich Sport, aber auch bei Bedarf für die Lokalredaktion Haltern am See.
