Der Fußball bei Minikickern und in der F-Jugend wird sich im Fußballkreis Recklinghausen zur kommenden Saison grundlegend verändern.

© Manfred_Rimkus

Halterner sehen Jugendfußball-Revolution kritisch - aus mehreren Gründen

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Der Fußballkreis RE führt das neue Fußball-Modell für die Minikicker und F-Jugenden bereits zur kommenden Saison ein. Halterner Vereinsvertreter haben deswegen wirtschaftliche Bedenken.

Haltern

, 26.06.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Eigentlich hat der Fußball- und Leichtathletik Verband Westfalen den Vereinsverbänden für die Umsetzung der neuen Reform bis zur Saison 2022/23 Zeit gegeben. Der Fußball-Kreis Recklinghausen prescht aber vor und hat das neue Konzept schon jetzt in die Vereine überführt. In Haltern hält sich die Freunde in Grenzen.

Daniel Haxter, Leiter Nachwuchs des TuS Haltern am See

„Grundsätzlich bin ich überrascht, dass das jetzt so kurzfristig anläuft. Die Entscheidung macht mich unzufrieden. Gerade nach der Corona-Zeit haben die Vereine finanziell gelitten. Ich kann das nicht nachvollziehen. Der Hintergrund, dass die Kinder durch mehr Spielminuten und Ballkontakte geförderten werden sollen, ist verständlich. Ich hätte mir vom Kreis aber ein Jahr mehr Vorbereitung gewünscht, denn die Trainer müssen auch erst mal geschult werden.“

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Thorsten Giese, Leiter D- bis G-Jugend der JSG ETuS/Lippramsdorf

„Wir haben da keine Erfahrung mit. Das Problem ist, dass wir viel mehr Leute brauchen und vom Verband bisher zu wenig geschult wurde. Außerdem fehlt uns das Geld, da wir wegen Corona nichts eingenommen haben. Wir haben nicht das entsprechende Material. Momentan sieht es deswegen so aus, dass wir nur an Auswärtsspielen teilnehmen. Freundschaftsspiele werden wir dennoch machen.

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Grundsätzlich ist das aber ein gutes System. Denn es bringt auch die Chance für kleine Vereine, Mannschaften mit einer geringeren Spielergröße zu stellen. Bis jetzt werden wir mit zwei Teams bei den Minikickern und einem Team in der F-Jugend an den Start gehen.“

Mirko Klemm, Jugendleiter der SV Bossendorf

„Offen und ehrlich gesagt, finde ich das bescheiden. Für mich ist das kein leistungsorientiertes Modell. Die Kinder lernen nicht richtig Fußballspielen. Außerdem fehlt der Mannschaftscharakter dahinter. Wir haben Glück, dass wir mit unseren Trainern und ehrenamtlichen Eltern gut aufgestellt sind. Auch bei der Materialbeschaffung wurde schon gute Arbeit geleistet. Die Kosten werden wir aber in jedem Fall auf den Kreis umlegen.“

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