Ein großer oder ein eher kleiner Kader? Dazu gibt es unterschiedliche Meinungen, vor allem in der Halle. Auch bei der Stadtmeisterschaft in Haltern waren die Mannschaften unterschiedlich groß – teilweise aber auch bedingt durch Ausfälle oder Verstärkungen aus der Reserve. Einige Spieler stachen dabei im Verlaufe des Hallenturniers am zweiten Weihnachtstag besonders heraus. Wir haben diskutiert und wieder die Top-Spieler des „Stadtwerke Winter Cup“ aufgestellt.
Janik Bilzer (TuS Sythen)
Beim A-Ligisten, der es bis ins Finale schaffte und in der Gruppenphase den Favoriten und späteren Sieger TuS Haltern am See mit 5:0 aus der Halle fegte, wechselten sich Janik Bilzer und Maxim Wachowiak im Tor ab. Beide hatten starke Momente, die Wahl zwischen einem von ihnen fiel uns nicht leicht. Am Ende bekam Bilzer den Zuschlag, weil vor allem seine starke Leistung im Halbfinale gegen Concordia Flaesheim hängengeblieben ist. Auch sein Trainer Dennis Schulz wusste später: „Er hält uns da ein paar Mal im Spiel, das auf Messers Schneide stand.“
Thomas Fritzsche (Concordia Flaesheim)
Auch beim Vierten der Stadtmeisterschaft wurde im Tor rotiert. Doch bei Concordia Flaesheim wechselten sich nicht zwei Keeper zwischen den Pfosten ab, sondern zwei Feldspieler: Tim Gimbel und Thomas Fritzsche. Beide machten ihre Sache gut. „Ich habe nicht viele Torleute gesehen, die besser gespielt haben“, sagte ihr Trainer Michael Onnebrink. Fritzsche glänzte vor allem im zweiten Gruppenspiel bei seinem ersten Einsatz gegen den ETuS Haltern. Dass da ein Feldspieler im Tor stand, dürfte nicht jedem in der Halle direkt aufgefallen sein.
Max Fiehe (TuS Sythen)
Der Sythener Sommer-Neuzugang gehörte zu den auffälligsten Spielern. Unter anderem, weil er defensiv wie offensiv überall unterwegs war. Aber eben auch wegen zwei seiner drei Tore: In der Gruppenphase sah er beim 5:0-Sieg gegen den TuS Haltern am See, dass Keeper Maurice Mecking zu weit vorne stand und chippte den Ball von weit weg über ihn ins Tor. Im Finale erzielte er dann beim 1:4 gegen den TuS den Ehrentreffer per Schlenzer aus spitzem Winkel ins lange Eck.

Nils Bartke (TuS Haltern am See)
Der Linksfuß vom Titelverteidiger spulte ein starkes Laufpensum ab, war immer anspielbar und hatte immer Ideen, die auch fast jedes Mal von Erfolg gekrönt waren. Nils Bartke war meist nur schwer vom Ball zu trennen. Dass es für den TuS im Finale gegen Sythen deutlich besser als noch beim Duell in der Vorrunde lief, lag vor allem auch an ihm. Bartke erzielte das wichtige 1:0 mit einem schönen Schuss aus der zweiten Reihe und antwortete fünf Minuten später auf Lukas Wemhoffs Pfostentreffer mit dem 2:0. Auch am 3:0 war er beteiligt, da aber als Vorlagengeber.

Patrick Brinkert (TuS Haltern am See)
Das Urgestein des TuS Haltern am See gehört zu den Spielern des Vereins, die bei den vergangenen drei Erfolgen stets dabei waren: 2019 nahm er sogar den Pokal entgegen, es folgten nach der Corona-Unterbrechung die erstmalige Titelverteidigung 2022 und nun die erneute. Dabei hatte Patrick Brinkert großen Anteil am Triumph seines Teams, wirkte trickreich wie schwungvoll und hatte so gut wie immer eine Lösung parat – notfalls auch mal mit der Hacke. Der Routinier bewies wieder mal, warum er zum Beispiel von Ex-Teamkollege Tobias Becker schon mal als absoluter Straßenfußballer bezeichnet wurde.

Christian Drees (SV Lippramsdorf)
Der erfahrene Mittelfeldspieler, der dem SV Lippramsdorf lange aufgrund einer Verletzung gefehlt hatte, aber im November zurückgekehrt war, war eine Art Ruhepol im größtenteils ziemlich jungen Team des A-Ligisten. Vor allem mit seinen Pässen konnte Christian Drees wieder mal überzeugen, legte Timo Berg unter anderem gegen den ETuS binnen weniger Minuten zwei Tore mustergültig auf. Auch das Siegtor von Moritz Nunnenkamp im Spiel um Platz drei gegen Concordia Flaesheim bereitete er vor.
Stefan Schild (SV Lippramsdorf)
Der Kapitän des LSV gehörte zu den Alleskönnern in der Halle, war vorne wie hinten zu finden. Stefan Schild bestach mit gutem Zweikampfverhalten genauso wie mit Torgefahr – manchmal sogar in einer Aktion wie gegen den ETuS, als er sich gegen Jens Quinkenstein durchsetzte (der dafür vergeblich einen Freistoß forderte) und direkt zum zwischenzeitlichen 3:0 abschloss. Der Lippramsdorfer hatte großen Anteil am Halbfinaleinzug, wo sein Team dann aber gegen den nach dem 0:5 gegen Sythen wütenden TuS Haltern am See chancenlos war.

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