Von der Landes- in die 2. Liga Schalke-Debütant Niklas Castelle sagte einst dem TuS Haltern ab

Früher Landesliga, jetzt 2. Liga: Schalke-Debütant Niklas Castelle sagte einst dem TuS Haltern ab
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Anmerkung: Dieser Artikel erschien erstmals am 30. Januar 2022, nachdem Niklas Castelle zum FC Schalke 04 II gewechselt war. Nach seinem Debüt in der zweiten Liga haben wir uns entschieden, ihn mit einigen Anpassungen erneut zu veröffentlichen.

Niklas Castelle lebt den Traum eines jeden Amateurfußballers: Dass der mittlerweile 21-Jährige nicht seine gesamte Karriere beim VfL Senden in der Landesliga 4 verbringen würde, schien schon länger klar. Im Januar 2022 wagte er dann den Schritt nach oben und wechselte, nachdem er im Probetraining überzeugen konnte, zum FC Schalke 04. Dort durfte er schon im darauffolgenden Sommer bei den Profis dabei sein, feierte sein Debüt im ersten Testspiel gegen den VfB Hüls. Eineinhalb Jahre später nun das nächste Debüt – in der 2. Bundesliga.

Gegen den Hamburger SV kam er am ersten Spieltag der Rückrunde wenige Minuten vor dem Ende der Partie für Paul Seguin. An der 0:2-Niederlage von S04 konnte er zwar auch nichts mehr ändern, in guter Erinnerung dürfte ihm das Spiel vor rund 60.000 Zuschauern dennoch bleiben.

Schon in der Jugend hatte sich mehr als nur angedeutet, dass der Stürmer das Potenzial hat, höher als bei seinem Heimatverein anzugreifen. Damals wollte auch der TuS Haltern am See den Rechtsfuß holen, wie Timo Ostdorf nach Castelles Wechsel nach Gelsenkirchen verriet.

Niklas Castelle wollte einst beim VfL Senden bleiben

„Er hatte uns damals aber abgesagt, weil es ihm zu dem Zeitpunkt wichtiger war, mit seinen Kollegen weiterzuspielen“, erzählte Ostdorf, früher A-Jugend-Coach des TuS und später auch Trainer der ersten und zweiten Mannschaft. Ob der Stürmer in Haltern eine ähnliche Entwicklung genommen hätte, mochte er nicht beurteilen.

Niklas Castelle (r.) erzielte für den VfL Senden 24 Tore in der Hinrunde der Landesliga 4.
Niklas Castelle (r.) erzielte in der Hinrunde der Saison 2021/22 für den VfL Senden 24 Tore, ehe er zum FC Schalke 04 wechselte. © Johanna Wiening

„Die Frage ist mir zu hypothetisch“, sagte er. „Er hatte damals ja nicht umsonst gesagt, dass er lieber mit seinen Freunden weiterspielen möchte – da, wo er sich wohlfühlt.“ Auch wenn Castelles Talent schon in der Jugend klar erkennbar war, behaupten, dass schon in seiner Jugendzeit absehbar war, dass es mal für ihn in die Regionalliga gehen würde, wollte Ostdorf damals nicht. Schließlich sei der Angreifer dafür einfach noch zu jung gewesen. Mittlerweile hat es das Talent sogar noch zwei Ligen höher geschafft.

Niklas Castelle sei ein gutes Beispiel dafür, dass sich auch in den unteren Ligen qualitativ hochwertige Spieler tummeln. „Das Thema hatten wir schon früher oft: Da gibt es Spieler, die die Qualität für höhere Ligen haben. Oft scheitern die aber dann an der Bereitschaft oder dem Aufwand, die im höheren Bereich gefordert werden.“ Nicht so der 21-Jährige. Er hat etwas geschafft, von dem viele Amateurfußballer träumen.

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