Lange war sein letzter Einsatz her: Direkt beim Start der Saison 2018/19 verletzte sich Phillip Oligmüller so schwer am Knie, dass schnell klar war, dass er nicht mehr auf den Platz zurückkehren würde. Gut vier Jahre später folgte in dieser Spielzeit doch noch das Comeback - der heute 35-Jährige hat direkt die volle Bandbreite des Amateurfußballs mitgenommen.
Drei Mal spielte der Trainer von A-Ligist ETuS Haltern bereits in Freundschaftsspielen für die Altherren der SG ETuS/Lippramsdorf, erzielte dabei sogar ein Tor. Im Kreispokal wechselte er sich beim Stand von 7:4 für sein Team gegen den SC Marl-Hamm ein, sammelte noch mal wenige Minuten, ehe er einige Zeit später auch noch bei der zweiten Mannschaft des ETuS in der Kreisliga C zum Einsatz kam.
Zuletzt war er in der Halle bei der Ü32-Stadtmeisterschaft dabei, landete mit der SG ETuS/Lippramsdorf auf dem zweiten Platz und erzielte drei Treffer. „Es macht einen riesigen Spaß“, sagt er. „Und wenn man dann bei so einem Hallenturnier mit Dominik Wergen spielen kann, der da den ‚Zizou‘ (Zinédine Zidane, Anm. d. Red.) aufs Parkett legt, ist es einfach schön.“
Keine Probleme mit dem lädierten Knie
Sein Knie bereite ihm aktuell keine Probleme. „Ganz in Ordnung ist es natürlich nicht mehr“, sagt er mit Blick auf seine schwere Verletzung im Hullerner Trikot 2018, „aber es behindert mich nicht“. Joggen gehen kann er schon seit längerer Zeit wieder, eine gewisse Grundausdauer war also bereits da.
„Ein paar Sprints hintereinander machen ist aber was ganz anderes“, erklärt er. „‚Schaffi‘ (Thomas Schaffrinna, Anm. d. Red.) hat immer gesagt: Da ist dann irgendwann kein Sauerstoff mehr im Hirn - an dem Punkt bin ich ab und an“, sagt Phillip Oligmüller mit einem Lachen.

Dass er noch mal über weitere Einsätze als Spieler reden kann, hätte er derweil lange nicht gedacht. „Ich habe nicht geglaubt, dass ich noch mal spielen kann. Damit war wirklich nicht mehr zu rechnen.“ Umso mehr genießt er es nun.
„Es macht eben eine Riesenlaune, wieder ein bisschen vor den Ball zu treten“, so der 35-Jährige, der beim Altherren-Spiel gegen den TuS Sythen vor einiger Zeit auf einer sehr ungewohnten Position zum Einsatz kam: der des Linksaußen. „Das hat aber auch ganz gut geklappt.“
„Ich liebe dieses Spiel einfach sehr“
Weitere Einsätze sind durchaus möglich, wenn nicht sogar sehr wahrscheinlich. „Ich habe das Gefühl, ich kann den Alten Herren ein bisschen helfen“, sagt er. „Ich bin froh, wenn ich spielen kann, und wenn ich da nicht negativ auffalle, ist das in Ordnung - und so war bislang auch die Rückmeldung.“
Dass er bald in der Kreisliga A1 Recklinghausen nicht mehr als Trainer des ETuS Haltern, sondern als Spielertrainer fungiert, schließt er aber aus. „Da habe ich keine großen Ambitionen“, erklärt Phillip Oligmüller, der auch nicht wirklich Zeit hat, um regelmäßig beim Training der Altherren vorbeizuschauen.

Der ETuS-Coach möchte schlichtweg nur, wenn es die Zeit zulässt, wieder ein paar Partien bestreiten. „Hauptsächlich geht es darum, dass ich dieses Spiel einfach sehr liebe“, sagt er. Was er aber mit Sicherheit nicht so sehr liebt, ist ein schwerer Muskelkater nach Spielen. Derartige Probleme hielten sich bislang aber noch in Grenzen.
„Nach der Hallen-Stadtmeisterschaft hatte ich nur ein bisschen Muskelkater“, so der Ex-Hullerner. „Das ist natürlich eine Belastung für so einen altern Körper wie meinen“, sagt er schmunzelnd, „aber ich habe das ganz gut weggesteckt“. Die Futsal-Regeln bei dem Hallenturnier, vor allem die, dass nicht gegrätscht werden darf, „haben mir da ein bisschen in die Karten gespielt“.
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