„Ich interpretiere das Ganze offensiver“ Jens Quinkenstein über seine neuen Rollen beim ETuS

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Gegen GW Barkenberg gelang dem ETuS Haltern nach drei Niederlagen in Folge durch einen 3:0-Sieg ein Befreiungsschlag. Ganz so klar, wie das Ergebnis es darstellt, war es lange Zeit allerdings nicht. Das Toreschießen begann erst in Halbzeit zwei durch einen Treffer von Jens Quinkenstein.

„Wir waren drückend überlegen, haben es aber nicht geschafft, ein Tor zu schießen. Nach dem ersten Tor haben wir dann, warum auch immer, für zehn bis fünfzehn Minuten aufgehört, Fußball zu spielen“, erklärt der 29-Jährige. Aus dem Spiel heraus wurden die Barkenberger nicht gefährlich, ruhende Bälle sorgten aber für Gefahr. „Wir haben in 20 Minuten gefühlt zehn Freistöße und sieben Ecken zugelassen“, so Quinkenstein.

Tore zu schießen ist auf dem Papier eigentlich nicht seine Aufgabe. Seit dieser Saison spielt das ETuS-Urgestein, der jahrelang weiter vorne als jetzt zu finden war, in der Innenverteidigung. „Ich interpretiere das Ganze aber etwas offensiver. Wenn ich den Ball erobere, habe ich den Drang, nach vorne zu gehen. Das wird aber gut von unseren Sechsern kompensiert.“

Kapitänswechsel sorgt für Gelbe Karten?

Ein Problem hat Quinkenstein dabei aber: „Es ist anstrengender aufs Tor zu schießen, wenn man vorher 60 bis 70 Meter laufen musste. Da fehlt dann manchmal die Konzentration.“ Die neue Position auf dem Feld ist allerdings nicht die einzige Änderung für den neuen Innenverteidiger. Seit dieser Saison trägt er nicht mehr die Kapitänsbinde, diese ziert nun den Arm von Bernard Lütke Daldrup.

Hier noch mit der Kapitänsbinde am Arm: Jens Quinkenstein vom ETuS Haltern.
Hier noch mit der Kapitänsbinde am Arm: Jens Quinkenstein vom ETuS Haltern. © Andreas Hofmann (Archiv)

Seine Rolle auf dem Platz habe sich dennoch kaum geändert, er rede genau so viel wie vorher. Auch das Diskutieren mit dem Schiedsrichter sei nicht weniger geworden – was zu Problemen führt. „Das sieht der meistens nicht so gerne, wenn ich die Binde nicht habe. Das ist vielleicht der Unterschied, weshalb ich schon die eine oder andere Gelbe wegen Meckerns bekommen habe“, erklärt er lachend.

Jens Quinkenstein sieht Fortschritt

Die fehlende Kapitänsbinde sei ungewohnt für ihn, im ersten Testspiel sei er für die Platzwahl zur Mittellinie gegangen. Für etwas Positives hat es dennoch gesorgt. „Ich muss die Mannschaft nicht immer warmmachen, das kann Bernard jetzt machen“, scherzt der jahrelange Kapitän und stellt klar: „Ich fühle mich nicht weniger genötigt, zu sprechen.“

Vor dem Sieg gegen Barkenberg verlor der ETuS Haltern drei Spiele – darunter gegen die Aufstiegsfavoriten SV Lembeck und TuS Gahlen. „Klar hat man ein gewisses Selbstbewusstsein, wenn man die ersten vier Spiele gewinnt. Man braucht sich aber nicht vertun, wenn man gegen die ganz Großen spielt, dann ist man einfach unterlegen“, so Quinkenstein.

Trotzdem ist der A-Ligist deutlich besser in die Saison gestartet als in der vergangenen Spielzeit. „Wir haben gegen BVH Dorsten und TuS Sythen gewonnen, die waren letztes Jahr Vierter und Fünfter, das ist ein Fortschritt“, erklärt er.

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