Die Halterner Leichtathletin Frieda Echterhoff (14) hat ein klares Ziel vor Augen für die diesjährige Saison.

© Thomas Braucks

Die Halternerin Frieda Echterhoff gehört zu den Besten ihres Jahrgangs

rnSportporträt

Trotz ihres jungen Alters hat die Leichtathletin Frieda Echterhoff (14) schon viel erreicht. In Zukunft wird sie sich noch mehr auf ihren Sport konzentrieren können - sie zieht ins Internat.

Haltern

, 09.04.2021, 11:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Mit Gesamtsiegen im Mehrkampf, Westfalenmeistertiteln und der Teilnahme an den Deutschen Jugendmeisterschaften hat die Sythenerin Frieda Echterhoff trotz ihrer erst 14 Jahre schon beeindruckende Leichtathletikerfolge vorzuweisen.

Mittlerweile für den TV Wattenscheid startend hat sie sich ganz auf den Diskuswurf spezialisiert und ist in dieser Disziplin auch in den NRW-Landeskader berufen worden.

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Seit rund acht Jahren nimmt sie am Wettkampfsport teil und weiß noch genau, wie alles begann: „Das hat sich einfach so entwickelt. Nach dem Kinderturnen habe ich beim TuS Sythen weitergemacht, denn ich hatte immer schon viel Spaß am Springen und Laufen“, erzählt sie. Ihr allererster offizieller Wettkampfstart bei der „Sythener Kinderolympiade“ ist ihr bis heute in besonderer Erinnerung geblieben.

Ihren ersten Lauf gewann Frieda Echterhoff trotz eines Fehlstarts

Es war ein sehr heißer Tag und beim Start zum 50-Meter-Lauf hatte sie vor Aufregung direkt einen Fehlstart produziert. Sie lief zurück, startete neu und war am Ende doch noch schnell genug, um den Lauf zu gewinnen.

Sowohl im Kugelstoßen als auch im Diskuswurf setzte sich Frieda Echterhoff bei den vergangenen Westfälischen Jugendmeisterschaften in Hagen durch.

Sowohl im Kugelstoßen als auch im Diskuswurf setzte sich Frieda Echterhoff bei den vergangenen Westfälischen Jugendmeisterschaften in Hagen durch. © Thomas Braucks

Ein gelungener Weitsprung und ein gut getroffener Schlagball bescherten ihr am Ende den Gesamtsieg. „Ich mochte alles bis auf das Werfen“, sagt sie. Zur Saison 2010/11 trat sie offiziell in die Sythener Mannschaft ein, nahm 2013 an ersten Wettkämpfen teil und trainierte auf der Sythener Anlage ab 2015 auch mit Hermann Döbber.

Mit Podiumsplätzen und dem Titel im Dreikampf bei den Kreismeisterschaften stellten sich auch schon bald die ersten Erfolge ein. So siegte sie zum Beispiel 2016 bei diesen Titelkämpfen mit einer stark verbesserten persönlichen Bestleistung über 800 Meter, gewann den Weitsprungwettbewerb und freute sich am Ende auch noch über den Sieg mit der Mannschaft beim 3x800 Meter Staffellauf.

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2017 nahm ihre Karriere mit dem Wechsel zum TV Wattenscheid eine entscheidende Wende. Die Wattenscheider Trainerin Barbara Retschat hatte sie mehrmals auf Wettkämpfen beobachtet und dann auf einen Wechsel angesprochen.

Echterhoff räumte bei den Westfälischen Jugendmeisterschaften ab

„Das hat mich sehr gefreut und ich habe das Angebot gerne angenommen“, sagt Frieda Echterhoff. „Was mich sofort fasziniert hatte, war die große Leichtathletikhalle mit einer 100-Meter-Bahn und der weitläufigen Sprunganlage.“

Mit einem Sieg bei der 4x800 Meter Mixed Staffel und dem Mannschaftstitel im Mehrkampf gelang ihr beim ersten Wettkampfstart auch der passende sportliche Einstand.

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Nach weiteren Erfolgen holte sie 2020 nun in der Klasse W14 startend in Hagen bei den Westfälischen Jugendmeisterschaften zum ganz großen Wurf aus. Mit 11,66 und 31,93 Metern holte sie überlegen die Titel im Kugelstoßen und Diskuswurf und wurde dafür auch zu Halterns Sportlerin des Monats September gewählt.

Das war dann auch gleichzeitig der letzte Wettkampf vor dem zweiten Lockdown, in dem sie wie so viele andere Sportler auch auf Einzeltraining zu Hause umstellen musste. Ähnlich erging es ihr auch schon im Frühjahr, als der erste Lockdown die Sportwelt lahmlegte.

„Mehrkampf war einfach mein Ding“

Erst im Juli konnte sie dann endlich wieder bei einem Meeting in Dortmund zur persönlichen Standortbestimmung antreten und startete einen Monat später erneut in Leichlingen beim Siebenkampf.

Darauf hatte sie sich gezielt vorbereitet und den Wettkampf am Ende auch gewonnen. Mit diesem Erfolg war sie auch gleichzeitig für die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft qualifiziert. „Mehrkampf war einfach mein Ding und das war für mich eigentlich der schönste Erfolg“, sagt sie.

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Zur Deutschen Meisterschaft in Halle an der Saale reiste sie zusammen mit ihrer Trainerin an. Sie kam beim ersten Start über die 100 Meter mit einer persönlichen Bestleistung von 13,26 Sekunden schon gut in den Wettbewerb hinein und sicherte sich mit dem Sieg beim Kugelstoßen (11,72 Meter) am Ende des ersten Tages Platz sogar Platz drei in der Gesamtwertung.

Am zweiten Tag gelang ihr über 80 Meter Hürden erneut eine persönliche Bestleistung. Doch trotz eines folgenden guten Speerwurfs konnte sie im weiteren Wettkampfverlauf ihre vordere Position nicht halten.

Für dieses Jahr hat Frieda Echterhoff bereits ein klares Ziel vor Augen

Am Ende freute sie sich trotzdem über den Gesamtplatz 13, lag sie doch damit im vorderen Mittelfeld der 30 besten deutschen Mädchen ihres Jahrgangs. Für Frieda Echterhoff steht fest: „Dabei sein war schon toll.“

Mittlerweile hat sie sich auf Diskus mit einer Wettkampfbestleistung von 31,93 Meter als Spezialdisziplin fokussiert, hat aber bei der Kadersichtung im September 2020 auch schon weiter geworfen.

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Demnächst wird sie die Hellweg-Schule in Bochum besuchen und zieht auch räumlich in das Sportinternat „Klaus Steilmann Haus“ um. „Das ist eine gute Lösung, die tägliche Fahrtzeit von zwei Stunden wurde auf Dauer einfach zu viel“, sagt sie über ihren Umzug und die große Zeitersparnis.

Für diesen Neustart hat sie sich mit der erneuten Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften auch schon ein klares Ziel gesetzt. Sport ist für die 14-Jährige ein wichtiger Lebensbestandteil geworden. „Dabei kann ich abschalten und Zeit mit Freunden verbringen“, sagt Echterhoff.

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