Michael Grütering (l.) vom ETuS Haltern dachte über einen Vereinswechsel nach.

© Jürgen Patzke

Corona beendete Wechselgedanken: „So eine abgehackte Saison ist ja nix“

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Eine Zeit lang hatte ETuS-Spieler Michael Grütering überlegt, die Halterner zu verlassen - allerdings nicht aus sportlichen Gründen. Die Corona-Pandemie änderte seine Pläne schnell wieder.

Haltern

, 21.08.2020, 07:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Mit seinen 33 Jahren gehört Michael Grütering bereits zu den älteren Spielern des ETuS Haltern, der seit der Amtsübernahme der beiden Trainer Thomas Schaffrinna und Phillip Oligmüller wieder viel mehr auf die eigene Jugend setzt. In seinem Alter „kann man ja mal darüber nachdenken, aufzuhören“, sagt Grütering. Er hatte sich aber eher Gedanken über einen Vereinswechsel gemacht - ausschlaggebend war dafür ein anderer Wechsel.

Seit 1992 ist Grütering bereits Mitglied des ETuS Haltern. Seit einiger Zeit sind die Wege zur Sportanlage an der Conzeallee aber aufgrund eines Standortwechsels des 33-Jährigen länger geworden. „Ich wohne jetzt in Essen“, sagt der Verteidiger. Seitdem sind es rund 45 Kilometer bis zum Training. 40 Minuten brauche er nun immer ungefähr bis nach Haltern. Erst gegen 22.45 Uhr sei er dann nach den Einheiten immer erst zuhause, erzählt er.

„Mal gucken, wie viel wir von der Saison genießen können“

Daher dachte er auch zwischenzeitlich darüber nach, zu einem Verein in Essen zu wechseln. Ein Karriereende als Spieler sei hingegen noch keine Option. Aber die Corona-Pandemie beendete seine Wechselgedanken schnell wieder. Gerade mal 19 von 30 Partien hatte der ETuS bis dahin bestritten. „So eine abgehackte Saison ist ja nix“ zum Abschluss, sagt Michael Grütering. Er wolle sich zumindest mit einer vernünftigen und zu Ende gespielten Saison von seinem Verein verabschieden.

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Die hofft er nun nach dem Aufstieg in die Kreisliga A zu bekommen. „Mal gucken, wie viel wir von der Saison genießen können“, sagt er und lacht. Als Aufsteiger will es der ETuS diesmal wieder besser machen als vor zwei Jahren, als die Halterner den Gang in die Kreisliga B antreten mussten.

In der Abstiegssaison hatte der ETuS bereits einige A-Jugendspieler hochgezogen. Viele davon kannte Michael Grütering schon damals gut, da er eine Saison lang die B-Jugend der Halterner trainierte. „Das ist ein gut zusammengeraufter Haufen“, sagt er über die heutige erste Mannschaft, der sich seitdem noch viele weitere Eigengewächse angeschlossen haben.

„Das passt einfach mit denen.“ Vor allem die Aufgabe, diese jungen Spieler ein wenig zu leiten und seine „Kreisliga-Erfahrung“ weiterzugeben, sei reizvoll. Das alles sei es dann auch wert, dass er an Trainingstagen nicht mehr viel Freizeit hat und nach dem Training fast direkt ins Bett fällt.

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