
© Michael Kösters
Corona-Alarm in Recklinghausen: SSC II gegen SV Hullern fällt aus
Fußball: Kreisliga C
Die Partie des SSC Recklinghausen II gegen den SV Hullern in der Kreisliga C3 fällt aus, Beim SSC haben sich viele Spieler mit dem Coronavirus infiziert. Auch der Fußballkreis ist alarmiert.
Nur zwei Punkte trennen die zweite Mannschaft des SSC Recklinghausen und den SV Hullern in der Kreisliga C3. Beide Teams haben zuletzt jeweils vier Spiele gewonnen, das geplante Aufeinandertreffen am Sonntag (31. Oktober) wäre also das Duell zweier formstarker Mannschaften gewesen. Doch die Partie ist wegen zahlreicher Corona-Fälle abgesagt. Ob weitere Absagen beim SSC folgen?
„Nach meinem aktuellen Stand sind es neun Spieler“, sagt Rüdiger Arndt, Geschäftsführer der Recklinghäuser über die Corona-Infektionen in den Recklinghäuser Seniorenmannschaften. Betroffen ist vor allem die zweite SSC-Mannschaft, doch es gebe auch „geringe Auswirkungen auf die dritte“, erklärt er.
„Von den meisten weiß ich, dass sie geimpft sind“
Während das Spiel des SSC II schon abgesagt wurde und die dritte Mannschaft spielfrei hat, soll auch noch die Partie der ersten Mannschaft ausfallen, so Arndt. „Wichtig ist, dass wir die Infektionskette unterbrechen“, sagt er. Dazu gehöre eben auch eine Absage des B-Liga-Spiels.
Doch woher kommen die vielen Infektionen? Scheinbar, so der Recklinghäuser, war ein Großteil der zweiten Mannschaft in der vergangenen Woche bei einer Veranstaltung in einer Recklinghäuser Gaststätte. Dort haben sich wohl mehrere Spieler angesteckt.
Von der ersten Mannschaft sei dort derweil keiner gewesen, sagt er. „Aber die haben teilweise auch Kontakt mit einigen Spielern der zweiten Mannschaft gehabt und zwei, drei von ihnen haben jetzt Erkältungssymptome.“ Schwere Krankheitsverläufe sind ihm aber zum Glück nicht bekannt. „Von den meisten weiß ich auch, dass sie geimpft sind“, sagt Rüdiger Arndt.
Komplette Absage für die Senioren? Fußballkreis sagt nein
Geht es nach dem SSC Recklinghausen, würden alle Seniorenteams fürs Erste pausieren. Einen entsprechenden Antrag aber hat der Fußballkreis Recklinghausen am Freitag abgelehnt. Dies hat Andreas Mermann, Vorsitzender im Kreisfußballausschuss, dem Verein inzwischen mitgeteilt. Der Grund: Das Regelwerk des westfälischen Verbandes FLVW sieht das nicht vor. Diese Vorgaben, so Mermann, sind „für uns auch im Fußballkreis Recklinghausen maßgebend“.
Die Regeln lauten zusammengefasst: Wenn drei oder mehr Spieler einer Mannschaft wegen einer Corona-Erkrankung oder einer Quarantäne-Verfügung ausfallen, kann ein Spiel abgesetzt werden. Das gilt auch, wenn Vereine kurzfristig Erkrankungen oder einen Krankheitsverdacht bei drei oder mehr Spielern melden. Allerdings muss das alles durch Dokumente des Gesundheitsamtes nachgewiesen werden. Sollte dies nicht geschehen, wird das Spiel für den Verein als verloren gewertet. Den Spielbetrieb in einem Klub generell zu stoppen, ist nicht vorgesehen.
Hier das Bauchgefühl - dort die Regeln
„Menschlich“, so Fußballkreis-Chef Hans-Otto Matthey, sei nachvollziehbar, was der SSC Recklinghausen vorschlage, nämlich den Spielbetrieb zu stoppen. „Auch mein Bauchgefühl sagt, dass dies ein sinnvoller Schritt sein könnte. Aber der Verband hat Regeln vorgegeben - und an die haben wir uns zu halten.“ Andernfalls, so Mattheys Befürchtung, müsste der Kreis auch in anderen Fällen Ausnahmen erlauben.
Mattheys Sorge: Da braut sich etwas zusammen, was den Amateurfußball erneut hart treffen könnte. „Wenn ich heute früh in der Zeitung von 28.000 Neuinfektionen an einem Tag lese, ist das schon erschreckend.“
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.

Hat schon als Schüler über die Spvgg. Erkenschwick geschrieben und ist dem Sport im Vest seitdem als Beobachter eng verbunden. Was gibt es Schöneres, als über Menschen in Bewegung, mit oder ohne Ball, zu berichten? Nicht viel.