„Passte uns nicht so in den Kram“ Flaesheim wird Hallen-Kreismeister - mit weiterem Neuzugang

„Passte uns nicht so in den Kram“: Flaesheim wird Hallen-Kreismeister - mit weiterem Neuzugang
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Lange war es her, dass Markus Schubert mit Concordia Flaesheims Frauen in der Halle spielen konnte. „Das war damals in meinem ersten Jahr hier“, erinnert er sich. „Da sind wir leider in der Vorrunde rausgeflogen, weil wir ein oder zwei Tore zu wenig hatten.“ Nun stand erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder eine Hallen-Kreismeisterschaft an. Die Freude darüber war vorab aber nicht allzu riesig.

„Das passte uns gar nicht so in den Kram“, sagt der Concordia-Coach, dessen Team in der bisherigen Saison von vielen Verletzungen geplagt war. „Ich hatte den Mädels gesagt, in der Pause können sie sich erholen und dann kam dieser Termin. Wir sind da hingefahren, weil wir irgendwie mussten.“ Diese Einstellung hatten jedoch nicht alle: Der RSV Borken, Gegner der Flaesheimer in der Gruppenphase, hatte seine Teilnahme abgesagt, weil das Turnier nicht in den Vorbereitungsplan gepasst habe.

Ihr zweites Spiel hätten die Flaesheimer Spielerinnen gegen Borken bestreiten sollen, die Partie wurde dann aber kampflos gewonnen. Damit stand das Weiterkommen nach dem 2:1 gegen den SV Titania Erkenschwick im ersten Spiel bereits fest. Ein Problem ergab sich durch Borkens Absage aber auch: „Wir hatten dadurch die längste Pause, die war gut drei Stunden lang“, so Markus Schubert.

Lob für Neuzugang Jette Brunster - und alle anderen

Das letzte Spiel gegen die SG Horneburg endete dann mit einem 1:1 - dank eines schönen Distanzschusses von Alina Graß. Die Stürmerin war eine von fünf Spielerinnen der zweiten Mannschaft, die in der Halle aushalfen. „Aus der ersten Mannschaft hatten wir nur sieben Spielerinnen. Mit denen hätten wir gar nicht hinfahren müssen, das hätte keinen Sinn gemacht.“

Vor allem im Tor drückte der Schuh. Jette Brunster stand am Ende zwischen den Pfosten, war erst seit drei Tagen spielberechtigt. Die U17-Spielerin verließ Flaesheim 2021 in Richtung FC Schalke 04, ist nun zur Concordia zurückgekehrt und wurde zur Seniorenspielerin erklärt.

Dank eines 6:0-Sieges im Finale sicherte sich Concordia Flaesheim den Titel des Hallen-Kreismeisters.
Dank eines 6:0-Sieges im Finale sicherte sich Concordia Flaesheim den Titel des Hallen-Kreismeisters. © Leonard Maas

„Vorher war sie etwas nervös, aber sie hat dann ein echt starkes Turnier hingelegt“, lobt Schubert, der auch betont, dass sich alle Spielerinnen ein Riesenlob verdient hätten. „Das war eine Gemeinschaftsleistung der gesamten Frauenfußballabteilung“, sagt er. „Ohne die ganze Kombi hätte das gar nicht funktioniert.“

Im Viertelfinale wurde die DJK Spvgg. Herten mit 4:1 geschlagen. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir sie so klar bezwingen“, sagt Flaesheims Trainer. Anders als beispielsweise zuvor Horneburg wollte Herten jedoch wirklich mitspielen, wodurch sich Räume ergaben.

Vorgezogenes Finale gegen Rhade

Im Anschluss stand das vorgezogene Finale an: Concordia Flaesheim als Westfalenliga-Aufsteiger gegen Westfalenliga-Top-Team SSV Rhade. Zwei Mal glich die Mannschaft von Markus Schubert aus, ehe es ins Neunmeterschießen ging. Am Ende stand ein 4:3-Sieg.

Das Finale war danach eher nur noch Formsache, es ging gegen Überraschungsteam VfB Hüls aus der Kreisliga A. Mit einem 6:0 und dem Flaesheimer Jubel endete die Partie. „Was die spielerischen Momente angeht, war das Finale das schönste Spiel - wir hatten gute Spielzüge und es hätten auch noch mehr Tore fallen können, aber ihre Torhüterin war richtig gut“, so Schubert.

„Es war ein schöner Tag, mit dem vorher keiner so gerechnet hatte“, sagt er. „Das ist eigentlich das Schönste: Wenn du ohne Erwartungen an die Sache gehst und dann so einen Tag erlebst.“

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