Das Spitzenspiel der Kreisliga C2 zwischen DJK Germania Lenkerbeck und Concordia Flaesheim II hatte nahezu alles, was eine solche Partie ausmacht: Tore, Zweikämpfe, Platzverweise – und einen Helden des Spiels: Philipp Moos erzielte in der 85. Minute den 3:2-Siegtreffer für seine Concordia.
Als der Flaesheimer sich etwa 25 Meter links vor dem Tor den Ball zurechtlegte, dürften viele Zuschauer wohl eher mit einer Flanke gerechnet haben. Doch Moos und vor allem sein Trainer Christian Große-Büning hatten andere Pläne.
Philipp Moos gibt zu: Glück war auch dabei
„Der Trainer hat uns extra noch mal gesagt, dass wir die Abschlüsse aus der zweiten Reihe nehmen sollen, weil der Lenkerbecker Torwart etwas kleiner war. Und vor dem Freistoß ist er aktiv auf mich zugekommen und hat bestimmt, dass ich ihn schießen soll. 50 Prozent des Tors kann er sich also ankreiden“, erzählt Moos lachend.
Natürlich musste der rechte Fuß des Flaesheimers dann noch mitspielen – oder war die perfekt getimte Bogenlampe ins rechte Eck etwa gar nicht geplant? „Ich muss ehrlich sein“, sagt Moos und lacht wieder. „Natürlich wollte ich den Ball mit Druck Richtung Tor bringen. Aber dass er dann wirklich hinten in die Ecke fällt, war schon etwas Glück.“
Glück brauchte Flaesheim auch in der letzten Aktion noch mal, als sich im eigenen Strafraum eine Dreifach-Chance für Lenkerbeck ergab und der Ball nach einem Alu-Treffer und einer Parade von Torwart Tim Bergjürgen letztlich knapp übers Concordia-Tor geköpft wurde. Dem Tabellenstand ist der Spielverlauf bekanntlich egal – und so nimmt nun Concordia Flaesheim II den Spitzenplatz der Kreisliga C2 ein, einen Punkt vor DJK Germania Lenkerbeck.
Concordia Flaesheim II in der Pole Position
„Wir haben defensiv bis auf die Tore und Chancen nach Standardsituationen nichts zugelassen und hatten vorne selbst noch ein, zwei gute Abschlüsse mehr“, sagt Moos. Der Sieg im Spitzenspiel sei demnach vielleicht etwas glücklich, aber nicht unverdient gewesen.

Für den einen oder anderen Flaesheimer dürfte er aber auf jeden Fall unerwartet gekommen sein. „Wir hatten wirklich keine gute Vorbereitung jetzt im Winter. Wenn die Temperatur unter drei Grad fällt, kannst du in Flaesheim auf dem Platz eigentlich nur Schlittschuh laufen. Wir mussten das Training deswegen sogar ein paar Mal kurzfristig absagen“, erklärt Moos. „Aber: Meistens kommt es ja anders, als man denkt.“
Und so darf sich Concordia Flaesheim II als einer der ersten großen Sieger des Kalenderjahres 2025 in den heimischen Kreisligen fühlen. Das durfte am Sonntag nach dem Spiel natürlich auch gefeiert werden. „Der Trainer hat zwei Kisten ausgegeben und der Spitzenreiter-Song wurde das eine oder andere Mal angestimmt“, erzählt Moos.
Der erfahrene Spieler weiß jedoch auch, dass noch einige Prüfungen auf sein Team warten, nicht nur in den Derbys gegen den TuS Sythen II und beim SV Hullern, die als nächstes anstehen. „Die kommenden Gegner werden natürlich gallig sein, uns jetzt zu schlagen. Und der Weg bis zur Meisterschaft ist noch weit. Jetzt haben wir es aber in der eigenen Hand und können uns genau genommen nur noch selbst schlagen.“