„Ich muss meinen Abschluss verbessern“, hatte Adrian Weinhold im Sommer im Zuge seines Wechsels zu Concordia Flaesheim gesagt. Der 18-Jährige war der einzige externe Neuzugang des A-Ligisten, kam aus der U19 des TuS Haltern am See, spielte zuvor aber auch in der Jugendspielgemeinschaft, die beide Vereine für kurze Zeit miteinander betrieben hatten.
Nach 13 Spieltagen lässt sich festhalten: Der Offensivspieler hat sich definitiv verbessert, ist mit neun Toren erfolgreichster Torjäger des aktuellen Tabellenzweiten. Ein paar Extra-Schichten habe er eingelegt, verrät der Rechtsfuß. Eine viel größere Rolle habe aber sein Kopf gespielt. Die Nervosität vor dem Tor „konnte ich zum Glück abschalten“.
Beim 3:1-Sieg gegen SW Meckinghoven erzielte er zuletzt den Ausgleich und später den Endstand. Zufrieden ist er aktuell aber nicht mit sich selbst. „Ich habe momentan Schwierigkeiten, mich zu fangen. Es ist ein Auf und Ab“, sagt Weinhold, der an den ersten vier Spieltagen der Saison sieben Tore erzielte, ehe er erst mal nicht mehr traf.
Adrian Weinhold: „Da muss ich mich jetzt ranhalten“
„Diese Leichtigkeit, dieses Unbeschwerte ist mittlerweile ein bisschen verflogen“, stellt er fest. Der Kopf hat sich vor dem Tor wieder häufiger eingeschaltet. „Anfangs stand ich vor dem Tor und habe mir gesagt, ich mach den jetzt einfach eben rein“, erzählt er. Zuletzt war das wieder etwas anders.
Dennoch ist er guter Dinge, dass er nach seinem Doppelpack gegen Meckinghoven weiter trifft. Der Flügelspieler, der in dieser Saison auch häufiger in der Sturmspitze aufläuft („Ich mache beides gerne“), hat ehrgeizige Ziele: „Ich will weiter Tore schießen, ich will unbedingt mehr als 20“, sagt er. Es geht aber noch ambitionierter: „Am liebsten würde ich 30 schießen – aber das ist eine hohe Zahl, da muss ich mich jetzt ranhalten.“

Wichtiger ist ihm aber der Mannschaftserfolg. Und auch da backt der junge Seniorenspieler, der in der vergangenen Saison mit dem TuS in die U19-Westfalenliga aufgestiegen ist, keine kleinen Brötchen: Platz eins in der Kreisliga A2.
Dass das ein alles andere als leichtes Unterfangen ist, weiß er aber auch. Die bisherige Saison unterstreicht das. Zwar steht die Concordia auf Rang zwei, doch alle drei Spiele gegen Top-Teams der Liga wurden verloren. „Das gab uns so einen kleinen Rückschlag, da mussten wir auch wieder in der Realität ankommen, aber wir haben uns gefangen und nehmen das Ganze jetzt lockerer.“
Zufrieden mit Entscheidung für Concordia Flaesheim
Trainer Michael Onnebrink wird ohnehin nicht müde zu betonen, dass die aktuelle Tabellensituation nicht allzu wichtig sei. Viel wichtiger sei die Entwicklung der extrem jungen Mannschaft. Und die ist bis dato äußerst positiv. Wenig überraschend bereut Adrian Weinhold seinen Sommerwechsel auch nicht.
Mit der Mannschaft, aus der er viele der jungen Spieler noch aus der JSG-Zeit kennt, mit seinem Coach, aber auch mit dem gesamtem Drumherum. „Ich bin richtig zufrieden hier.“ Noch schöner wäre es für ihn, wenn da nicht die Sache mit der Leichtigkeit wäre, die er bei sich selbst aktuell vermisst.
Macht sich der Flaesheimer Sommer-Neuzugang einfach zu viel Druck? „Auf jeden Fall“, kommt es fast aus ihm herausgeschossen. „Ich will immer mehr und immer weiter.“ Auch mal mit etwas schwierigen Phasen – zum Beispiel einer mehrwöchigen Torflaute – umzugehen, gehört eben auch zu den Dingen, die er als junges Talent noch lernen muss. Zeit genug dafür hat der gerade mal 18-Jährige ja noch dafür.
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