Seit nunmehr 25 Jahren spielt Carina Keysers (32) Handball. Als Kind fing sie in ihrer Heimatstadt Dorsten an, ehe sie vor fünf Jahren nach Haltern zog. „Da dachte ich mir, ich finde nur Anschluss, wenn ich zum Sport gehe.“ Nach einem Probetraining beim HSC Haltern-Sythen unter Martin Becker war für sie direkt klar: „Da bleibe ich!“
Sie sei damals super aufgenommen worden, erinnert sich die Lehrerin zurück. „Das ist nicht nur ein Team, sondern das sind viele Freunde – ich hoffe, dass ich weiterhin den Anschluss in Haltern halte.“ Wenngleich sie den HSC nach der Saison, die an diesem Sonntag (14. Mai) mit einem Auswärtsspiel beim FC Vorwärts Wettringen endet, verlässt.
Carina Keysers hört ganz auf. „Ich glaube, ich habe einfach irgendwie Lust auf irgendwas anderes“, erklärt sie. Andere Freizeitaktivitäten möchte sie nun nicht mehr hintenanstellen. „Und ich merke, die jüngere Generation rückt nach. Da darf sich die Oma des Teams zur Ruhe setzen.“
Betreuerin, Zaungast oder Motivator?
Mit 32 Jahren ist sie bereits die älteste Spielerin beim HSC. „‚Oma des Teams‘ ist daher mein liebevoller Spitzname“, erzählt sie gut gelaunt. Eine andere Stimmung herrschte vor wenigen Tagen, als sie beim letzten Heimspiel der Saison verabschiedet wurde. „Das war echt emotional“, sagt sie.

Ganz verschwinden wird sie aber nicht. „Ich glaube, ich werde dem Team ein bisschen erhalten bleiben. Burkhard (Bell, Trainer der Mannschaft, Anm. d. Red.) ist stark dahinter, dass ich in die Betreuerrolle oder so reinrutsche“, sagt sie mit einem Lachen. „Ich gehe da aber erst mal keine Verpflichtung ein.“
Dennoch möchte sie die Verbandsliga-Damen weiter verfolgen. „Ich werde dem Team weiterhin als Motivation an der Seitenlinie zur Seite stehen und bestimmt werde ich auch mal Zaungast beim Training sein“, sagt die Lehrerin. „Erst mal freue ich mich aber auf alles andere.“
„Das hört sich ein wenig nach Midlife-Crisis an“
Ganz ohne Sport, das weiß Keysers, wird es nicht gehen. Was könnte zum Alternativprogramm werden? „Ich habe schon überlegt, ob ich nicht mal hobbymäßig mit Tennis anfange.“ Auch als Triathletin möchte sie sich mal probieren. „Auch wenn sich das ein wenig nach Midlife-Crisis anhört, das würde ich gerne mal in Angriff nehmen.“
Vermissen wird sie aber auch einiges nach ihrem Karriereende. „Am meisten die Mädels, weil das einfach eine geile Truppe in Haltern ist.“ Für alle wird es ein schwerer Schlag gewesen sein, dass die 32-Jährige, die vor eineinhalb Jahren nach Münster gezogen ist, nun aufhört.
Da auch Hannah Pauly sich zurückzieht, bedeutet das vor allem für eine Spielerin eine Umgewöhnung: „Annika Seher wird jetzt alleine mit dem Zug fahren müssen.“ Die drei bildeten bis zuletzt die „Münsteraner Connection“ im Team des HSC Haltern-Sythen. Nun wird aus dem Trio ein Solo.
Anwurf: Sonntag, 14. Mai, 17 Uhr, Friedhofstraße 20, Wettringen
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