„Fand ich ernüchternd“ Ex-Erkenschwicker gehört längst nicht mehr zum Bossendorfer Kader

Der stille Abgang eines ehemaligen Leistungsträgers
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Als „Vollgranate“ wurde Julian Wloczyk im Sommer 2021 bezeichnet, als sein Wechsel zum B-Ligisten SV Bossendorf offiziell gemacht wurde. Der Stürmer sollte vorne für reichlich Tore sorgen und tat dies auch direkt: In den ersten drei Ligaspielen gelangen dem zuvor für RW Erkenschwick in der A-Liga aktiven Angreifer sieben Tore.

Neun weitere ließ er in der vergangenen Saison noch folgen, wurde aber schon im Herbst von Bänderrissen ausgebremst. Die restliche Hinrunde war für den Torjäger gelaufen, im ersten Halbjahr 2022 steuerte er dann immerhin noch vier Tore nach seiner Rückkehr bei.

Danach kam kein weiteres mehr dazu. Vier Ligaspiele bestritt er für den SVB in dieser Saison noch, sein letztes war das 2:2 gegen den SV Hochlar III am 2. Oktober. Seitdem gehört er nicht mehr zum Bossendorfer Kader. „Julian hat sich so ein bisschen klammheimlich verabschiedet“, sagt Trainer Thomas Joachim nun auf Nachfrage.

„Ich habe ihn falsch eingeschätzt“

„Das fand ich persönlich sehr ernüchternd.“ Eine große Hilfe, glaubt er, wäre Wloczyk in den vergangenen Monaten, die durchaus schwierig waren für den abstiegsgefährdeten B-Ligisten, aber ohnehin nicht gewesen. „Er ist keiner, der die Ärmel hochkrempelt. Wenn es nicht läuft, resigniert er ein wenig“, so der Trainer weiter.

„Ich habe ihn falsch eingeschätzt.“ Erste Anzeichen dafür habe es bereits in der Sommervorbereitung gegeben. Schon da habe er sich ein wenig über den in der Vorsaison so treffsicheren Stürmer gewundert. Der Spieler war für eine Stellungnahme weder am Dienstag noch am Mittwoch (20. und 21. Dezember) von dieser Redaktion zu erreichen, reagierte weder auf Anrufe noch auf eine WhatsApp-Nachricht.

Julian Wloczyk (l.) spielt schon seit einiger Zeit nicht mehr für den SV Bossendorf.
Julian Wloczyk (l.) spielt schon seit einiger Zeit nicht mehr für den SV Bossendorf. © Andreas Hofmann (Archiv)

„Im Nachhinein ist es traurig. Aber mit Spielern, auf die du dich nicht hundertprozentig verlassen kannst, kannst du im Abstiegskampf nicht überleben“, so Thomas Joachim, der als positive Gegenbeispiele die nun zurückgekehrten Stephan Marx und Tim Schlimbach nennt.

Beide hatten eigentlich bereits mit dem Fußballspielen aufgehört, sind aber vor der Winterpause wieder zurückgekehrt und wollen dem SVB helfen, auch in der kommenden Spielzeit in der B-Liga aufzulaufen.

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