Die zweite Mannschaft des SV Bossendorf hat bislang jedes Spiel in der Kreisliga C4 gewonnen.

© Blanka Thieme-Dietel

Bossendorf II hat eine makellose Bilanz, doch eine Sache ärgert den Trainer

rnFußball: Kreisliga C

Bossendorf II ist mit sieben Siegen in die Saison gestartet. Für die makellose Bilanz gibt es laut Trainer Berling mehrere Gründe. In zwei Bereichen müsse sich sein Team aber noch verbessern.

Hamm-Bossendorf

, 17.11.2020, 08:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Betrachtet man die bisherige Punkteausbeute sind sie die mit Abstand beste Halterner Mannschaft der bisherigen Spielzeit: Der SV Bossendorf II konnte bislang jedes seiner sieben Spiele in der Kreisliga C4 gewinnen. Trainer Daniel Berling sieht trotzdem noch Verbesserungspotenzial.

47 Tore und 9 Gegentore - die Bilanz der Bossendorfer ist stark. „Ich sage den Jungs aber auch immer, die neun Gegentore ärgern mich schon“, erzählt Daniel Berling. Lieber würde er auch mal zu Null spielen und dafür vielleicht zwei Tore weniger erzielen, sagt er.

Bei dem ein oder anderen Gegentor „haben wir uns auch mal selbst ein Ei reingelegt“ oder mal nicht energisch genug verteidigt. Generell habe seine Mannschaft auch vor allem bei Standards noch Verbesserungspotenzial - offensiv wie defensiv. „Da haben wir nicht so unsere Stärken“, gesteht Berling.

Spielen bald zwei Bossendorfer Teams in einer Kreisliga-Staffel?

„Ecken und Freistöße gegen uns sind immer so eine Sache“, sagt er. In der vergangenen Saison sprang der SV Bossendorf II dank der Anwendung der Quotientenregelung am Ende auf Platz drei. Diesmal könnte am Ende der Spielzeit der Aufstieg winken.

Als Ziel wurde der zu Beginn der Saison aber nicht ausgegeben. „Wir müssen nicht aufsteigen“, sagt Daniel Berling. Zu Beginn der Spielzeit habe er sich mit seinem Team nur vorgenommen, besser als in der Vorsaison zu sein. Also soll diesmal zumindest Platz zwei her.

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Generell schauen die Bossendorfer aber von Spiel zu Spiel. „Wir gucken immer, wer unser nächster Gegner ist und wollen das Spiel dann erfolgreich gestalten.“ Sollte diesmal aber tatsächlich der Aufstieg gelingen, könnten Berling und seine Spieler im kommenden Jahr auf die erste Mannschaft des SVB treffen.

Soweit will der Trainer aber noch längst nicht denken. „Mal schauen, wohin die Reise geht“, sagt er. Sollte ein solches Szenario tatsächlich eintreffen, müssten sich die Verantwortlichen im Verein dann noch mal zusammensetzen und überlegen, ob beide Teams in der gleichen Staffel spielen sollten oder nicht. Doch bis es soweit sein könnte, wird noch einige Zeit vergehen.

Bossendorf gewinnt 5:0, „aber das waren fünf Konter-Tore“

Viel lieber als über mögliche Zukunftsszenarien spricht Berling ohnehin über das hier und jetzt - vor allem über seine Mannschaft. Dass es in dieser Saison bislang so gut läuft, hat für ihn mehrere Gründe. „Wir sind jetzt in der dritten oder vierten Saison die annähernd gleiche Mannschaft“, sagt er. „Auf dem Platz gibt es ein blindes Verständnis, wer wann und wohin läuft.“ Das vereinfache das Offensivspiel enorm.

Zudem wurde der Kader in diesem Sommer mit einigen jungen Spielern sowohl qualitativ als auch in der Breite verstärkt, so Berling. „Wir können jetzt eins-zu-eins ohne Qualitätsverlust wechseln.“ Zudem habe seine Mannschaft gelernt, während des Spiels die Ruhe zu bewahren.

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Zwar gebe es auch immer wieder mal ziemlich deutliche Ergebnisse, „aber wir hatten auch Spiele, wo es eng wurde“. Als Beispiele nennt er die Partien gegen den TuS Henrichenburg II und gegen den Tabellenzweiten VfB Waltrop II. Das Spiel gegen Waltrop endete zwar mit einem 5:0-Sieg, aber besonders da habe sich gezeigt, dass seine Spieler ruhig und abwartend agieren können.

„Das Ergebnis war zwar 5:0, aber das waren fünf Konter-Tore“, erklärt Daniel Berling. Seine Spieler hätten gut abgewartet und dann eiskalt zugeschlagen. Normalerweise spielen die Bossendorfer eher selten auf Konter, doch gegen spielstarke Waltroper habe sich das angeboten.

In der Kreisliga C gewinnt oft das Team mit der besseren Kondition

„Wir wollen das Spiel bestimmen und immer den Ball haben“, sagt der Trainer, dessen Mannschaft sich schon während des ersten Lockdowns gut fitgehalten habe. „In der Kreisliga C gewinnt man die meisten Spiele, wenn man ab der 70. noch was drauflegen kann“, sagt er. Tatsächlich konnten die Bossendorfer in fast jedem Ligaspiel in den letzten 20 Minuten noch mindestens einmal treffen.

Wann seine Mannschaft das nächste Mal spielen darf, ist noch ungewiss. „Ich gehe davon aus, dass das in diesem Jahr nicht mehr passieren wird“, sagt Berling.

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Vielmehr vermutet er, dass die Saison Ende Januar oder Anfang Februar wieder aufgenommen wird, um zumindest die Hinrunde beenden und die Saison werten zu können. Machen die Bossendorfer im kommenden Jahr da weiter, wo sie aufgehört haben, wird es auch weiterhin kaum ein Vorbeikommen an ihnen geben.

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