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Ärger bei Gemen-Spielen - Sythens Trainer schlägt Regeländerung vor
Fußball: Kreisliga A1
Mehrmals hat der TuS Sythen schon gegen ein mit Landesliga-Spielern verstärktes Gemen II gespielt - aber auch nicht immer. Ein Muster ist zu erkennen. Sythens Trainer macht einen Vorschlag.
Es ist wieder passiert: Erneut standen mehrere Spieler aus der Landesliga-Mannschaft im Kreisliga-A-Team von Westfalia Gemen II. Im Spiel gegen den TuS Sythen waren es vier Spieler aus der höherklassigen Mannschaft des Vereins. Hervor taten sie sich nicht, hatte Sythens Trainer Dennis Schulz gesagt. Gut findet er das aber nicht - der Coach macht einen Vorschlag, wie es fairer ablaufen könnte.
Im Hinspiel war von den Landesliga-Spielern Gemens keine Spur, im Spiel der vergangenen Saison waren hingegen mehrere dabei - beispielsweise auch Stanislav Ziegler, heute Stürmer beim TuS Haltern am See.
Das Muster ist für Dennis Schulz klar: Spielen beide Seniorenteams, hat die erste Mannschaft Vorrang. Hat diese jedoch spielfrei, wird die zweite Mannschaft verstärkt. „Das geht schon über Jahre“, sagt er.
In der Kreisliga A1 stecken fast nur zweite Mannschaften im Tabellenkeller
Zuletzt eben auch am Karnevalswochenende, als Gemen I spielfrei hatte, da am Wochenende zuvor überkreislich gespielt wurde, während die Kreisliga-Partien um eine Woche verschoben wurden wegen des Sturms.
Auch andere Vereine mit einer höherklassigen ersten Mannschaft würden das machen. Mit Blick auf die aktuelle Tabelle der Kreisliga A1 sieht er darin eine Gefahr für die letzten Spiele der Saison. „Die meisten zweiten Mannschaften stehen unten drin“, sagt er.
Sollte es im Saisonendspurt für ihre jeweiligen ersten Mannschaften um nichts mehr gehen, befürchtet er, dass viele Teams im Tabellenkeller noch mal Unterstützung von oben bekommen könnten. Am Beispiel von Kellerkind Gemen II sagt der Sythener Trainer ganz deutlich: „Im Endeffekt könnten sie die Liga nicht halten, wenn sie immer mit dem gleichen Kader spielen.“
Um die Angelegenheit aus seiner Sicht fairer zu gestalten, schlägt Dennis Schulz eine Änderung der Regeln vor. „Man sollte mal darüber nachdenken, dass vielleicht maximal zwei Spieler runter dürfen, wenn die Erste spielfrei hat. Das fände ich persönlich fairer“, sagt er.
FLVW-Vize zu ähnlichem Fall: „Das war schon etwas unsportlich“
Spielt das höherklassige Team selbst und gibt dann vier Spieler ab, sei das kein Problem. „Dann nehmen sie ja auch in Kauf, dass die erste Mannschaft geschwächt wird“, erklärt er.
Der Sythener betont aber auch: „Wenn die zweite Mannschaft wirklich Personalprobleme hat und die erste Mannschaft Spieler abgibt, ist das verständlich.“ Auffällig sei aber in der Vergangenheit eben gewesen, dass derartige Spielerrochaden nur stattfanden, wenn die erste Mannschaft spielfrei hatte.
Einen ähnlichen Fall gab es derweil vor einigen Wochen beim Holzwickeder SC, der mehrere Oberliga-Spieler ins Bezirksliga-Team geschickt hatte. Aus rechtlicher Sicht war alles in Ordnung, betonte Manfred Schnieders, Vizepräsident Amateurfußball im FLVW, damals. Er sagte aber auch, dass „das schon etwas unsportlich war“.
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
