Abstieg „ein harter Moment“ für LSV-Kapitän Wessels BVH-Duelle „haben einen Beigeschmack“

Abstieg „ein harter Moment“ für LSV-Kapitän Wessels: BVH-Duelle „haben einen Beigeschmack“
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Schon früh war es entschieden: Während andere Teams noch gar nicht spielten, stand der Abstieg des SV Lippramsdorf II aus der Kreisliga B2 Recklinghausen bereits fest, da das Team von Michael Homann schon um 11 Uhr beim BVH Dorsten III antreten musste.

Für die dritte Mannschaft der Holsterhausener selbst ging es um nichts mehr, dafür aber für die zweite Mannschaft, die danach dran war und einen Punkt vor dem LSV II auf dem damaligen Relegationsplatz rangierte. Am Ende gewann BVH III mit 3:1.

Eine Woche zuvor hatte BVH II schon gegen die Lippramsdorfer gewonnen, unter anderem dank zweier Tore von Leon Schwandt, der für den Saisonendspurt zum Spieler der dritten Mannschaft gemacht wurde, sodass er für beide Reserve-Teams auflaufen konnte.

„Ich muss das noch ein bisschen sacken lassen“

Bei der Konkurrenz sorgte das durchaus für Unbehagen. „Hätten wir noch einen Henrik Kleinefeld und Stefan Schild oder so zum Spieler der zweiten Mannschaft gemacht und die hätten am Ende bei uns gespielt, sähe die Sache vielleicht anders aus“, stellt LSV-Kapitän Florian Wessels (28) fest.

Doch nicht nur die Wechsel von der ersten in die dritte beziehungsweise zweite Mannschaft ärgern den Offensivspieler ein wenig. Auch der Spielplan kam nicht gut an. Am drittletzten Spieltag trafen die beiden BVH-Teams direkt aufeinander. „Das war doof gemacht. Die konnten sich die Punkte hin und her schieben, wie sie‘s brauchten“, sagt er.

Dass beide Mannschaften in der gleichen B-Liga spielen mussten, gefiel aber auch den Verantwortlichen nicht. „Wir hatten eine andere Ligenzuteilung beantragt“, hatte Trainer Stefan Schwandt vor Kurzem noch erklärt. „Das hat einen Beigeschmack“, so Wessels, der aber auch klarstellt: „Wir haben es selbst vergeigt.“

So richtig verarbeitet hat er den Abstieg in die Kreisliga C noch nicht. „Ich muss das noch ein bisschen sacken lassen“, gesteht er. „Das war ein harter Moment.“ Besonders bitter für ihn und seine Teamkollegen: Später stellten sie fest, dass sie sich mit einem Sieg nicht den Relegationsplatz, sondern den direkten Klassenerhalt gesichert hätten.

Lippramsdorf ist die fairste Mannschaft der Liga

An den letzten Wochen der Saison habe es nicht gelegen. „Da waren viele Jungs da, aber der Fokus hätte vielleicht von Anfang an so da sein müssen“, so Florian Wessels.

Da der Fußballkreis Recklinghausen die Zahl der B-Ligen von vier auf drei reduziert, kam es nun zu vermehrten Abstiegen. „Vier Absteiger, das ist schon brutal“, sagt der Lippramsdorfer, dessen Team in einer Kategorie aber den ersten Platz belegt: In der Fairness-Tabelle steht der LSV II vor Mitabsteiger SV Bossendorf II an der Spitze.

Ein ungewöhnlicher Umstand. Ein Indiz dafür, dass seine Mannschaft womöglich den Abstiegskampf nicht ausreichend angenommen hat, sei das aber nicht, betont der Kapitän. „Wir sind zuletzt kämpferisch gut dabei gewesen. Wir sind aber keine Mannschaft, die groß reinhackt.“ Der SV Lippramsdorf II sei eben kein Team, das groß über die Physis kommt, sondern „das Ganze spielerisch lösen will“. Zukünftig muss sie das wohl oder übel in der Kreisliga C.

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