Die Fußball-Seniorenabteilung des Kirchhörder SC befindet sich kollektiv in Lauerstellung. Bevor die Erste des KSC sich am Sonntag mit einem klaren 5:0 über Kellerkind TSG Sprockhövel II auf Rang zwei der Bezirksliga schoss, hatte die zweite Mannschaft in ihrem Spitzenspiel ein echtes Ausrufezeichen gesetzt und sich mit einem bemerkenswerten 4:2 über den Spitzenreiter FC Wellinghofen auf den zweiten Platz der Kreisliga B2 katapultiert.
Dominik Petrich trainiert den Kirchhörder SC II
Der Architekt nicht nur dieses Ergebnisses, sondern auch der erfreulichen Gesamtsituation des KSC II heißt Dominik Petrich (30). Früh hatte er wegen Verletzungen seine aktive Fußballerkarriere beenden müssen. Nach dem Umzug von Lünen in den Dortmunder Süden fand er vor fünf Jahren eine sportliche Heimat an der Kobbendelle.
Nach der dritten Mannschaft übernahm er die zweite als Coach. Und die Tendenz der Zusammenarbeit nach dem Abstieg aus der Kreisliga A mit einem fünften, einem vierten und dem aktuell zweiten Platz ist klar positiv.
Vorläufiger Höhepunkt ist aber das 4:2 gegen die Wellinghofer. Henning Lennart Geist, Andreas Schmidt, der Grandseigneur der aktiven Fußballer, Sundi Gomes, und Bilal Lamtalsi trafen für die Gastgeber.

„Unsere Taktik ist aufgegangen, weil die Spieler sie sehr gut umgesetzt haben“, begründet Petrich den Sieg. „Wir waren die bessere Mannschaft, wobei ich beileibe nicht sagen möchte, Wellinghofen sei keine gute Mannschaft. Dass sie uns im Hinspiel 6:2 geschlagen hatten, war ja auch kein Zufall.“
Nur sei dies das 4:2 jetzt eben auch nicht gewesen: „Wir waren geduldig, das war in diesem Duell der ausschlaggebende Vorteil.“
Kirchhörder SC II setzt FC Wellinghofen unter Druck
Auf einen Punkt heran an die Wellinghofer ist die KSC-Reserve gerückt. „Ja, wir wollen irgendwann wieder in die Kreisliga A, aber wir stehen nicht unter Druck, das in diesem Jahr zu schaffen. Wir waren mit dem Ziel in die Saison gestartet, oben mitzuspielen. Daran halten wir auch fest“, behält Petrich auch in Sachen Erwartungen die Geduld.
Geduld und Spaß, den zweiten Begriff verwendet der junge Trainer noch öfter im Gespräch. „Ich arbeite in Kirchhörde so gerne, weil wir Spieler, die Spaß am Fußball haben, in einem familiären Verein bei uns spielen lassen.“
Nicht nur wegen des erwähnten Sundi Gomes, der mit seinen 48 Jahren immer noch Leistungsträger ist, ist die Struktur der zweiten Kirchhörder Mannschaft interessant: „Von 18 bis 48 haben wir alles dabei“, sagt Petrich.
„In Kirchhörde arbeiten wir eng mit der Jugendabteilung zusammen. Junge Spieler wachsen bei uns in den Seniorenbereich hinein“, erklärt der Coach. Mit Spaß und Geduld natürlich! Ein Beispiel sei Jakob Hemcke: „Er kam aus der A2 zu uns, war eher zurückhaltend. Mittlerweile ist er unser gestandener Innenverteidiger.“
Solche Entwicklungen bestätigten Dominik Petrich in seiner Zufriedenheit, „hier gerade genau richtig zu sein“. Gedanken macht er sich daher gerade nur über das zweite Spitzenspiel seines Teams hintereinander. Am Sonntag gastiert der KSC II um 12.30 Uhr beim Dritten TuS Holzen-Sommerberg II, mit dem er gerade nach der TuS-Niederlage bei Phönix Hörde die Plätze getauscht hat.
Dominik Petrich ist mit dem Trainer des Gegner befreundet
„Ich freue mich total auf das Spiel, die Mannschaft hat auch Riesenlust. Wellinghofen war eine schöne Anekdote. Jetzt stellen wir uns neu auf das Spiel ein.“
Und mit Holzens Trainer Phillip Stricker verbindet Dominik Petrich nicht nur eine Freundschaft, sondern auch die Freude an der Taktik. Das Hinspiel ging 2:2 aus. Am Sonntag will Dominik Petrich seinem Kumpel etwas voraushaben. „Und danach werden wir uns umarmen und uns darüber austauschen, welches Team ihre Taktik besser umgesetzt hat.“ Spaß und Geduld könnten dabei wieder eine große Rolle spielen.
Veränderung im Trainerteam des VfR Sölde: Ehemaliger Co-Trainer hat andere große Ziele
Kaderplanung des Kirchhörder SC schreitet voran: 17 Zusagen für die kommende Spielzeit
Westfalia Huckarde geht unter, TuS Eichlinghofen bleibt souverän: Die große Bezirksliga-Übersicht