Die Steigerung des Begriffs Fußballfamilie heißt Bredehorn. Die Frage, die sich im Gespräch mit Papa Dieter Bredehorn und Sohn Danny nach wenigen Sätzen schon gar nicht mehr stellt, lautet dann auch: Wo bleibt eigentlich dabei die Brigitte?
„Ach, die ist doch auch immer dabei. Und zu Hause hat sie immer mitgeredet. Sie ist voll im Bilde“, stellen Vater und Sohn sofort klar.
Bredehorns sind ein eingeschworenes Duo
Dieter (63) und Danny (35), das sind zwei wie Pech und Schwefel. Was sie machen, machen sie gemeinsam. Dieter trainierte seinen Sohn jahrelang beim BV Lünen, in Kemminghausen, beim TV Brechten spielten sie sogar in einer Mannschaft.
Seit 18 Jahren sind Vater und Sohn auch noch Arbeitskollegen. „Geht ihr euch denn gar nicht mal auf den Wecker?“ Klare Antwort: „Nein, wir sind ja eher sehr gute Freunde.“
Dann gibt es noch Dieters Bruder Jürgen und deren Papa Siegfried. Alle waren Fußballer, Trainer oder Funktionäre. Sportunion Dortmund, der nicht mehr existierende Verein an der Schützenstraße, war die sportliche Heimat der „Bredehörner“, wie sich nennen.

Dieter erzählt an diesem Abend in Kirchderne, wo Danny Sportlicher Leiter und Trainer ist, dass sein Herz aber besonders am BV Lünen hänge. „Da gehe ich noch zu den Alten Herren. Mein Knie lässt aber keine Einsätze mehr zu.“
Aber er ist eben auch Fan. Der langjährige Spieler, Spielertrainer und Trainer fiebert jetzt aber eben mit der Viktoria. „Ich müsste Papa nur fragen, ob er mich irgendwie unterstützen könnte. Er würde das sofort machen. Aber ich wünsche mir, dass er unsere Spiele nur genießt, mit Bierchen und Bratwurst.“
Der Vater grinst: „Mache ich auch. Aber Danny weiß ja wirklich, dass ich ihm sofort helfe, aber er schafft das wirklich auch gut alleine.“
Familie Bredehorn liebt den Fußball
Ein wenig sentimental wird Dieter dann aber doch, als er über die gemeinsamen Zeiten erzählt: „Als Danny klein war, waren wir eine tolle Gemeinschaft. Unsere Familien sind heute noch befreundet.“
Bredehorn Junior hat sie alle auf Lager. Er könnte einfach auch eine Liste erstellen mit denjenigen, die er zuletzt nach Kirchderne geholt hat oder bald holt. „Den kenne ich schon lange“, sagt Danny dann immer. „Das ist ja das Schöne. Wir hatten überall, wo wir waren, gute Kontakte. Daher lieben wir den Fußball ja auch“, ergänzt Dieter.
Vater und Sohn feiern Aufstieg mit TV Brechten
Schöner als schön war aber, da sind sie sich einig, das Jahr, als sie gemeinsam mit dem zuvor abgestürzten TV Brechten aus der Kreisliga C in die Kreisliga B aufstiegen: „Danny war der technisch Versiertere, aber nicht der Schnellste. Ich war der Läufer. Verbunden hat uns aber immer die Mischung aus Ehrgeiz und Spaß“, erzählt der Papa.
Er holt einen Bericht aus dem Jahr 2010 hervor: „Vater und Sohn treffen für den TV“ steht da in der Überschrift. Danny verwandelte einen Elfmeter gegen den VfL Schwerte zum 2:0, das 3:0 kam von Dieter.
Jetzt möchte der Sohn was dazu sagen: „Wir waren auch beide torgeil. Ich erinnere mich an alles genau. Wir hatten am Ende ein Torverhältnis von 150:10. 50 habe ich gemacht, Papa auch einige.“

Zwischen die beiden passt auch heute kein Blatt Papier. War Danny als kleiner Junge bei jedem Training des Papas, verpasst dieser heute kein Spiel seines Sohnes.
Danny sieht seine Zukunft als Trainer: „Ich möchte die Lizenz machen. Viktoria ist ein toller Verein. Er ermöglicht mir so viel. Wir wollen wieder weiter oben in der Tabelle stehen.“ Aktuell ist die Viktoria Zehnter der Kreisliga B3.
Zu seinem ehemaligen Coach Giovanni Schiattarella möchte er wieder den Kontakt suchen. „Giova hat mir damals so viel beigebracht. Er ist mein Trainervorbild.“ Papa Dieter wird seinen Sohn als Zuschauer begleiten. „Wichtig ist, dass der Junge den Spaß nicht verliert und er den auch an die Spieler weitergibt. Das macht den Fußball aus.“
Die nächste Generation Bredehorn wächst heran
Fußball, Fußball, Fußball! „Wir können einfach nicht genug davon kriegen. Wenn es uns juckt, buchen wir spontan eine Reise nach Madrid oder London, um den BVB zu unterstützen“, sagt Dieter.
Zurück an den Essenstisch im Hause Bredehorn, der dann auch mal ein paar Tage unbesetzt bleibt, an dem der in der Nachbarschaft lebende Danny aber immer noch gerne Platz nimmt. Gattin und Mama Brigitte plaudert einfach mit, anders kennt sie es nicht.
Nur einer kann beim Thema Nummer noch nicht mitreden. Danny spricht über den fünf Monate jungen Lio, seinen kleinen Sohn. Auch des Opas Augen leuchten sofort. Wenn der Kleine in seinem Kinderstuhl sitzt und seinen „verrückten“ (O-Ton Dieter) Verwandten zuhört, dürfte klar sein, dass Papa, Mama, Oma oder Opa nicht das erste Wort aus dem Mund des jüngsten Sprosses der Bredehörner wird. „Ball“ ist der klare Favorit.
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