Für solche Szenen wird ide Hallenstadtmeisterschaft geliebt. Doch es gab auch negative Szenen - die wurden nun bestraft. © Dortmunder Sportfotografie / Schulze

Hallenfußball-Stadtmeisterschaft

Zusammenfassung: Alle wichtigen Infos zum Stadtmeisterschaft-Ausschluss der drei Vereine

Der Kreisfußballausschluss hat am Dienstag drei Vereine von der kommenden Hallenfußball-Stadtmeisterschaft ausgeschlossen. Wir haben alle wichtigen Infos noch einmal zusammengefasst.

Dortmund

, 11.03.2020 / Lesedauer: 4 min

Es gab wirklich unschöne Szenen bei der abgelaufenen Hallenfußball-Stadtmeisterschaft. In der Halle Renninghausen zum Beispiel, als es in der Zwischenrunde während der Partie VfL Hörde gegen den Hörder SC Tumulte auf der Tribüne gab.

Ein Leidtragender war damals Detlev Severidt, der als Ordner für den Hombrucher SV im Einsatz war. Er wurde bei Schlichtungsversuchen getreten.

„Ich gehe seit 35 Jahren zu den Stadtmeisterschaften. Aber so etwas habe ich noch nie erlebt. Ich wurde getreten, andere Kollegen bespuckt. Ich bin ehrlich, ich würde mit meinem Enkel nicht mehr zu dieser Veranstaltung gehen. Ich habe wirklich Hass in den Augen einiger Zuschauer gesehen“, sagt Severidt.

VfL Hörde, FC Wellinghofen, Türkspor Dortmund ausgeschlossen

Der Kreisfußballausschuss hat jetzt rigoros gehandelt. Er sah es als erwiesen an, dass die Anhänger des VfL Hörde Auslöser für die Tumulte waren und hat den Klub für das kommende Jahr ausgeschlossen.

Aber nicht nur dieser B-Ligist ist bei der kommenden Veranstaltung nicht mit dabei. Auch der B-Ligist FC Wellinghofen und der Bezirksliga-Spitzenreiter Türkspor Dortmund wurden ausgeschlossen. Zudem bekamen die drei Klubs eine Geldstrafe von 500 Euro aufgebrummt.

„Ich finde es einfach nur traurig, dass wir für die Tat eines Einzelnen bestraft werden. Und die Person steht in keinster Weise in Verbindung zu unserem Klub. Er ist kein Mitglied bei uns, weder aktiv noch passiv“, erklärt Türkspors Trainer Reza Hassani.

Die Person, die Hassani erwähnt, hatte während der Partie zwischen Türkspor und dem Lüner SV das Spielfeld betreten und war den Torwart angegangen, weil der zuvor die Zuschauer provoziert hatte.

Die Rechts- und Verfahrensordnung bestimmt die Regeln

„Es steht explizit in der Rechts- und Verfahrensordnung, dass Vereine für Personen und Zuschauer haften, die dem Klub optisch zuzurechnen sind. Wir haben in den drei Fällen nicht nach Augenschein entschieden, wir haben auch die vorhandenen Bewegtbilder ausgewertet“, erklärt Volker Schneeloch (Kreisfußballausschuss), warum es egal sei, ob ein Fan Mitglied sei oder nicht. Es käme nur darauf an, ob er zum Fanblock des Klubs gehöre, oder nicht. Und in diesem Fall zeigten die Bilder, dass der Zuschauer bei den Fans von Türkspor saß.

Aufgrund der klaren Rechtslage zieht auch die Argumentation von Wellinghofens Vorsitzendem Rolf Heidemeier nicht. „Viele unserer Fans sind ehemalige Spieler unseres Klubs, die gar nicht mehr Mitglied bei uns sind. Und für die müssen wir jetzt haften? Was hätten wir als Verein denn machen können?“

Obszöne Gesänge auf den Tribünen

Die Fans des FC Wellinghofen hatten sich in der Vorrunde danebenbenommen. Sie riefen unter anderem „Fickt euch alle, unsere Halle!“. Zudem gab es für gegnerische Spieler immer wieder regelmäßige „Lutscher“-Rufe zu hören.

Negativer Höhepunkt waren im Anschluss Kopf-ab-Gesten einiger Fans in Richtung der gegnerischen Bank, als diese den zwischenzeitlichen Ausgleich bejubelten. Zudem wurden Ordner bedroht, weil diese die Wellinghofer daran hinderten wollen, Getränke mit auf die Tribünen zu nehmen.

„Ich finde, wir müssen jetzt für die organisatorischen Fehler büßen. Warum werden überhaupt angetrunkene Fans in die Halle gelassen? Der Ausrichter ist doch dafür zuständig, dass es auf den Rängen gesittet zugeht“, ergänzt Vorsitzender Heidemeier.

So sieht es auch VfL Hördes Vorsitzender Rainer Blinne: „Der Veranstalter steht einfach in der Pflicht, für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen. Wir können doch nicht auf jeden unserer Fans aufpassen, der sich auf der Tribüne befindet.“

Kreisvorsitzender Jürgen Grondziewski wird sich zu den aktuellen Ausschlüssen nicht äußern. Legen die Vereine Beschwerde ein, ist die nächste Rechtsinstanz der Kreisvorstand, dem Grondziewski vorsteht.

Türkspor Dortmund kündigt Beschwerde an

Reza Hassani kündigte sofort an, dass Türkspor Beschwerde einlegen wird. Die Verantwortlichen des VfL Hörde und des FC Wellinghofen wollen sich noch beraten.

„Der Ausschluss tut schon weh, aber die 500 Euro Strafe noch mehr. Wir sind ein kleiner Verein mit einer Jugendabteilung. Das Geld hätten wir gut für andere Dinge gebrauchen können“, sagt Heidemeier.

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Türkspor hat die Sorge, dass es schwerer wird, gute auswärtige Spieler zu bekommen. „Das Argument, du kannst in der Halle auflaufen, zieht nicht mehr“, sagt Hassani. „Dem Verein und den Spielern wurde ein echtes Highlight geklaut. Ich halte den Ausschluss nicht für fair.“

Weitere Strafen - auch der SV Westrich ist dabei

Der Kreisfußballausschuss hat noch weitere Strafen verhängt. Wegen weniger schwerwiegender Vergehen wurden SuS Derne, der FV Scharnhorst, Sarajewo Bosna (jeweils 200 Euro), der Hörder SC (150 Euro) sowie der SV Westrich und der SC Osmanlispor (jeweils 100 Euro) mit Ordnungsgeldern belegt.

„Wir haben letztlich so entschieden, weil wir nicht wollen, dass uns diese tolle Veranstaltung kaputtgemacht wird“, so Volker Schneeloch.

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