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Zahlen die Dortmunder Amateurklubs im Lockdown weiterhin Gehalt? „Kein Kommentar“
Fußball
Die Dortmunder Amateurvereine generieren derzeit keine Einnahmen, der Ball ruht. Doch kassieren die Spieler weiterhin ihre zugesicherten Bezüge? Wir haben mal bei ein paar Klubs nachgefragt.
Der Ball ruht, doch die Kosten laufen. „Strom, Gas, Wasser, das ganze Zeug müssen wir ja weiter bezahlen“, sagt Peter Seifert vom BSV Schüren. „Die Kosten werden ja nicht plötzlich storniert.“ Wie halten es die Amateurklubs allerdings mit den Gehaltszahlungen für die Spieler der Ersten Mannschaft? Wir haben uns umgehört.
Dimitrios Kalpakidis, Sportlicher Leiter bei Türkspor Dortmund:
„Wir halten es so, dass der eine oder andere Spieler, der es braucht und irgendwelche Nebenkosten oder sogar seine Miete von unserem Geld bezahlen muss, von uns unterstützt wird – wohlgemerkt prozentual. Er bekommt dann ein paar Euros, allerdings keine 100 Prozent. Darüber gab es bei uns keine großen Diskussionen. Jeder kann eins und eins zusammenzählen, jeder weiß, wie es gerade ausschaut. Wer das nicht kapiert, dem würde ich empfehlen, mal nach draußen zu schauen. Und wenn es jemand gar nicht verstehen würde, der könnte dann auch gehen.“
Ajan Dzaferoski, Vorsitzender beim TuS Bövinghausen:
„Dazu möchten wir nichts sagen. Wir haben eine interne Vereinbarung gefunden. Bei uns läuft alles gut. Ansonsten gibt es keinen Kommentar zu dieser Sache.“
Daniel Dukic, Sportlicher Leiter bei Westfalia Wickede:
„Schon im ersten Lockdown hat die Mannschaft verzichtet, das ist jetzt wieder so. Jeder verzichtet auf 100 Prozent der Bezüge, das haben die Jungs eingesehen. Wenn jemand mal nur schwer über die Runden kommen sollte, kann er sich bei uns melden – das haben wir angeboten. Bisher war es aber noch nicht der Fall. Und das gesamte Team zeigt sich solidarisch und kollegial.“
Peter Seifert, Vorsitzender beim BSV Schüren:
„Bei uns erhalten die Spieler Mini-Jobber-Bezüge, Voraussetzung dafür ist die Teilnahme am Training und dem Spielbetrieb. Und da der aktuell ja leider ruht, sind die Zahlungen gänzlich eingeschränkt. Da gibt es keine Ausnahme. Vorrangig ist schließlich, dass der Verein es durch diese Phase schafft, erst danach kommen die Spieler. Als wir das mit der Mannschaft besprochen worden, hat es der größte Teil wohl verstanden – die, die sowieso berufstätig sind. Die, die sich ein schönes Zubrot mit dem Fußball verdienen wollen, waren vielleicht erst mal erschrocken. Aber sie müssen unsere Lage verstehen. Die Kosten laufen ja weiter.“
Thomas Behlke, Geschäftsführer beim FC Brünninghausen:
„Wir haben mit den Spielern gesprochen, haben Kontakt zum Spielerrat gehabt. Es wurde eine einheitliche Lösung gefunden - mehr möchte ich dazu nicht sagen. Das gehört nicht in die Medien.“
Samir Habibovic, Sportlicher Leiter beim ASC 09 Dortmund:
„Bei uns bekommt aktuell keiner sein Gehalt. Das haben wir mit dem Spielerrat besprochen – die Jungs haben sich sofort einverstanden erklärt. Wie schon im ersten Lockdown. Wir haben tolle Spieler mit tollem Charakter. Für die war es klar, dass wir die Zahlung des Gehalts vorerst einstellen müssen.“
Schreibt seit 2015. Arbeitet seit 2018 für die Ruhr Nachrichten und ist da vor allem in der Sportredaktion und rund um den BVB unterwegs.
